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Der
Terrorkrieg gegen die USA – die Gegengewalt
der Ohnmacht
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Gliederung:
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Vorentschiedene
Parteilichkeit
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Die
Besonderheiten des Attentats - "Wie in einem
Science-Fiction-Film!"
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Das Attentat - Produkt dieser Weltordnung
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"Zivilisation
vs. Barbarei" ?
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Die
Antwort der USA - Weltinnenpolitik neuen Typs
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Der
Standpunkt der Europäer und der NATO-Bündnisfall
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A.
Vorentschiedene Parteilichkeit
Es ist verständlich
wenn beim Anblick der Bilder aus New York und Washington Mitleid
empfunden oder Betroffenheit verspürt wird, vielleicht auch weil
man Angehörige in den USA hat oder sei es einfach nur deshalb, weil
man Gewalt verabscheut, kein Blut sehen kann o.ä.. Es ist aber ein
Unterschied ob man diese nur allzu menschlichen Gefühle hat
oder ob sie quasi von oben angeordnet werden: Gewerkschaften
und Arbeitgeber fordern zu Arbeitsniederlegungen und öffentlichen
Schweigeminuten auf, Kirchen rufen zu Gottesdiensten und Mahngebeten
und am Brandenburger Tor versammeln sich 200.000 Leute, um den
Worten von Rau und Schröder zu lauschen, “Ab heute sind wir
alle Amerikaner!”. Klar, man kann nicht per Befehl Gefühle
diktieren, die werden schon authentisch sein. Dennoch: Was da
stattfindet, ist ein berechnender Zugriff auf den Gefühlshaushalt
der Menschen, der sich die Betroffen- und Ergriffenheit zunutze
macht, um eine aus dem Gefühl abgeleitete und deshalb distanzlose
Parteiergreifung für die amerikanische Nation herzustellen.
Vom Standpunkt des Opfers aus ergibt sich aber gar keine
unmittelbare Parteinahme für einen Staat: oder waren wir
vielleicht vor 10 Jahren im Golfkrieg alle Iraker, waren wir im
Balkankrieg alle Serben, sind wir eventuell alle Sudanesen,
Tschetschenen oder werden wir demnächst alle Afghanen sein? So
viele Pässe kann man gar nicht auf einmal besitzen, wie Opfer von
Insassen verschiedenster Nationen anfallen!
In kaum einer
Stellungnahme zu den Attentaten fehlt darüberhinaus der Hinweis auf
das persönliche Entsetzen angesichts tausender “ unschuldiger Opfer”.
Doch was hat das Attribut “unschuldig” an dieser Stelle überhaupt
zu suchen? Hat denn irgend jemand behauptet, daß im World Trade
Center lauter Verbrecher herumlaufen? Wer sich so äußert, macht
einen moralischen Maßstab auf und urteilt auf der Basis eines
imaginären Richters, dessen Maßstäbe man teilt. Das unterstellt
jedoch, daß man sich ebenso schuldige Opfer vorstellen kann;
und offenbar gehörten beispielsweise die Serben dazu, die die gerechte
Strafe der “internationalen Völkergemeinschaft” erfahren
haben… Das Entsetzen gilt eben gar nicht der Gewalt, es gilt der bösen
bzw. falschen. Warum rollt keine Welle der “uneingeschränkten
Solidarität ” mit Indern durch die Republik, wenn in Kaschmir
Attentate von pro-pakistanischen Untergrundbewegungen auf indische
Einrichtungen verübt werden? Warum stehen keine Gedenkgottesdienste
für Rußlands Opfer an, wenn in Moskau Gebäude von
tschetschenischen Terroristen in die Luft gesprengt werden? Nochmal
anders zur Verdeutlichung: es geht hier um die Zurückweisung der
Kategorie Schuld überhaupt. Aus der Tatsache , daß irgendwo
Opfer anfallen, aus dem Opfergesichtspunkt heraus also, folgt
nichts. Niemand hat gefragt, ob z.B. die umgekommenen Putzfrauen des
WTC letztlich nicht doch selbst Schuld an ihrem Schicksal wären.
Das wäre ja auch absurd. Es soll vielmehr das Augenmerk darauf
gelenkt werden, daß und welche Opfer in der öffentlichen
Besprechung als “unschuldig”, oder umgekehrt eben auch mal als
“notwendig”, “unvermeidlich” gelten. Das ergibt sich nicht
daraus, daß sie Opfer sind. Ein israelisches Opfer eines palästinensischen
Attentats ist ein Opfer. Ein durch das israelische Militär getöteter
Hamas-Aktivist ist ein Opfer. Das ist aber anscheinend gar nicht das
Interessante daran. Mit der Zuschreibung ‚schuldig/unschuldig‘,
wird nicht das Opfer genauer beschrieben, sondern die Tat, oder
besser gesagt, es werden die Täter beurteilt, man stellt sie vor
ein imaginäres Gericht und verurteilt sie in dem einen Fall
und spricht sie frei in dem anderen – und die Maßstäbe,
die bei solchen Urteilen zur Anwendung gelangen, folgen keinem
objektiven Standpunkt, sie sind alles andere als unparteilich.
Eine Parteinahme in
der Alternative USA / Terroristen ist aber in keiner Weise
angebracht. Und weil das so ist, sollte man mal für ein Weilchen
seine Gefühle Gefühle sein lassen, um einmal sachlich zu
analysieren, was es mit dem Attentat auf sich hat.
Da ist z.B. die Rede
von einer “sinnlosen Wahnsinnstat”, ausgedacht und verübt
von “kranken Gehirnen”. Mit der Charakterisierung dieser
Tat als sinnlos soll gesagt sein, daß man keinen Zweck
erkennen kann. Weil man sich keinen Zweck denken kann, den man
teilt, wird so getan, als würde mit dieser Tat gleich gar kein
Zweck mehr verfolgt. An die Stelle des Zwecks tritt ein Ersatzzweck:
die Inkarnation des Bösen, vorgestellt als defekte Natur, als
krankes Gehirn eben. Sehr kongenial ist daher auch die Forderung von
George W. Bush, nach der solche Kreaturen “ ausgerottet”
werden müssen! Dabei könnte einem schon bei der Tätersuche
auffallen, daß das so nicht stimmen kann. Es wird doch gar nicht in
den Irrenanstalten nach ihnen gefahndet, sondern sehr gezielt nach politischen
Feinden! Es vergingen keine 10 Minuten, da war der Umkreis, aus
dem die Täter höchstwahrscheinlich stammen, ausgemacht. Für einen
Augenblick gerieten zwar auch die Rechtsradikalen des eigenen Landes
unter Verdacht, die 1995 schließlich schon einmal einen Anschlag in
Oklahoma City verübt hatten, aber da ist die Überlegung des
amerikanischen Geheimdienstes ganz aufschlußreich: ein Attentat auf
eines der Zentren des internationalen Kapitals auf
amerikanischem Boden würden sie den Faschisten (gemäß deren Logik
das “raffende” internationale Kapital die eigene Nation
ausbluten läßt und die Kapitalisten entsprechend vaterlandslose
Gesellen sind...) noch zutrauen, aber einen auf das frisch
renovierte Pentagon, das als das militärische Gehirn der USA gilt
und so etwas wie das Rückgrat der Macht der amerikanischen
Nation darstellt, niemals.
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B. Die
Besonderheiten des Attentats – “Wie in einem
Science-Fiction-Film!”
Das Attentat weist
zumindest zwei sehr auffällige Besonderheiten auf. Zum einen hat es
eine militärische Qualität, entspricht also einem Kriegsakt,
doch ist ein Subjekt, das sich gewöhnlich hinter einem solchen
verbirgt, nicht auszumachen: keine konkrete Nation, kein bestimmter
Staat. Und zum anderen – dazu passend – wurden keine üblichen
militärischen (staatlichen) Gewaltmittel zum Einsatz gebracht,
sondern eine Kombination zweier klassischer Terrormittel, nämlich
die Flugzeugentführung und die Autobombe, was zusammengenommen
Kerosinbomber als Tatwerkzeug ergibt. Der militärische Akt fand
also in der Form eines privaten Verbrechens statt und wurde
als Kriegsersatz geführt. Denn die typischen Charakteristika
eines Krieges fehlen, zu denen etwa die Erpressungsdiplomatie und
das Androhen weiterer Eskalationsstufen gehören (also: zu erkennen
geben, wer man ist, was man will und was geschehen wird, falls auf
die Forderung nicht eingegangen wird).
Die Bilder, die das
Fernsehen vom Geschehen in NY und Washington in die Stuben lieferte,
wurden von vielen Menschen als irreal empfunden: “Wie in
einem Science-Fiction-Film!”. Zwei der ehemals strahlenden
Glas-Marmor-Paläste, die Manhattans Skyline prägten, liegen in
Schutt und Asche – ein solches Werk hat man bisher höchstens
Dinosauriern und Außerirdischen zugetraut. Die USA galten auf ihrem
eigenen Territorium als unangreifbar; nun haben sie mit dem Angriff
auf ihr “Kernland” ihr zweites “Pearl-Harbor-Erlebnis”. Dies
macht aber nur einen Teil des als fiktional Erlebten aus. Die Eindrücke
sind auch darüber hinaus informativ. Man könnte mal umgekehrt
fragen, wie es den Fernsehzuschauern denn realer vorgekommen wäre.
Da ist vieles denkbar: Irakische Scud-Raketen schlagen in
West-Jerusalem ein und Saddam Hussein fordert den Abzug der Amis aus
dem Nahen Osten… Oder Libyens Geheimdienst gelingt es, eine
Atombombe aus amerikanischen Raketensilos zu stehlen und droht den
USA nun mit einem Vernichtungsschlag…. Solche oder ähnliche
Szenarien wären gewiß sensationell, doch zwei Momente der
Irritation fehlten ihnen, die der tatsächlich stattgefundene
Terroranschlag hervorgerufen hat. Und diese Irritationen rühren
daher, daß a) ein Verbrechen ohne Eigennutz verübt wurde, denn die
Täter stellten keine Forderung und entzogen sich per Selbsttötung
einer möglichen Strafe und b) ein Kriegsakt vorliegt, ohne daß
eine Nation an ihr beteiligt wäre. Dafür wurde von der Öffentlichkeit
der Begriff des Terrorkriegs geprägt – ausnahmsweise
einmal ein sehr passender.
Der Wille der
Täter geht freilich weit über das hinaus, was geschehen ist. Das
wird schon dadurch deutlich, daß ja nicht nur eines sondern mehrere
Flugzeuge benutzt wurden und dies auch nicht nur aus Gründen der
Redundanz, also damit wenigstens eins sein Ziel erreicht, und es mit
dem Landsitz des Präsidenten, Camp David, zumindest ein weiteres,
drittes Ziel gab (die in Pittsburgh abgestürzte vierte entführte
Maschine) Die USA sind erschüttert und, was die
psychologisch-politische Dimension betrifft, vielleicht auch gedemütigt,
aber nicht entscheidend geschwächt [zu den wirtschaftlichen Folgen
später mehr]. Dies kann man umgekehrt auch so ausdrücken, daß die
Attentäter den USA weit unterlegen sind, sie handelten aus einer
Position der Ohnmacht heraus. Aber gerade deshalb wählten
sie dieses Kriegsersatzmittel: zivile Flugzeuge umfunktioniert zu
Kerosinbombern. Ein Mittel übrigens, das die US-Geheimdienste total
verblüffte (was ihnen eine gehässige Kritik der entsprechenden
israelischen und französischen Organe einbrachte): Man kann der
Zeitungslektüre entnehmen, daß sie auf so ziemlich alles
vorbereitet waren, auf High-Tech-Terrorismus jeder Art, für die
verschiedensten Szenarien sind Abwehrmaßnahmen erdacht worden, doch
mit dieser Sorte Low-Tech-Terrorismus (Flugzeugentführung mit
Teppichmessern) haben sie anscheinend nicht gerechnet.
Was bezweckt nun
dieses Attentat? Das ergibt sich unmittelbar aus dem bisher
Gesagten. Der Angriff auf die Machtpotentiale der USA schlechthin
ist bereits der Endzweck und hatte ein Beweisziel: die USA sind
verletzlich!
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C.
Das Attentat – ein Produkt dieser Weltordnung
Die Überschrift
ist als These und Antwort auf die Frage, wie so etwas in die Welt
kommt, zu verstehen. Zur Begründung soll eben diese Weltordnung
wenigstens in groben Zügen angerissen werden.
Die USA sind die
einzig übriggebliebene Weltmacht. Mit ihrem beispiellosen
Gewaltpotential verfügen sie quasi über ein Abschreckungsmonopol.
Darüber hinaus sind sie mit dem Aufbau ihres nationalen
Raketenabwehrschirms (NMD) dabei, sich jede Freiheit zum Kriegführen
zu verschaffen. Dieser Schirm soll sie auf eigenem Territorium
unangreifbar und unverletzbar machen. Anders als jeder andere
Staat sind die USA in der Lage, an jedem Ort der Welt einen Krieg
zu führen, aus dem sie ziemlich sicher als Sieger hervorgehen
werden. Wie benutzen die Amis diese ihre Freiheit? Nicht,
um permanent alle andere Staaten mit Krieg zu überziehen, aber
schon, um die gesamte restliche Staatenwelt auf die
US-amerikanische Gewalt- und Geschäftsordnung zu verpflichten
(was dann in den Augen der US-Regierung hin und wieder doch einen
Krieg nötig macht…). Die USA verwenden ihre Macht dazu, der übrigen
Staatenwelt die Regeln zu diktieren, die ihr nutzen.
In allen internationalen Gremien und Organisationen und den
entsprechenden multilateralen Abkommen, Gewalt- und Geschäftsfragen
betreffend (UNO, NATO, WTO, GATT, MAI usw.), sind sie der maßgebliche,
der bestimmende Faktor. Doch auch das Diktieren dieser Regeln ist
ja nicht selbst der Zweck, sondern werden erdacht und durchgesetzt
(zur Not auch militärisch), um die nationale Bilanz der USA zu
verbessern. In einer Bildersprache könnte man auch formulieren,
daß die USA, ausgehend von einem besseren Blatt, solche
Spielregeln des Kartenspiels bestimmen, die ihren nationalen ökonomischen
Ertrag befördern, was wiederum dazu führt, daß sie auf dieser
Grundlage ihre militärische Potenz ausbauen können, um genau die
Spielregeln zu zementieren, die ihr Blatt weiterhin und stärker
begünstigen. Beim Spiel selbst soll es dabei möglichst
“zivil” zugehen, die kapitalistische Rechnungsweise
soll in jedem Winkel der Erde durchgesetzt und gültig sein. Das
Öl der Golfregion beispielsweise soll eben nicht durch
US-Soldaten gewaltsam abtransportiert werden, sondern die
OPEC-Staaten haben es gefälligst selbständig zu fördern und auf
der Rohstoffbörse zu verschachern, damit sich die USA dann auf
dem Weltmarkt bedienen können. Um es auf eine einfache Formel zu
bringen: die bestimmende Leitlinie der USA ist Gewalt fürs Geschäft
für Gewalt fürs Geschäft usw., oder um eine völlig aus der
Mode gekommene Vokabel zu gebrauchen: die USA betreiben Imperialismus.
Selbstverständlich werden diese imperialistischen Ansprüche
nicht so gekennzeichnet, sondern stets als gewissermaßen naturwüchsiges
Recht der (überlegenen) amerikanischen Nation formuliert.
Auf der einen Seite
gibt es also die USA; der Gewinner einer Weltordnung, die sie
durchsetzen. Daneben haben es sich noch einige wenige
Subimperialisten (Europa, Japan) im Fahrwasser der USA gemütlich
gemacht und schmarotzen von der durch die USA hergestellten, überwachten
und gewährleisteten Ordnung, doch dazu unten mehr. Und auf der
anderen Seite? Da gibt es massenhaft Verlierernationen. Bei ungefähr
150-180 Staaten hat sich herausgestellt, daß die durchgesetzte
Weltordnung ihnen nicht nutzt, sondern immer bloß schadet; sie
sind die notwendigen Verlierer in einer
Konkurrenzveranstaltung, auf die sie verpflichtet werden. Nur: ein
Ausstieg aus dieser Weltordnung stellt für sie überhaupt
keine Erfolgsperspektive dar! Wohin sollten denn beispielsweise
die Vereinigten Arabischen Emirate ihr Öl auch schon verkaufen?!
Und: ein Beseitigen der Weltordnung, ein offener Angriff
auf die USA, kommt für sie genauso wenig in Frage, weil dies
einem Selbstmord gleichkäme. Eine Nation, die so etwas wagen würde,
unterschreibt ihr eigenes Todesurteil; sie wäre wahrscheinlich
binnen weniger Tage vom Globus verschwunden, ausradiert durch die
amerikanischen Streitkräfte. Die Verlierernationen haben keine
Chance am prinzipiellen Kräfteverhältnis etwas zu ändern. Aber
sie sind bisweilen in der Lage, unterhalb der weltweit gültigen
Prinzipien des kapitalistischen Weltsystems die Kräfteverhältnisse
zu verschieben. Und so kommt ein Krieg nach dem anderen in die
Welt: Kriege der Verlierernationen untereinander! Iran
gegen Irak, Serbien gegen Kosovo, Pakistan gegen Indien usw. und
mit Afrika ist nahezu ein gesamter Kontinent in Kriegsscharmützeln
involviert (um Rohstoffe, Erze, Wasservorkommen etc.). Wie sich
die USA auf solche Konflikte beziehen, bemißt sich stets an ihren
eigenen Kalkulationen und umfaßt eine ganze Bandbreite möglicher
Antworten; daß sie nahezu jede Regung dieser Art
automatisch auf sich beziehen, steht von vornherein fest. Jeder
Krieg findet per se unter der Oberaufsicht der Amis statt. Einige
Konflikte werden lizensiert, ohne direkt für einen bestimmten
Staat Partei zu ergreifen, wenn es ihnen nützlich vorkommt, daß
sich zwei Feinde der USA gegenseitig zerstören (Iran-Irak),
andere werden mit einer Überlassung der Durchführung des
US-Ordnungsinteresses an eine der beteiligten Parteien der
betroffenen Region lizensiert (Isreal-Palästina), bei anderen
entscheiden sie sich dazu, selbst vor Ort aufzumarschieren
(Somalia, Jugoslawien), entziehen also Staaten die Lizenz zum
Kriegführen und führen ihn dann selbst…, manchmal mischen sie
sich ein, indem Oppositions- oder Geruillabewegungen finanziell
und/oder militärisch unterstützt werden
(Sowjetunion-Afghanistan), in anderen Fällen, wie in Angola z.B.,
lassen sie (seit nunmehr 20 Jahren) Bürgerkrieg Bürgerkrieg
sein, solange Chevron ungehindert das Öl dieser Region fördern
kann und der Diamantenabtransport funktioniert; oder, oder, oder.
Nicht nur, aber
insbesondere den arabischen Staaten fällt daran auf, was die
letzten Jahrzehnte des Weltgeschehens bezeugen: die USA sind immer
der limitierende Faktor aller eigenen Berechnungen der
islamistischen Staatenwelt! Der Irak hatte beispielsweise mit der
Annexion Kuwaits vor, die Zahl seiner Ölquellen zu vergrößern,
um darüber seinen Reichtum zu mehren, der ihm wiederum in die
Lage versetzen sollte, seine Machtbasis zu erweitern. Obwohl diese
Aktion gar nicht explizit gegen die USA ging und gemeint war,
handelte sich der irakische Staat eine Antwort von ihnen ein, die
nicht nur seine Berechnung zunichte machte, sondern darüber
hinaus die (letzten) Grundpfeiler der gesamten irakischen Nation,
die seit dem “Desert Storm” ein Dasein sehr begrenzter Souveränität
fristet. Der irakische Staat mußte erfahren, daß zu einer
wirklich wirksamen Abschreckung auch gelegentlich die praktische
Demonstration der Fähigkeiten des Abschreckungspotentials gehört.
Diese Erfahrung, daß
sozusagen keine Rechnung ohne den Wirt gemacht werden kann, haben
so oder so ähnlich alle arabischen Staaten gemacht. Daß die USA
Feinde haben, ist an sich eine banale Erkenntnis, die sich dennoch
lohnt, einmal festzuhalten. Es gibt ganze Staaten, aber auch
politisierende Gruppen innerhalb vieler Staaten, die sich durch
die USA in ihren Interessen, in dem, was sie in der Welt
darstellen, was sie an- und ausrichten wollen bzw. können, beschränkt
und gedemütigt fühlen. Genau deshalb gibt es in ihren Augen genügend
Gründe für eine Feindschaft gegen die USA. So sind die
Attentate tatsächlich Produkt dieser Weltordnung.
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D.
“Zivilisation vs. Barbarei” ?
Neben dem
Vorhandensein klammheimlicher Freude und versteckten
Sympathiebekundungen trifft die von den Terror-Organisationen gegen
die USA gehegte Feindschaft allerdings auf keinerlei praktischen Zuspruch
in der arabischen Staatenwelt. So auch bei diesen Attentaten:
Kein arabischer Staat (mit Ausnahme des Irak, der sich offenbar
dachte, daß er eh nichts mehr zu verlieren hat…) begrüßte in
den öffentlichen Verlautbarungen die Attentate. Aufgrund des
Abschreckungsmonopols der USA würde sich kein arabischer Staat
trauen, staatliche Machtmittel gegen die USA einzusetzen. Genau
deshalb sind es auch Privatorganisationen, die einen “war
against America” führen, und deshalb setzen sie folgerichtig nicht-staatliche
Mittel dafür ein; in diesem Fall waren es Flugzeuge, die ins WTC stürzen,
in anderen könnte es das Vergiften von Trinkbrunnen oder ein
Anschlag auf AKWs oder das Versprühen von Bakterien oder chemischen
Kampfstoffen sein (also so ungefähr dasselbe Spektrum, das auch die
CIA zur Anwendung kommen läßt…). Mit ‚Privatorganisation‘
soll nicht gesagt sein, daß es sich da um Typen handelt, die eine
private, persönliche Feindschaft gegen den Bush hegen, weil ihnen
vielleicht seine Nase nicht paßt o.ä. Das wird schon dadurch
deutlich, daß im vorliegenden Fall eine politische Macht
angegriffen worden ist. Die Verlautbarungen der nun übersandten
Videobotschaften des El-Kaida-Netzwerks bestätigen dies (auch wenn
noch immer kein Bekennerschreiben vorliegt).
Den Führern der
freien Welt gemäß handelte es sich bei den Attentaten allerdings
nicht nur um einen Akt der Schädigung der amerikanischen Macht,
sondern gleich um einen Anschlag auf die heiligsten Werte der
zivilisierten Menschheit und “unseren way of life” überhaupt.
Bush interpretiert die Anschläge als “Kriegserklärung auf die
gesamte freie Welt” und Fischer will sich von den
Terroristen keinen “ Krieg der Kulturen” aufzwingen
lassen und behauptet, daß es sich da um einen “Wertekonflikt”
handelt.
Das ist natürlich
gelogen. Als ginge es den bin Ladens dieser Welt darum, daß
US-Hausfrauen zukünftig einen Schleier tragen sollen. Gewiß, es
wird schon so sein, daß für die Feindschaft gegen die USA die
islamische Religion benutzt wird und sie dafür Pate steht, denn daß
der amerikanische Staat, der US-Imperialismus gottlos ist,
drauf können sich wohl so ziemlich alle “Islamisten” einigen.
Nur ist das Entscheidende, daß die Terroranschläge von der Art
einer politischen Gegenwehr waren, was diese selbst auch
zeigen.
Ebenso falsch und
vordergründig wie die These, daß es sich um einen Krieg der
Kulturen handeln soll, ist die Antwort, die die
Globalisierungsgegner auf die Frage haben, woher denn bloß dieser
“Haß und die Verzweiflung” der Terroristen herkommen. Es ist
ein ausgemachter Unsinn zu behaupten, die Anschläge wären so etwas
ähnliches wie Hungeraufstände! Ganz offensichtlich waren die
Flugzeugentführer ja gerade keine verelendeten Opfer der
“Globalisierung”; was kümmert es die denn, ob ein afrikanisches
Baby verhungert oder nicht??
Nein, die für die
Attentate verantwortlichen Gruppen verfolgen keinerlei
materialistischen Interessen (das wäre ja auch eine merkwürdige
Sorte Materialismus, der mit der Aufgabe des eigenen Lebens kämpft…).
Sie sehen vielmehr ihre nationalen Rechte, Rechte ihrer Völkerschaften
auf Respekt durch die USA und den Rest der Staatenwelt verletzt.
Sie sind politische Überzeugungstäter, Kämpfer gegen die
amerikanische Weltordnung und für ihre Sache. In New York und
Washington wurde ein Fanal enttäuschter Nationalisten
gesetzt.
Auch wenn Ulrich
Wickert bei Androhung des Verlusts seines Arbeitsplatzes seine öffentlich
gemachte Äußerung über die “Gleichheit der Denkstrukturen von
Bush und bin Laden” nicht schnell genug zurücknehmen konnte –
seit wann gelten Nation, Staat, Vaterland oder Heimat in der
westlichen Welt denn als Un-Werte??! Das sind doch auch hierzulande
so ziemlich die heiligsten Werte überhaupt – von wegen “kranke
Hirne”. Und was ist mit den Mitteln? Wo soll denn der Unterschied
liegen zwischen der geballten Militärmacht, mit der die NATO die
Balkanvölker so fundamental “zivilisiert” (“Kollateralschäden”
inklusive) und den zu Raketen umfunktionierten Flugzeugen? Worin
soll die Differenz bestehen zwischen Elitesoldaten der special
forces des US-Militärs, die es als Ehre erachten, für ihre
Nation im Extremfall ihr Leben lassen zu dürfen und
Selbstmordattentätern, denen das Paradies versprochen wird?
Bush beendet
inzwischen jede Pressekonferenz mit “God bless america”,
“Dschihad” nennen es bin Laden und seine Jünger. Beide
lieben die Gedankenfigur, daß sie von Gott beauftragt sind, von der
höchsten Instanz, bei der jede irdische nicht widersprechen kann.
Welcher Pfaffe fällt denn den Wortführern des angekündigten und
inzwischen begonnenen Feldzugs in den Arm oder wenigstens ins Wort,
wer widerspricht denn aus der kirchlichen Fraktion, wenn Bush, Blair
und Co. Gott für ihren Kampf gegen das “Böse” bemühen? Aber
auf die “religiösen Spinner”, auf die “islamistischen
Fanatiker” schimpfen! “Wahnsinn” ist das Vorhaben der
Terroristen nur in bezug auf eins: ihnen fehlen alle Mittel dazu!
Zusammenfassend kann
man sagen, daß sich die “Barbaren” sämtlich an die Maßstäbe
halten, die hier gültig sind, daß sie ein derart ziviles Ziel
verfolgen, daß es in keinster Weise zu billigen ist!
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E. Die Antwort der USA
– Weltinnenpolitik neuen Typs
Bei der Beurteilung,
was denn mit den Terroranschlägen nun wirklich getroffen wurde, gab
es verschiedene Auffassungen. Die einen meinten, es sei lediglich
ein Symbol zerstört worden, andere wiederum merkten an, daß
doch auch wirklich Teile des Finanzzentrums und des Apparates, der
das amerikanische Militär organisiert, kaputtgegangen sind. Dazu
ist folgendes zu sagen: Zum einen verrät schon auch die Auswahl der
Ziele der Terroristen etwas darüber. Nicht die Freiheitsstatue
wurde gesprengt, keine Hollywood-Studios, und nicht die in Stein
gehauene Präsidentengarde. Und zum anderen ist das WTC zwar auch
ein Symbol, aber in ihm findet eben auch ein Teil des world trade
statt. Daß mit der Zerstörung des WTC auch das Geschäft
geschädigt wurde, läßt sich nicht leugnen: wenn ein Drittel der Börsenintelligenzia
Amerikas hinweggerafft werden, wenn Airlines und Flugzeugbaukonzerne
Börsenstürze erleben und ankündigen, bis zu 300.000 Leute
entlassen zu müssen, wenn die Versicherungen ca. 5.000
Lebensversicherungen à 0,5 Mio. Dollar ausbezahlen müssen, weshalb
ihre Aktienkurse und die der famosen Rückversicherer ins Straucheln
geraten, 13.000 Menschen in New York ihren Arbeitsplatz verloren
haben (Handelsblatt) und wenn schließlich allein der materielle
Schaden der eingestürzten Gebäude auf 60 Mrd. Dollar beziffert
wird, dann ist das zwar nicht der Untergang der US-Ökonomie und die
Teilzerstörung des Pentagon ist auch nicht das Ende der
amerikanischen Militärmacht, aber geht doch ein bißchen über die
Vernichtung eines Symbols hinaus.
Die Börsen taumelten
so stark, daß die Wallstreet bzw. die NYSE die zweitlängste
Zwangsschließung seit dem Ersten Weltkrieg erlebte; die Spekulanten
erwarteten fürs Erste schlechtere Geschäfte; eigentlich war nur
eines sicher: alles ist unsicher, also gingen sie raus aus den
Aktien und rein in die Rentenpapiere. Interessant in diesem
Zusammenhang ist eine Stellungnahme des Chef-Volkswirts der
Deutschen Bank, Norbert Walter, die er in einem Interview mit n-tv
vom 12.09. abgab. Darin gab er seiner Hoffnung Ausdruck, daß trotz
der Anschläge die offene Welthandelsordnung erhalten bleibe
und es nicht zu protektionistischen Maßnahmen komme.
Er mutmaßte, Bushs “Feldzug gegen das Böse”, könne die Kontraktförmigkeit
des Weltstaatengeschäftsverkehrs in Frage stellen.
Was soll das heißen?
Damit der internationale Devisen- und Geschäftsverkehr
funktionieren kann, bedarf es gewisser Voraussetzungen. Da gibt es
Investitions-, Zoll- und Kreditabkommen, Abkommen über
Gewinntransfers, Regeln die Freizügigkeit betreffend, Visa- und
Aufenthaltsbestimmungen, Arbeitsgenehmigungen, Währungen müssen
konvertierbar sein, es gilt, das Privateigentum zu schützen, die
Einhaltung von Verträgen aller Art muß überprüft werden usw. Die
Gewährleistung dieser rechtlichen Voraussetzungen geschieht im
Inneren durch die jeweiligen staatlichen Souveräne und
international einigen sich diese untereinander per Willenserklärung
und Unterschrift unter Verträge (Kontrakte) in bi- oder
multilateralen Abkommen. Was Walter also befürchtet, sind zwei mögliche
Folgen. Zum einen könnten durch die Reaktionen der Amis (von denen
man noch nicht genau sagen kann, wie sie konkret aussehen und für
welchen Zeitraum sie vorgesehen sind, aber die Konturen beginnen
sich abzuzeichnen, seit die USA Afghanistan zerbomben) Staaten geschäftsunfähig
gemacht werden, ganz einfach indem ihre materiellen Voraussetzungen
zur Aufrechterhaltung einer innerstaatlichen Ordnung zerstört
werden. Und zum anderen könnten die Maßnahmen dazu führen, daß
andere Staaten es sich mit ihrem Willen zur Teilnahme am Weltmarkt
nochmal anders überlegen, aussteigen, ihr eigenes Ding machen, sich
versuchen abzuschotten.
Diese Befürchtungen
und Mutmaßungen, die den Gedanken des Flächenbrandes enthalten,
sind nicht völlig aus der Luft gegriffen, denn die USA antworten ja
auf eine ganz bestimmte Weise: Sie erklären sich nicht nur von
einem Kriegsakt getroffen, sondern erklären ihrerseits einen Krieg
– ohne einen konkreten Staat zu nennen, der dieser
Kriegserklärung gelten würde. D.h. aber im Umkehrschluß, daß es jeden
treffen kann. Diese Kriegserklärung, die einen maßlosen Standpunkt
verrät und den sich nur die verbliebene Weltmacht leisten kann,
enthält andererseits ein Moment der Verlegenheit: es fehlt einfach
eine eindeutig zu benennende Hauptstadt. Dennoch halten die USA an
ihrem Standpunkt der Maßlosigkeit fest, den Bush – ansonsten ja
nicht unbedingt der begnadetste Rhetoriker – in einem einzigen
Wort zusammenfassen kann: “ Herbergsväter”! So wird dann
doch jeder Staat Adressat der amerikanischen Kriegserklärung.
Das Verhältnis der
politisierenden bzw. terroristischen Gruppen zu ihren jeweiligen
Staaten kann ganz unterschiedlich beschaffen sein. So genau weiß
man es in den meisten Fällen ja gar nicht zu sagen. Wahrscheinlich
gibt es alle Varianten zwischen direkter Unterstützung durch einen
Staat und einem (gemäßigt) oppositionellen Verhältnis. Liegt der
Fall so, daß direkt ein Staat hinter den Organisationen steckt,
zeugt es davon, daß sich diese Staaten diese privaten
Terrororganisationen eben ausgesucht haben, weil sie sich als
Staat nicht trauen würden, die USA anzugreifen. Die
Orientexperten, die zu dieser Frage zu Wort kommen, gehen allerdings
davon aus, daß die meisten Terrororganisationen ein eher
distanziertes Verhältnis zur eigenen Staatsführung haben, weil
auch die häufig als Verräter an der eigenen, nationalen Sache
angesehen werden. D.h. es ist eher nicht so, daß die
Terrororganisationen als Instrumentarium des Staats fungieren und
benutzt werden, auch wenn die USA es so sehen (Übrigens ist auch in
Saudi-Arabien die Sache bin Ladens hoch angesehen, weil sie
im Geiste dieser Nation ist. Der persönliche Bruch bin Ladens mit
dem saudischen Establishment geschah bekanntermaßen erst durch die
Entscheidung des saudischen Königs, den USA ihre Luftwaffenstützpunkte
für den Krieg gegen Saddam Husseins Irak zur Verfügung zu
stellen.). Für den Standpunkt der USA ist das alles nicht von
belang: im Prinzip gibt es keine Terroristen, ohne daß ein Staat
sie gewähren lassen, zumindest beherbergen würde…
Was sich da in dem
Begriff des Herbergsvaters zusammenfaßt, ist nicht die
Formulierung eines außenpolitischen Anspruchs an die
“Schurkenstaaten” etwa (da sind gewissermaßen die Frontlinien
geklärt) sondern einer an die Innenpolitik (nicht nur)
dieser Staaten. Nicht nur nach außen gehören sich keinerlei
antiamerikanischen Umtriebe, auch im Inneren aller Staaten soll eine
pro-amerikanische Einstellung durchgesetzt werden. Daß das
keine einfache Aufgabe ist, wissen die USA selbst am besten, die bei
ihrem Vorhaben auf allerlei Hindernisse stoßen, weshalb sie schätzen,
daß ihr Feldzug mindestens mehrere Jahre dauern wird und klassische
und nicht-klassische kriegerische Mittel genauso einschließt wie
geheimdienstliche und diplomatische. Nebenbei bemerkt bezeugt diese
Einschätzung übrigens, daß die USA selbst durchaus ein Bewußtsein
von der gegen sie vorhandenen Feindschaft haben. Weltweit und
dauerhaft (“Enduring Freedom”) soll jede Feindschaft
gegen die USA beseitigt werden; und das ist etwas völlig anderes,
als das selektive Zerbomben eines unbotmäßigen Staats (wie
seinerzeit beim Irak). Wenn die Metapher vom Welt(innen)polizisten
USA je wahr war, dann jetzt.
Die USA stellen jeden
Staat unter einen Souveränitätsvorbehalt gemäß ihrer Devise der
durchgreifenden Terrorismusbekämpfung. Sie begreifen es als
Notwendigkeit einerseits und Gelegenheit andererseits, eine
Neusortierung der Staatenwelt vorzunehmen: “Jedes Land muß
sich entscheiden: Entweder ihr seid für uns oder für die
Terroristen.” (Bush). Notwendig ist es vom Sicherheitsaspekt
her; sie wollen die Garantie, daß ihnen so etwas nie wieder
passieren kann. Und wie bewerkstelligt man dies am besten, was ist
die bester aller Präventionsmaßnahmen? Klar, man “packt das Übel
an der Wurzel”, indem man den “gesamten Sumpf, den Nährboden
des Terrorismus‘ trockenlegt”. Die USA legen den so
angesprochenen Herbergsstaaten eine neue Agenda vor, die eine
komplette Umdefinition ihrer bis dato gültigen, prioritären
nationalen Interessen und Anliegen bedeutet. Und hinzukommt, daß
die Amis es nicht im geringsten interessiert, ob diese Staaten überhaupt
die Mittel dazu haben. Sie werden dennoch in diese
“Anti-Terror-Koalition” eingebunden, indem man sie schlicht dazu
erpreßt. Ein schönes Beispiel dafür liefert Pakistan, einer der
drei Staaten, die das afghanische Taliban-Regime anerkannten.
Vermochten die ökonomisch-militärischen “Bestechungsversuche”
seitens der USA (Zusage von Wirtschaftshilfen, günstigere
Kreditkonditionen beim IWF, Aussicht auf militärische Hilfe im
Kampf gegen den Erzfeind Indien im Konflikt um die Kaschmirregion
etc.) allein die pakistanische Führung noch nicht gänzlich zu überzeugen,
den USA ihr Territorium für Kriegshandlungen gegen Afghanistan zur
Verfügung zu stellen, änderte sich dies schlagartig mit der
Bekanntgabe, daß in den Computern der Flugzeugträger und
Atom-U-Boote der US-Seestreitkraft auch pakistanische
Zielkoordinaten einprogrammiert sind. Man mache sich klar, vor
welche Wahl da Pervez Musharraf, General des Militärregimes und
Staatsschef Pakistans, seinerzeit durch einen Militärputsch an die
Macht gekommen, gestellt wurde. Arbeitet er wirklich mit Washington
zusammen, droht eine Revolte im eigenen Land – die islamistischen
Fraktionen Pakistans sitzen als gesellschaftliche Kraft auch in den
höchsten Gremien des Landes, es gibt islamistische
Oppositionsparteien im Parlament etc. –, verweigert er sich, droht
ein US-Bombenhagel. Vorerst hat er sich entschieden, lieber nicht
auf der schwarzen Liste der “Terrorismus unterstützenden
Staaten” zu stehen. Die Folgen davon kann man nun täglich in der
‚tagesschau‘ begutachten oder in der Zeitung nachlesen.[1]
Soetwas
umfaßt eben auch die Antwort der USA, beim Verteidigen ihrer Werte:
Sie suchen sich einen Putsch-General und versehen ihn mit Auflagen,
wie er seinen “implodierenden” Staat (so heißt das neuerdings)
unter Kontrolle zu halten hat – der US-Außenminister Powell
sagte, der pakistanische Machthaber Musharraf habe “kühn und
mutig” gehandelt, als er sich der weltweiten Koalition gegen den
Terrorismus angeschlossen habe. Das kann man wohl sagen…
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F. Der
Standpunkt der Europäer und der NATO-Bündnisfall
Anders als im Falle
Pakistans brauchen die europäischen Verbündeten der USA keine
Kriegsdrohung, müssen nicht erst Flugzeugträger in der Nordsee
stationiert werden, damit sie die von den USA angesagte globale
Terrorismus-Bekämpfung als ihr eigenes Anliegen begreifen.
Das wird schon durch das schnelle und entschlossene Handeln der
jeweiligen Regierungen deutlich. Auch die rot-grüne Bundesregierung
setzt neue Prioritäten und stellt die bis zum 11. September als
vorrangig behandelten Tagesordnungspunkte ein wenig zurück [2].
Das erste “Sicherheitspaket” ist
bereits verabschiedet, ein zweites ist auf dem Weg. Neben
unmittelbaren Maßnahmen zur Erhöhung der Flugsicherheit wird u.a.
beschlossen, das Religionsprivileg aus dem Vereinsrecht zu
streichen, was insbesondere ausländische Vereine betrifft (eine
Gratwanderung, denn eine prinzipielle Ausländerfeindschaft ist
nicht erwünscht). Ferner sollen verstärkt Bewegungen im Internet
und eMails überwacht bzw. durchleuchtet werden, das Bankengeheimnis
wird gelockert und dubiose Finanzströme werden vermehrt
kontrolliert usw. Darüber hinaus wird über eine generelle
Erfassung sog. biometrischer Daten (Fingerabdrücke,
Gesichtsproportionen) nachgedacht. (Dagegen nimmt sich die
sagenhafte Geruchsproben-Datenbank der Stasi fast ein bißchen matt
aus.) Diese innenpolitischen Maßnahmen machen deutlich, daß sich
die europäischen Staaten gewissermaßen in die terroristische
Bedrohung selbst mit hinein definieren, und zwar ganz unabhängig
davon, ob ihre Geheimdienste objektiv ermittelt hätten, daß sie
genauso auf einer Liste möglicher Ziele der Terroristen stünden
wie die USA. Vielmehr beschließen sie, die von den USA angesagte
globale Terrorismus-Bekämpfung auch zu ihrer Sache zu
machen.
Woher diese Einmütigkeit
der Europäer in dieser Frage und die nicht nur bekundete sondern
auch praktizierte Solidarität mit ihrem Seniorpartner kommen, ist
kein großes Geheimnis: Weltweit stehen die USA als Garanten ihrer
Weltordnung für die politische und ökonomische Geschäftsgrundlage
gerade, von der vor allem auch die europäischen Mitmacher
profitiert haben. Deutschland und die EU haben sich unter dem
Schutzschirm Amerikas in aller Welt ausgebreitet und sich so zum
ernsten Konkurrenten hochgearbeitet. Und insofern sind eben die
Europäer tatsächlich vom terroristischen Anschlag auf diese
Weltordnung mit-betroffen. Wenn die Abschreckungsfähigkeit
der USA beschädigt wird, die auch die Grundlage für die
Machtentfaltung und ökonomische Potenz der Juniorpartner darstellt,
dann sind auch letztere geschädigt. Deshalb sind auch die Solidaritätsbekundungen
von Schröder keine bloßen Lippenbekenntnisse, ist der
demonstrative “Schulterschluß mit unseren amerikanischen
Freunden” keine pure Heuchelei. Dennoch kürzt sich die Position
der Europäer nicht auf die eines reinen Vasallen der USA zusammen.
Auf die schlichte Funktion eines Erfüllungsgehilfen des neuen
durchschlagenden US-Ordnungsinteresses – in allen Staaten soll
auch nach innen eine pro-amerikanische Haltung durchgesetzt werden
– dessen Ziele und Mittel und damit auch dessen eventuelle Folgen
für alle Mitmacher alleine die USA bestimmen, will man sich nicht
degradieren lassen. Es gilt schließlich, das jeweilige nationale
Eigeninteresse nicht aus den Augen zu verlieren.
Alle Reaktionen und
Stellungnahmen der Europäer folgen der Dialektik des gleichzeitigen
Vasallen- und Konkurrentendaseins im Bündnis mit den USA.
Sie sind deshalb stets von einer entsprechenden Doppelbödigkeit
geprägt. Es begann schon ganz unmittelbar nach den Attentaten mit
dem Streuen von Bedenklichkeiten hinsichtlich der zunächst für
sehr wahrscheinlich gehaltenen Reaktion der Amis: “mögen sie um
Himmels willen besonnen bleiben!” Der Verdacht, daß die USA aus
lauter Rachegefühlen heraus beginnen würden, blindwütig und aus
der Hüfte um sich zu schießen und “wir” dann die möglicherweise
negativen Konsequenzen davon auszubaden hätten, war sofort präsent.
Aufschlußreich für
die Bestimmung des Verhältnisses der USA zu ihren europäischen
Verbündeten ist auch die Aktivierung von Artikel 5 des
NATO-Vertrags durch die USA am 12.09. (der endgültige Beschluß darüber
wurde am 02.10. gefaßt) und die Reaktion seitens der Europäer,
insbesondere Deutschlands, darauf. Für sich genommen mutet der
Beschluß, daß der Bündnisfall eingetreten sei (der die NATO-Verbündeten
zum Beistand zu einem von außen durch einen kriegerischen Akt
angegriffenen NATO-Mitgliedsland verpflichtet), absurd an. Es soll
ein Bündnisfall vorliegen, aber gegen wen der sich eigentlich
richten soll, weiß man nicht genau anzugeben. Deshalb waren auch
die besten Vertragsjuristen irritiert und einigermaßen überfordert,
zu sagen, was denn nun die konkreten Konsequenzen wären. Das liegt
aber nur an ihrer juristischen Sichtweise, denn was es praktisch
bedeutet, liegt auf der Hand: die USA lassen sich für alle Maßnahmen,
die sie im Rahmen ihres Feldzugs als geboten erachten, von den
NATO-Partnern einen Persilschein ausstellen und verpflichten sie zur
Bündnistreue, ohne daß sie auch nur den geringsten Einfluß darauf
hätten, ob und wie sie an den Maßnahmen beteiligt werden.
Selbstverständlich weigert sich Deutschland nicht, beim “Krieg
gegen den Terrorismus” unter der Führung der USA mitzumachen: “Schröder
sagte in einer Erklärung am 12. September 2001 in Berlin, die NATO
habe wegen der terroristischen Anschläge auf die Vereinigten
Staaten von Amerika ihre volle Solidarität auf der Grundlage von
Artikel 5 des NATO-Vertrages erklärt. Die Zustimmung der deutschen
Bundesregierung im NATO-Rat erfolgte auf der Grundlage eines
Beschlusses des Bundessicherheitsrates.” (www.bundesregierung.de)
Aber gerade unter
Berufung auf die von Washington eingeforderte Zuständigkeit der
NATO, beharrt Schröder darauf, daß dann die Antwort auch eine des Bündnisses
sein muß und nicht ein Alleingang der USA, was er in einer
Regierungserklärung vom 19.09. wie folgt ausdrückt: “Natürlich:
Jedes Recht korrespondiert mit Pflicht. Aber umgekehrt gilt: Auch
mit einer Bündnispflicht korrespondiert ein Recht. Und das heißt:
Information und Konsultation.” (www.bundesregierung.de)
Schröder besteht
also darauf, daß Deutschland und Europa ein Mitspracherecht
zukommt. Und weiter heißt es: “Zu Risiken, auch im Militärischen
ist Deutschland bereit, zu Abenteuern nicht. Diese werden von uns
dank der besonnenen Haltung der amerikanischen Regierung auch nicht
verlangt und sicher auch nicht verlangt werden.” Der Kanzler
unterstellt den Amerikanern im ersten Satz einen ziemlichen Hang zum
Abenteurertum, der durch eine deutsche Mitwirkung gebremst werden muß.
Zugleich weiß Schröder aber auch, daß er von den Beschlüssen der
Amis abhängig ist, daß er aus eigener Kraft eine “besonnene
Haltung” gar nicht herzustellen in der Lage ist. Mit der
Feststellung im zweiten Satz, daß von Deutschland auch gar keine
Abenteuer verlangt seien, tut er so, als sei die gerade so
eingeforderte Mitbestimmung Deutschlands bereits gegessen. Grundlage
dieser Einschätzung ist hierbei, daß das Kräfteverhältnis
zwischen den USA und Europa eindeutig verteilt ist: Die USA können
aus eigener Machtvollkommenheit den “Feldzug gegen den
Terrorismus” führen. Für Gewaltaktionen jeder Größenordnung
besitzen die USA die entsprechenden Gewaltmittel selbst und sie sind
für die von ihnen ausgerufenen Kriege nicht auf die militärische
Unterstützung ihrer Juniorpartner angewiesen. Allerdings tut sich
auch die überlegene amerikanische Macht um einiges leichter, wenn
sie auf die politische Rückendeckung und die Benutzung z.B.
Deutschlands als “logistischer Drehscheibe” zählen kann. Das
weiß natürlich auch ein Schröder ganz genau und fordert für
seine Unterstützung Mitbestimmungsmöglichkeiten bei den
Amerikanern ein.
Seither läßt die
Bundesregierung nichts unversucht, sich bei der Operation
‚Enduring Freedom‘ einzuklinken, indem sie den Amis mindestens
dreimal täglich militärische Beiträge der Bundeswehr anbietet
(wem dazu “Anbiedern” einfällt, liegt nicht besonders falsch),
obwohl die doch angeblich noch gar nicht fit ist für Kriege des
modernen Zuschnitts. Der europäische Anspruch schrumpft darauf
zusammen, sich ein Mitspracherecht beim US-Feldzug zu erkämpfen und
sie betteln deshalb um ein Recht des Mitschießens. Dabei geht es
weniger darum, die konkreten militärischen Aktionen aus- oder
mitzugestalten. Perspektivisch mit dem Anspruch der USA
konfrontiert, zukünftig in und mit der NATO für eine Weltkontrolle
einzustehen, in der alle Staaten bei sich antiamerikanische Umtriebe
zu unterbinden haben, sehen sich die Europäer ernstlich in ihrer
Autonomie bedroht, sehen sich in ihren ökonomischen und politischen
Einflußmöglichkeiten, die sie nach ihren eigenen nationalen
Kalkulationen gestalten wollen, zurückgedrängt und insgesamt gefährdet.
Fürs Erste sind gewissermaßen die ‚gemütlichen‘ Zeiten
vorbei, in denen man im Fahrwasser des US-Imperialismus die stets
eigenen europäischen Süppchen kochen konnte. Für die europäischen
Verbündeten geht es nun darum, sich nicht zum puren Befehlsempfänger
des Pentagons degradieren zu lassen. Und so wird der Kanzler nicht müde
zu betonen, daß es keinen amerikanischen Alleingang geben soll, daß
auch die Europäische Union einen Beitrag leisten muß.
Und inzwischen ist es
ja auch soweit: die deutschen Streitkräfte dürfen sich an der
“Bekämpfung des internationalen Terrorismus” beteiligen. Woran
Schröder denkt, was er im Auge hat, spricht er in der
Regierungserklärung vom 08.11. selbst aus: “Auf die
Staatengemeinschaft kommen in diesem Zusammenhang [bei der Überwindung
des Talibanregimes] langfristig enorme Aufgaben zu. Das gilt vor
allem für die Europäische Union. Ich bin der Auffassung, daß in
dem Prozeß, den man Post-Taliban-Prozeß nennt, nicht nur die
Nationalstaaten, die ganz natürlicherweise Adressat der
Beistandserwartungen der angegriffenen Amerikaner waren und sind,
Gesicht zeigen müssen, sondern daß […] vor allem auch das
integrierte Europa, das dabei ist, eine gemeinsame Außen- und
Sicherheitspolitik zu schaffen, Gesicht zeigen und seine Rolle
wahrnehmen muß. Wir in Deutschland treten dafür ein, daß dies für
Europa möglich wird und dann auch so geschieht.”(
www.bundesregierung.de)
Schröder, Blair und
Chirac geht es also bereits um die Zeit nach dem Afghanistan-Krieg,
um ihre Einflußsphäre des Vorderen Orients insgesamt. Plötzlich hört
man ja auch, daß Deutschland schon seit dem ersten Weltkrieg
besonders gute Beziehungen zu Afghanistan unterhält. Fischer reist
ein ums andere Mal in die Region und vermittelt den dortigen
Regierungschefs im wesentlichen das, was die USA auch von ihnen
verlangen, betont aber gleichzeitig immer die wichtige Rolle Europas
usw. usf. Einerseits wird stets auf die Feststellung Wert gelegt, daß
es zwischen den USA und Europa keinerlei Differenzen gäbe und
andererseits kann man an jeder Reaktion der Europäer ein Dementi
davon ablesen.
Was sich die Europäer
also vom Mitschießen versprechen, verrät uns der Kanzler
dankenswerterweise selbst: “Frage: Und wenn die Europäer
mitmachen, können Sie auch mitreden? Antwort: Wir reden natürlich
mit, sowohl, was die Stäbe angeht als auch, was die politischen
Entscheidungen angeht. Aber natürlich ist es so, daß derjenige,
der militärisch hilft, mehr Einflußmöglichkeiten hat, als der,
der Abseits steht. Das kann doch gar keine Frage sein.” (Schröder
im Gespräch mit den ZDF-Redakteuren Bellut und Bresser im ZDF am
16.11.)
Ob die USA das auch
so sehen, ob sie solche Kalkulationen überhaupt zulassen, oder
ihnen was husten, wird man sehen…
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Fußnoten
[1]
“In
den Metropolen des Landes herrscht Ausnahmezustand. In Grenzstädten
wie Quetta und Peshawar geraten fast täglich Polizei und Islamisten
aneinander. Bisherige Bilanz der Zusammenstöße: Zwölf Todesopfer
und dutzende Verletzte. Die Stante-pede-Maßnahmen, welche die Militärregierung
von Präsident Pervez Musharraf als Reaktion auf die Unruhen
anordnete, zeugen von der zunehmenden Nervosität der Machthaber in
Islamabad. Trotz aller Beteuerungen Musharrafs, dass die Zahl der
Aufständischen lediglich ”eine kleine Minderheit sei, die nur
wahrgenommen werde, weil sie laut schreit” verstärkten Armee und
Polizei massiv die Sicherheitsvorkehrungen.
Verhaftungen von Fundamentalistenführern
In Blitzaktionen wurden hunderte Fundamentalistenführer
verhaftet oder unter Hausarrest gestellt. Zudem nahm Musharraf persönlich
Umstruktierungen in den eigenen Reihen vor. So wurden der mächtige
Chef des Geheimdienstes ISI (Interservice Intelligence), Mahmood
Ahmed, sowie zwei des Sympathisierens mit den Islamisten verdächtige
Generäle kurzerhand ausgetauscht. Umbesetzungen in den niederen Rängen
folgten. Das Ziel ist klar: Den radikalen Islamisten, die es auch in
den Streitkräften gibt, soll für künftige Auseinandersetzungen
jegliche Basis entzogen werden.
Putsch-Spekulationen
Ob dieser ”Coup von oben” den gewünschten Effekt zeugt, muss
sich allerdings erst herausstellen. Als im Hauptquartier der Armeeführung
in der Stadt Rawalpindi, die nur zehn Kilometer von Islamabad
entfernt liegt, keine 24 Stunden nach den Umbesetzungen ein Feuer
ausbrach, wurde in den heimischen Medien sofort über einen
bevorstehenden Putsch spekuliert. Die Militärs beharren auf der
Version, dass lediglich ein Kabelbrand das Feuer verursacht hätte.”
(Der Standard, Österreich, vom 22.10.2001)
[2]
Die
“Bekämpfung der Arbeitslosigkeit” stünde z.B. an, Schily
bastelt an einem neuen “Zuwanderungsgesetz”, die Bundeswehrreform
kommt nicht recht voran, obwohl die Bundeswehr in Mazedonien zum
ersten Mal ein Oberkommando über internationale
“Friedenstruppen” innehat, die Gesundheitskosten
“explodieren” mal wieder, die “Riester-Rente” muß eingeführt
werden, die Umstellung auf den EURO steht an, Eichel will weiterhin
an dem Kurs der “Haushaltskonsolidierung” festhalten, usw. usf.
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