"Reform der Bundesanstalt für Arbeit"
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Wie
Peter Hartz Karl Marx
vollständig rehabilitiert
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I.
Wachsender gesellschaftlicher Reichtum bei gleichzeitig steigender
Arbeitslosigkeit |
Vier
bis fünf Millionen Menschen sind hierzulande arbeitslos. Was hat
das für Folgen? Gucken wir uns zunächst mal den
gesamtgesellschaftlichen Reichtum an. Mit Ausnahme des Jahres 1993
(- 1,1 %) ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den vergangenen 12
Jahren jeweils real gestiegen.

D.h.
mit immer weniger Leuten wird immer mehr erwirtschaftet. Zunächst
mal in Geld gemessen. Und guckt man sich die Warenwelt an, so ist
auch da zumindest von einem materiellen Mangel weit und breit nichts
zu entdecken. Im Gegenteil, alle erdenklichen Warenkörper werden in
Hülle und Fülle und in 27 Ausstattungs-varianten angeboten, die
Situation, daß es irgendetwas nicht zu kaufen gäbe, gibt es
schlicht nicht. Es gibt viele Gründe, warum bestimmte Waren nicht
produziert werden, oder warum auch einmal eine Warenproduktion oder
das Anbieten von Dienstleistungen eingestellt wird, aber das liegt
garantiert nicht daran, daß es an den nötigen materiellen
Voraussetzungen fehlen würde, daß man technisch dazu nicht in der
Lage wäre, daß Rohstoffe fehlen würden oder ähnliches. Genau-genommen sind es gar nicht viele Gründe, sondern bloß immer
nur einer, nämlich immer dann, wenn mit dem Produktionsprozeß kein
Überschuß erwirtschaftet werden kann. Doch dazu unten mehr.

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II.
Massenarbeitslosigkeit kennzeichnet einen absurden Zustand |
In
jeder Gesellschaft, in der es auf den Gebrauchswert der Waren, auf
den durch den Warenkörper vermittelten Nutzen ankäme, wäre dies
ein Grund zur Freude. Dank der enorm gestiegenen Produktivität würde
der Aufwand zur Produktion derselben Gütermenge immer weiter sinken.
Es würde etwas weniger Plackerei, Mühe, Zeitaufwand bedeuten, der
Übergang zur Freizeit- und Spassgesellschaft hätte tatsächlich
ihren Anfang genommen. Man hätte mehr Zeit sich zu bilden, die
Kulturlandschaft könnte in nie dagewesener Form erblühen, der
Feierabend setzte bereits am Mittag ein usw. usf. Bekanntlich ist
das in dem besten aller Wirtschaftssysteme, der Marktwirtschaft,
komplett anders. Zunächst mal ist es für diejenigen, die nicht
mehr arbeiten kein Glück sondern ein ausgesprochenes Pech. Die vom
Produktionsprozeß Ausgeschlossenen (ca. 10 – 12 % der erwerbsfähigen
Bevölkerung) werden nicht mehr gebraucht und damit sind sie mittellos
gemacht. Da aber der eiserne Grundsatz gelten soll, nach dem
ein Mensch, dessen Anwendung seiner Arbeitskraft für die
Unternehmer nicht lohnend ist, selbst nichts verdient, ist er umso nötiger
darauf angewiesen, wieder in Lohn und Joghurt gestellt zu werden.
Schon reichlich absurd. So ein Arbeitsloser wird von den Herren und
Damen Arbeitgebern nicht gebraucht (sonst wäre er nicht arbeitslos..),
also ist er umso dringender genau darauf angewiesen!?! Er kann und
will arbeiten (von den „Drückebergern“ und Leuten, die sich in
den „sozialen Hängematten“ ausruhen soll hier nicht die Rede
sein) und er muß arbeiten. Er darf aber nicht. Naklar, es ist ihm
nicht verboten körperliche Tätigkeiten zu verrichten, das soll
nicht gesagt sein. Nur bezahlt werden sie nicht. Und er hat kein
anderes Mittel in der Hand! Er ist unfähig gemacht worden selbst für
seine Bedürfnisbefriedigung zu sorgen, weil die über das Geld
vermittelt ist und er selbst keine Produktionsmittel besitzt. Er ist
getrennt von den Arbeitsmitteln. Die halten diejenigen in der Hand,
die ihm eben gesagt haben, daß seine Arbeitskraft zur Bedienung
dieser Mittel nicht mehr gefragt ist. Es bewahrheitet sich an der
Arbeitslosigkeit die marxistische Aussage, daß die Arbeitnehmer bloßes
Arbeitsvermögen sind. Und ob aus der Möglichkeit auch eine
Wirklichkeit wird liegt an dem Produktionsmittelbesitzer. Wenn er
ihn ranläßt gibt es diesen Übergang. Aber auch da gibt es noch
eine allgegenwärtige Schranke: Es reicht ja nicht, daß der Arbeitnehmer dann seinen Lebensunterhalt erarbeitet, er muß stets
ein bißchen mehr als das abliefern. Sonst könnte der Produktions-mittelbesitzer ja die Arbeit gleich selbst erledigen...
Also: die Arbeit findet überhaupt bloß dann statt, wenn mit ihr
ein Gewinn erwirtschaftet werden kann. Bei gleichzeitigem Überfluß
leiden also Millionen Menschen Mangel und sinken immer weiter in die
Armut, weil vor die Erlaubnis zu arbeiten eine Bedingung gesetzt ist:
die Bedingung ist, daß diese Arbeit andere reicher machen muß. Ich
erzähle damit zwar überhaupt nix neues, dieser Zusammenhang wird
als Systemnotwendigkeit gar nicht negiert („naja, Gewinn muß der
Laden schon abwerfen..“), deshalb lohnt es sich aber trotzdem dies
einmal so festzuhalten. Massenarbeitslosigkeit in der Markwirtschaft
kennzeichnet einen absurden Zustand, in dem die Gesellschaft die
Arbeit von Millionen nicht braucht, diese aber unbedingt Arbeit
brauchen.
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III.
Produktivitätszuwachs erzeugt Überbevölkerung |
Oben
wurde davon gesprochen, daß kein materieller Mangel herrscht.
Einerseits. Andererseit ist es ja aber auch nicht so, daß man sich
viel Dinge wünschen würde, die es hier nicht gibt, die irgendwie nützlich
oder angenehm wären. Das können Konsumgüter sein, das können
aber auch immaterielle Dinge sein. Welcher Lehrer wünschte sich
nicht kleinere Schulklassen, welche Krankenschwester und welcher
Patient nicht mehr Krankenschwestern und größere Krankenzimmer
usw. Die dafür notwendige Arbeit ist jedoch gesellschaftlich nicht
notwendig. Das ist keine Geschmackssache oder ein Werturteil
meinerseits. Das Maß an gesellschaftlich notwendiger Arbeit ist und
wird definiert durch die, die „die Wirtschaft“ heißen und
bedeutet ökonomisch schlicht die Arbeit, die zu solchen Produkten führt,
deren Preise so gestaltet sind, daß sie mit Gewinn zu verkaufen
sind. D.h. dafür sind Millionen Menschen überflüssig.
(Marx spricht von Überbevölkerung.) Und warum sind so viele dafür
überflüssig? Weil die Arbeit, die die Gewinne realisiert, schon so
enorm produktiv ist. Und dies ist eine Tat der Unternehmer.
Die Millionen werden nicht gebraucht, weil die, die gebraucht
werden, so produktiv arbeiten, daß alles, was Unternehmen mit
Gewinn verkaufen können, schon längst hergestellt wird. Von Jahr
zu Jahr wird der Arbeitsablauf effektiviert, werden Arbeitnehmer
zunehmend durch Maschinen ersetzt, werden produktivere Maschinen von
der Restbelegschaft bedient usw. (Setzt man die Produktivität
des Jahres 1990 als 100 %, so betrug sie im Jahre 2000 bereits 126
%). Kaum jemand unter den „glücklichen“ Arbeitsplatzbesitzern,
der nicht ein Lied von der ständig steigenden Arbeitshetze singen könnte.
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IV.
Löhne als angeblicher Grund für Insolvenzen und mangelnde
Beschäftigung
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Gerade
im vergangenen Jahr verging wohl kaum eine Woche in der nicht
irgendein Konzern Massenentlassungen bzw. Stellenabbau im großen
Stil ankündigte. Und die Zahl der Konkurse jagt von einem Rekord
zum nächsten.

Behauptet
wird nun vielfältig, daß die hohen Löhne und Gehälter daran
(mit)schuld seien. Auch in bezug auf das bestehende
Arbeitslosenheer wird dieses Argument vorgebracht: die hohen Löhne
sind im Prinzip das Beschäftigungshindernis schlechthin. Hier
wird behauptet, daß das pure Ideologie ist und wie folgt
argumentiert:
-
Wenn
ein Unternehmer mit einer Arbeit Gewinn machen kann, dann
stellt er die Leute ein und zahlt den Lohn, der verlangt ist.
Dann ist der Lohn gerade kein Hindernis fürs Gewinnemachen.
(Er ist ja umgekehrt überhaupt die einzige Quelle von Gewinn,
dazu unten mehr). Und wenn sich die Arbeit nicht rentiert,
dann stellt er keinen ein und so manchen aus, aber auch nicht
deswegen, weil sie zuviel Geld kosten, sondern weil mit diesen
Kosten kein Gewinn zu erwirtschaften ist. Die absolute
Lohnsumme, die ein Unternehmen zahlt, sagt über das Verhältnis
von Vorschuß (Aufwendungen) zu Rückfluß (Ertrag) nichts
aus. Mal ein bißchen suggestiv gefragt, um einen Nebenstrang
zu eröffnen: Wer kauft Autos? Wer muß sie sich leisten können?
Muß der als Kaufkraft fungierende Lohn eines potentiellen
Autokäufers nicht so hoch sein, daß er es sich
leisten kann?
Und ein bißchen Empirie kann auch nie schaden: Der Gewinn
(vor Steuern) von Volkswagen betrug im Jahr 2001 4,4 Mrd. €
im Jahr drauf 2,6 Mrd. € bei annähernd gleicher Zahl von
Beschäftigten. Oder nehmen wir Porsche. Die produzieren fast
ausschließlich in einem Hochlohnland namens BRD und zwar übertariflich
und mit 13 Monatsgehältern. Die halten sich sogar
hochbezahlte Akustikfuzzies und Sounddesigner, die darauf
achten, daß ein Porsche-Motor auch wie ein Porsche-Motor
klingt. Dieses Unternehmen konnte seinen Gewinn in den letzten
5 Jahren permanent steigern bei unwesentlich höherer Zahl von
Beschäftigten.
Nehmen wir den Fall, daß ein Unternehmen expandiert, tatsächlich
mal zusätzlich Leute einstellt und einen zusätzlichen
Produktionsstandort aufmacht, und nehmen wir weiterhin an, die
dort produzierten Waren finden Käufer, wodurch die Waren
versilbert werden (mit Gewinn verkauft werden), dann ist trotz
der gestiegenen Lohnsumme, die das Unternehmen zahlt, der
Gewinn gestiegen. Da gibt’s ne Reihe mehr solcher Beispiele.
Allgemein gilt: solange sich für ein Produkt ein zahlungsfähiges
Bedürfnis finden läßt, dessen Wert einen Gewinn realsiert,
wird Lohn gerne gezahlt. Doch! - wenn sich Porsche-Fahrer
grausig von ihrem ehemaligen Lieblingsgefährt abwenden, weil
sie den typischen Sound vermissen, dann rosten diese
Scheisskarren plötzlich auf dem Betriebsgelände vor sich hin
und Ferdinand ist um sein Erbe gebracht; dann hat die
Einsparung des Lohns für den Sounddesigner, die Senkung des
Lohns nicht zu einer Gewinnsteigerung geführt sondern zum
absoluten Gegenteil! Oder hat sich schonmal jemand gefragt,
warum Finanzmakler locker 6-7-stellig verdienen? Ist da
vielleicht jemand auf die Idee gekommen, das Zerplatzen der
Neuen-Markt-Blase auf diese hohen Gehälter zurückzuführen?
Natürlich und völlig zurecht nicht!
-
Das
Beispiel mit der Expansion ist in letzter Zeit rar geworden.
Blicken wir nochmal auf die
Massenentlassungen/Stellenabbauaktionen der jüngeren
Vergangenheit. Diese Maßnahmen bewirken doch, daß die
absolute Lohnsumme, die das einzelne Unternehmen an seine
Belegschaft zahlt sinkt, und zwar selbst dann, wenn der
einzelne Arbeiter mehr bekommt (durch die heroischen
Heldentaten seiner Gewerkschaft). Wenn Ford 15.000 Leute entläßt
und den verbliebenen Leutchen jeweils – sagen wir – 1,7 %
mehr zahlt, dann ist die Gesamtlohnsumme gesunken. Wenn der
Produktausstoß nicht sinkt (die Zulassungszahlen lassen
darauf schliessen), in der Realität wird im Gegeneteil ja ständig
rationalisiert, dann steigt also der Gewinn pro Produkt!
Selbst wenn nun die ausgestossene Produktmenge sinkt haut das
zu einem gewissen Grad noch hin, dann kann zwar nicht mehr
Gewinn realsiiert werden als vorher, aber eben überhaupt noch
welcher. Wenn auch das nicht mehr klappt, dann gibts schonmal
einen Konkurs, dazu gleich mehr. Mit anderen Worten: nur die
Verschärfung der Ausbeutung (nicht moralisch sondern ökonomisch
gemeint, nämlich als Verhältnis von Mehrwert (Gewinn) zur
Lohnsumme) kann überhaupt zu einer Gewinnsteigerung, zu einer
Steigerung der Profitrate, zu Wachstum führen. Diese Verschärfung
kommt aber irgendwann an Grenzen (z.B. physikalische in Natur
der biologischen Natur der Arbeiter), weshalb Marx sein berühmtes
Gesetz von „der fallenden Tendenz der Profitrate“
aufstellte...
-
Konkurse
und Konkurrenz. Wer meint der Holtzmann-Konzern hätte dadurch
gerettet werden können, daß die Beschäftigten zu einem
Sonder-Billigtarif antreten, der irrt sich über die Natur von
Konkursen. Das Porsche-Beispiel gab schon einen ersten
Hinweis. Man kann auch mal ein Blick in die
Insolvenz-Statistik werfen. Ungefähr 9000 (ca. 1/4 der
Gesamtzahl) Konkurse im Baugewerbe, ausgerechnet ein Sektor,
der für das Zahlen von Niedrig- und Niedrigstlöhnen bekannt
ist und auf dem noch billigere Schwarzarbeit an der
Tagesordnung ist.

Ausgerechnet
da sollen die Löhne zu hoch sein bzw. die Höhe der Grund für
den Konkurs? Das ist zumindest, gelinde gesagt, kontraintuitiv.
Was wäre denn, wenn einfach kein Schwein und kein Konzern mehr
ein drittes Bürogebäude braucht? Da können die Löhne noch so
niedrig sein: wenn diese Arbeit (also das Arbeitsprodukt) nicht
gefragt ist, dann wird man mit ihr auch keinen Gewinn erzielen können,
weil man keinen Umsatz macht, weil man nicht in der Lage ist,
zahlungsfähiges Bedürfnis auf sich zu ziehen! Nun könnte man
einwenden: Aber wenn die Löhne noch niedriger wären und der
Bauunternehmer seine Gebäude dadurch billiger anbieten könnte,
dann würde doch vielleicht der eine oder andere doch sein
Ferienhaus an der Ostsee in Auftrag geben!? Gewiß, das wäre
eine gute Bedingung, eine Garantie ist das aber noch lange
nicht. Dieser Einwand wurde übrigens als Idee von Hartz
aufgegriffen und verlängert und findet sich im Modul
„Job-Floater“ wieder, das vorsieht, daß die Arbeiter das
fehlende Kapital der Unternehmen gleich selbst mitbringen. Ganz
prinzipiell liefert verschärfte Ausbeutung natürlich günstigere
Bedingungen für Gewinne. Daß das jetzt „Profis der Nation“
vertreten ist neu, sonst sagen sowas nur Marxisten und die
wollten als das Kritik verstanden wissen... Warum ist das keine
Garantie? Weil z.B. gar nicht gesagt ist, ob das Bauunternehmen
auch die Kapazität hat, 100 Häuser mehr im Jahr (nämlich die
an der Ostsee) zu bauen. Oder weil es die Geldsumme für das
Rohmaterial gar nicht vorstrecken kann usw usf.
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V.
Wie kommt Gewinn zustande?
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Es
existieren vielerorten merkwürdige Vorstellungen darüber, wie der
Unternehmer zu seinem Gewinn kommt. Um zu erklären, daß nur
der Lohn (genaugenommen: der nichtgezahlte Lohn, der sich
auf den wertbildenden Anteil im Produkt bezieht, den der Unternehmer
einbehält) oder Diebstahl Quelle von Gewinn sein kann, ist es
im Primzip erforderlich einige Begriffe einzuführen und zu erläutern.
Einen Teil dazu soll das folgende Beispiel leisten.

Da
ist ein Backstubeninhaber. Der kauft sich zunächst Backzutaten
(Mehl, Wasser, Eier), und einen Backofen und ein Rezeptbuch. Nun hat
er noch ein bisschen Geld übrig. Also entschließt er sich: ich habe
keine Lust meine Brötchen selbst zu backen, ich stelle einen Bäckergesellen
ein, der übernimmt das für mich! Der Bäckergeselle, der selbst
keine Backstube besitzt, also mittellos ist, verkauft nun
seine Arbeitskraft, sein Arbeitsvermögen an den
Backkapitalisten. Das ist ein erster wichtiger Punkt: Der Bäckergeselle
geht keinen Vertrag mit dem Unternehmer nach dem Muster ein, „ich
backe Dir x Brötchen und will dafür y Euro Lohn“. Vielmehr überläßt
er dem Unternehmer seine Backfähigkeiten für eine gewisse
Zeitspanne. Wie diese Arbeits-kraft dann in dieser Zeitspanne
angewendet wird liegt allein an den Vorgaben des eingerichteten
Arbeitsplatzes und denen des Arbeitgebers. Daraus folgt schonmal, daß
das Quantum Arbeitsprodukt, das in der ausgemachten Zeit erzeugt wird
keine Fixgröße ist, aber dazu später mehr. Nun fängt also der
Geselle an zu kneten...(ja ich weiß, daß heute niemand mehr so
backt...) und am Ende seiner Schicht hat er 1000 Brötchen gebacken.
Sein Lohn soll 40 Euro betragen. Die verarbeiteten Zutaten kosteten
den Unternehmer 50 Euro. Abnutzung des Ofens und Energie machen
nochmal 10 Euro. Wie kalkuliert er jetzt die Brötchenpreise?
a)
Kosten = 40+50+10 = 100 Euro. D.h. 1 Brötchen hat einen Wert
von 10 Cent. Wenn er sie jetzt zu einem Preis von 10 Cent
verkauft (und die Annahme gelten soll, dass alle produzierten Brötchen
auch über die Ladentheke gehen) – was hat er dann gewonnen? Nix.
Dann hätte er sich also den ganzen Aufwand schenken können, sein
Geld gleich behalten können. „naklar, Gewinn muss der Laden schon
abwerfen“....
b)
...also nimmt er 12 Cent, verkauft alle und hat 120 Euro
eingenommen, macht 20 Euro Gewinn. Erstaunlich, aus den eingesetzten
100 Euro sind plötzlich 120 Euro geworden; wie kann das gehen? Wo
kommen die her? Wieso hat das Produkt einen höheren Wert als die
Werte der eingesetzten Stoffe? Dem Unternehmer mag es wie ein Wunder
vorkommen. Der freut sich einfach und macht so weiter, d.h. setzt
sein größer gewordenes Kapital erneut ein und läßt den Bäckergesellen
am nächsten Tag wieder antanzen (Marxisten bezeichnen dies als ‚private
Kommandogewalt des Geldes’)... Die Antwort kann nur folgende sein: Nur
die Arbeit, die aus den Rohstoffen (i.w.S) ein veredeltes Produkt
gemacht hat, ist wertbildend, fügt zu dem vorhanden Wert der
Rohstoffe einen weiteren Wert hinzu! Das Mehl bzw. die Kosten für
das Mehl werden ja einfach weitergegeben, bei den Energiekosten
genauso usw., zusammen 60 Euro. Das Kneten war es also, das das Brötchen
teurer, werthaftiger macht! Wie werthaftig, in welchen Ausmaß? So
werthaftig, wie die Gesellschaft im Durchschnitt bereit ist dafür zu
zahlen! Wenn sie also 12 Cent fürs Brötchen hinlegt, diesen Preis
akzeptiert, dann entspricht der Preis dem Wert des
Produkts. Marx würde dazu sagen, die Bäckerarbeit hat sich als
gesellschaftlich durchschnittlich notwendig (g.d.n.) erwiesen. Wenn
es nun aber nur die Arbeit des Gesellen war, die der Ware Wert
hinzugefügt hat – wem würde dann dieser Wert „gehören“? Natürlich
dem Gesellen selbst. Nun ist es aber sein Pech, daß er einen ganz
anderen Vertrag mit dem Kapitalisten gemacht hat, dem Gesellen gehören
die Brötchen ja gar nicht, er hat lediglich seine Arbeitskraft zur
Verfügung gestellt.... Also streicht der Unternehmer zunächst mal
die gesamten 120 Euro ein, bezahlt seine Vorschußkosten und den
vorher ausgemachten Lohn und behält dann den Rest; dieser Rest ist
der Mehrwert, nämlich genau das Mehr an Wert, was über den
Wertzuwachs hinaus, der nicht als Lohn gezahlt wurde, übrig ist.
Marx nennt das Zustandekommen dieser Differenz schlicht
‚Ausbeutung’. Und er meint damit explizit nicht all die
moralischen Fragestellungen, die sich die einen oder anderen
im Anschluß daran überlegen (darf der das, ist es nicht ein fairer
Ausgleich für das Unternehmerrisiko usw. usf.). Er hielt es für
keine Frage der Moral sondern für eine Systemnotwendigkeit. Der
Unternehmer hat es geschafft, aus Geld mehr Geld zu machen. Geld das
so funktioniert nennt (nicht nur, aber auch) Marx Kapital.
Das war die eine Seite. Nun fehlt noch die Seite zu zeigen, daß im
Primzip keine andere Wertdifferenz in so einem
Geldtransformationsprozeß auftreten kann, oder aber es handelt sich
um „Diebstahl“. Statt
dem Mehllieferanten den Preis zu zahlen, den der verlangt, könnte
der Bäckerkapitalist auch sagen, ab morgen zahle ich Dir pro Kilo 20
Cent weniger. Angenommen der Mehlproduzent läßt sich darauf ein und
ist dauerhaft in der Lage weiterhin wirtschaftlich zu arbeiten und
der Bäcker nimmt immer noch 12 Cent. Dann steigt sein Gewinn, klar.
Aber was ändert das an der Tatsache, daß die Differenz von Vorschuß
und Rückfluß der wertbildende Anteil an dem Produktionsprozeß,
also die Arbeit ist? Eben, gar nichts! Ein weiteres
Szenario könnte sein: der Mehllieferant arbeitet
unter den verschärften Bedingungen nicht mehr wirtschaftlich. Der
hat wiederum 2 Möglichkeiten: Weitergabe des „Kostendrucks“ an
den Mühlenbetreiber oder Lohnsenkung...
Zunächst
mal soweit. Man könnte nun noch so einige Details besprechen und
Einwände die auch schon zu Marx’ Zeiten vorgebracht wurden,
beispielsweise das beliebte Argument, daß die Ausbeutung erst
beginnt, wenn die zurückfließenden Einnahmen die Kosten gerade
wieder eingespielt haben, also beim Brötchen Nummer 833,3. Das ist
natürlich Quatsch, die Wertdifferenz steckt ja in jedem
Einzelprodukt. Literaturtip dazu: K.Marx, Kapital Band I,
Unterkapitel „Seniors letzte Stunde“.
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VI.
Die Sache mit den Lohnnebenkosten
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Die
sogenannten Lohnnebenkosten sind ihrer ökonomischen Natur nach
nichts anderes als – Lohn. Wenn der Lohn definiert wird als die
Summe Geld, die den Arbeitern gezahlt wird, damit die sich
„reproduzieren“ können, dann schließt das die „Wechselfälle“
des Lohnarbeiterseins mit ein. D.h. die Lohnsumme muß über das
normale Arbeiterdasein hinaus auch für die Zeiten reichen, in denen
der Arbeiter zufällig gerade nicht arbeiten kann, denn eine andere
Einkommensquelle hat er schließlich nicht! Man muß sich das immer
wieder vor Augen führen: Jemand, der sich nicht lohnend anwenden läßt,
genießt im Prinzip keine Daseinsberechtigung. Die Zeiten bzw. Umstände,
in denen er nicht arbeiten kann sind Arbeitslosigkeit, Krankheit und
Alter. Damit die Arbeiter nicht instantan gezwungen sind am
Hungertuch zu nagen, falls sie von diesen Wechselfällen betroffen
sind, müssen sie über den Lohn hinaus, den sie augenblicklich
verzehren, eine Summe zur Verfügung haben, die sie – zumindest
eine gewisse Zeit lang – in die Lage versetzt, a) zu überleben und
b) so zu überleben, daß sie – sobald sie gesundet sind oder einen
neuen Arbeitgeber gefunden haben – wieder arbeitsfähig
sind. Die Arbeiter tun also gut daran, ein bißchen von ihrem Lohn
auf „die hohe Kante“ zu legen, vorzusorgen. Das gilt erst recht fürs
Alter – wieder gilt, daß wer keinen anderen reicher macht, auch
selbst nicht essen soll – also für die Zeit, in der schlicht die körperlichen
Voraussetzungen irgendwann nicht mehr erfüllt sind, um eine
Anstellung finden zu können. Und es gilt auch nicht nur für die
einzelne Arbeitskraft, es gilt für alle Menschen, die vom Lohn
leben, obwohl sie gar keine Arbeitskraft zu verkaufen haben: Das können
die Kinder, die Frau, der Mann, die Großeltern sein.
Nächster
Punkt. Bekanntermaßen ist es in der sozialen Marktwirtschaft so
eingerichtet, daß sich der Staat überhaupt nicht darauf
verläßt, daß die Arbeiter von ihrem Lohn immer einen Teil
weglegen; er hat eine gesetzliche Zwangs-Sozialversicherung
eingerichtet. Der Zwang ist erst aufgehoben, wenn der Lohn eine
gewisse Summe übersteigt und der Staat sich einigermaßen sicher
sein kann, daß dann tatsächlich am Monatsende ein gewisser Betrag
übrig ist, zumindest im Prinzip erübrigt werden kann. Die Beiträge,
die der Staat auf diese Weise einsammelt, verwendet er dann, um den
Leuten, die momentan keinen Lohn erhalten, einen Lohnersatz
zahlen zu können. Die Beiträge legt er fest; über die Höhe soll
zunächst mal nichts Quantitatives gesagt werden. Der Punkt, auf den
es ankommt ist: die Beiträge, die an der Quelle eingezogen
werden (direkt vom Konto des Arbeitgebers in die Sozialkassen
fliessen) sind (im Sinne obiger Definition) Lohnbetandteile, nichts
anderes, und es völlig egal, wie ich das rein formal auf
einen Arbeitgeber- und einen Arbeitnehmeranteil aufteile. Man könnte
einerseits sagen: der Arbeitgeber zahlt den gesamten Betrag, einen
Teil des Lohns bekommt der Arbeiter auf sein Konto, den anderen des
Lohns gibt er dem Staat zur „Verwahrung“, so daß dieser im Sinne
des Arbeiters damit umgeht und ihn für die Wechselfälle absichert.
Oder man kann andererseits sagen: der Arbeiter zahlt den gesamten
Betrag, er bekommt einen Gesamtlohn und von dem fließt ein Teil auf
sein Konto und einen anderen Teil bekommt er gar nicht zu Gesicht,
weil die gleich auf die Staatskonten fliessen. Für den Unternehmer
ist das alles egal: er muß lediglich mit einer Gesamtlohnsumme
kalkulieren! Ihm ist das doch schnurz-piep-egal, was der Arbeiter mit
seinem Lohn anfängt, ob er ihn versäuft, ob er ihn aufs Sparbuch trägt
oder sonstewas. Und warum regt sich der Unternehmerstand gemeinhin so
über die Lohnnebenkosten auf? Weil für sie die Löhne natürlich
nie niedrig genug sein können. Und in den Zeiten, wo auf eine offene
Stelle 120 (qualifizierte) Bewerber kommen, muß er sich doch nicht
darum kümmern, daß Jobsuchende nicht sofort verelenden. Die Kritik
an zu hohen Lohnnebenkosten lebt von einem radikalisierten
Standpunkt, der bereits oben angesprochen wurde: es ist der Standpunkt,
daß der Unternehmer ausschließlich für angewendete und lohnende
Arbeitskraft zu zahlen
bereit ist. Dieser fragt sich tatsächlich, warum denn ausgerechnet
er für Arbeitslose Lohn zahlen soll; die lohnen sich für ihn doch
gar nicht! Warum klagen die Unternehmer nun zusehends über die
Lohnnebenkosten? Weil sie ständig steigen. Und warum steigen sie ständig?
Die Antwort war schon angedeutet: weil der gezahlte Lohn für
die gesamte Arbeiterklasse reichen muß, auch für die Teile
der Klasse, die momentan nicht arbeiten, nicht arbeiten dürfen,
nicht arbeiten können. Von diesem Standpunkt ist der Staat bisher im
Prinzip nicht abgewichen. Bei immer weniger Beitragszahlern,
denen immer mehr Anspruchsberechtigte gegenüberstehen hat das natürlich
Folgen: Da der Staatshaushalt nicht dazu da ist, der Überbevölkerung
ein angenehmes Leben zu finanzieren, muß das reichen, was die Kassen
eben noch hergeben. Da ist also Anpassung angesagt, und zwar wie
immer nach den beiden Seiten hin: die Beiträge werden erhöht und
die Leistungen für die Anspruchsberechtigten werden zunehmend
zusammengestrichen.
Nächster
Punkt: kann der Arbeiter im Ernst dafür sein, daß
die Lohnnebenkosten gesenkt werden? Eigentlich nicht, würde dies
doch einer Lohnkürzung gleichkommen. Dies ist jedoch den wenigsten
klar. Vielmehr herrscht die Sichtweise vor, daß dann doch auch netto
mehr übrigbliebe Das
mag so sein, wenn sich der Arbeiter seinen Lohnstreifen anguckt. Spätestens
aber, wenn er bei seinem nächsten Krankheitsfall plötzlich 5
Karenztage angestrichen bekommt und der Lohn von 16 Werktagen
(statt der üblichen 20 od. 21) plötzlich für 31 Monatstage reichen
muß, wird er merken, daß seine Lohnsumme gesunken ist. Oder er
merkt es, wenn zwar sein Betrieb aber er leider nicht übernommen
wird und er nun statt 67 nur noch 57% des letzten Nettolohns erhält
usw usf. Warum dem arbeitsplatzbesitzenden Arbeiter es
wahrscheinlich dennoch so vorkommt, daß eine Lohnnebenkostensenkung
eine Lohnsteigerung und eine Lohnnebenkostenerhöhung eine Schmälerung
seines Lohns ist. liegt nur daran, daß er und seine Gewerkschaft es
versäumen, den entsprechend höheren, gewachsenen Bedarf an
„Reproduktionskosten“ beim Arbeitgeber als Lohnerhöhungsforderung
geltend zu machen!! (Der DGB hat sie ja wirklich nicht alle – der
reiht sich noch glatt mit ein ins Konzert derjenigen, die die hohen
Lohnnebenkosten bejammern...)
Vorerst
letzter Punkt zu diesem Abschnitt: der Staat ist inzwischen dabei,
ringt sich zumindest langsam dazu durch, sich von dem oben
angegebenen Standpunkt zu verabschieden. Es findet eine
fundamentale Neuerung statt. Wenn immer mehr Leute dauerhaft
keine Arbeit finden, wenn 50-jährige schon ausgesprochenes „Glück“
haben müssen, um je wieder eine Anstellung zu finden, dann hat sich
herausgestellt: ein gewisser Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung
wird schlicht nicht gebraucht, dieser Teil ist überflüssig. (gerade
die Zahl der Langzeitarbeitslosen und die Dauer, die sie arbeitslos
sind, hat in den letzten paar Jahren dramatisch zugenommen). Er gibt
seinen Standpunkt auf, nachdem das Halten einer materiell einigermaßen
abgesicherten arbeitslosen „Reservearmee“, die sich bis zum
Zeitpunkt und zum Zweck ihrer nächsten Anstellung fithält,
ein kapitalnützlicher Dienst ist! Wenn die so Ausgemusterten
im Leben nicht mehr angestellt werden, dann ist ihre Versorgung eine
reine Verschwendung! Diesen „Luxus“ will sich
der Staat künftig nicht mehr, oder nicht mehr in gleichem Umfang wie
bisher leisten. Wo kommen wir denn dahin...?
Na, immerhin zu der schönen Wahrheit, daß die Arbeitslosen-
und Krankenversicherung nie eine soziale, eine fürsorgliche
Erfindung war! Kaum lohnen sie sich nicht mehr, die Versicherungen,
werden sie mehr oder weniger abgeschafft, zumindest stufenweise an
die Dienste für das Kapital so angepaßt, daß sie in ihrem veränderten
Daseinszweck diesen Dienst dann doch noch irgendwie erfüllen können
--> da kommt dann jetzt Hartz ins Spiel...
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VII.
Das gesellschaftlich anerkannte Problem der Arbeitslosigkeit als
Drehtür
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Ein
klein bißchen erstaunlich könnte man es schon finden, dass
Politiker den Skandal der Massenarbeitslosigkeit überhaupt nicht
kleinreden, verschweigen. Im Gegenteil, Arbeitslosigkeit ist als das
gesellschaftlichte Problem anerkannt. Arbeitslosigkeit ist die letzte
gültige Fassung der „sozialen Frage“. Und dennoch muß niemand fürchten,
daß diese implizite Kritik am System mal nach hinten losgeht, daß
dann z.B. mal in den Zeitungen steht, was das hier für ein Scheiß-Laden
ist, in dem Reichtum und Überfluß zu Not und Elend führen. Wieso
eigentlich nicht? Weil das Thema der Arbeitslosigkeit wie eine Drehtür
oder wie ein Transmissionsriemen wirkt bzw. so behandelt wird: Was
reinkommt, als mitleidige Sorge um die Not der Arbeitslosen geht raus
als Sorge um die Gewinne und die Gesundheit der Wirtschaft. Was
reingeht als, man hat Verständnis für die Probleme, die Arbeitslose
haben, endet mit der Kritik, daß Arbeitslose dem Staat und dem
Staatshaushalt Probleme machen. Was losgeht mit der Selbstkritik der
Regierung, daß sie dem Volk nicht genug Erwerbsgelegenheiten zu
schaffen vermag, endet mit einer Kritik der Arbeitslosen, daß sie
nichts taugen (bspw. Stichwort „Facharbeitermangel“ oder
„studienunfähige Schüler“).
Wie
funktioniert diese Drehtür? Durch eine Umdeutung des Problems. Die
halbe Umdeutung geschieht schon allein durch die Verwendung des
Wortes „Arbeitslosigkeit“. Natürlich haben sie keine Arbeit. Ihr
wahres Problem ist allerdings: sie haben kein Geld. Zu sagen, ihr
Problem sei, daß sie keine Arbeit haben ist schon eine kleine
semantische Verschiebung. Die Verschiebung liegt darin, daß man mit
der Benennung des Problems quasi gleich die Lösung mitliefert. Das
verkehrteste bei der Problemlösung wäre sich zu fragen, woher
Arbeitslosigkeit kommt, warum es sie gibt; dann würde eine
fundamentale Kritik des Systems herauskommen, die glatt zu einer
Ablehnung führen würde. Es gilt vielmehr praktisch und konstruktiv
zu denken. Man muß lediglich alle Kritikpunkte in Bedingungen
umwandeln, Bedingungen dafür, daß Arbeitslose wieder Arbeit
„finden“. Erste Bedingung: naja, Gewinn muß das Unternehmen
machen.... Also sind wohl soviele Menschen arbeitslos, weil sie sich
nicht lohnen, weil sie nicht ergiebig genug sind. Wie kann man
also den Arbeitslosen helfen? Offensichtlich dadurch, daß man sie
für Unternehmer wieder ergiebiger macht. Wo liegt also der Fehler?
Na, entweder bei den Sozialversicherungen oder den Arbeitslosen
selbst. Sie sind zu teuer, sie müssten mehr arbeiten und weniger dafür
bekommen, damit sie sich wieder lohnen würden, sie müssten
flexibler werden, leichter handhabbar, weniger Rechte haben usw. Der
Witz ist, daß das eine objektive Seite hat: Innerhalb der
Marktwirtschaft – dieser achso rationellen Form des Wirtschaftens
– „hilft“ ihnen nur das, sonst nix.
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VIII.
Dialektik
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Die
vorherrschende Dialektik bei der Frage der Arbeitslosigkeit ist
bemerkenswert. Als Grund wird immerzu sowas genannt wie: „die Löhne
sind zu hoch“, oder „die Lohnnebenkosten sind zu hoch“ oder
„der Faktor Arbeit ist zu teuer“ und und und. Ich hatte es schon
mal in Punkt IV. angerissen: Je mehr die Unternehmer sich anstrengen,
die Lohnkosten bei sich zu senken, desto mehr
produzieren sie mit dem Arbeitslosenheer lauter Beweise, daß der
Lohn zu hoch ist.[1]
Das ist schon reichlich absurd. Und dennoch gibt es nur ein Rezept:
An die Arbeitslosen ergeht die Aufforderung an sich
Eigenschaften zu entwickeln, die sie für Unternehmer wieder lohnend
machen. Weil die das im Prinzip aber gar nicht können (mit Ausnahme
der Schwarzarbeiter) setzt die Politik das Programm um.
Bevor
die einzelnen Module besprochen werden, noch zwei Dinge vorweg, auch
wenn es ein kleiner Vorgriff ist.
Wie
verschafft man Arbeitslosen Arbeit? Indem man ihren Lohn senkt. Nur:
Die Arbeitslosen brauchen bloß Arbeit wegen des Lohns! Inzwischen
wird der also von Amts wegen zusammengestrichen bis zum Niveau des
ALG (Arbeitslosengeld) oder sogar darunter. Ist so den Arbeitslosen
geholfen? Tja, deshalb hat der Arbeitslose eigentlich keine Arbeit
gebaucht, daß er nun für sein ALG auch noch arbeiten muß.... Hier
merkt man ganz deutlich die Umdeutung, die das „Problem der
Arbeitslosigkeit“ („hinter dem sich Millionen von
Einzelschicksalen verbergen“) erfährt: Ausgangspunkt mag die Not
der Arbeitslosen gewesen sein. Der Endpunkt ist regelmäßig der
Zustand der Nation. Ein Arbeitsloser der nicht einfach sein geld
einstreicht, sondern auch noch einem Unternehmer seine Arbeit für
eine kleine, eher ideell zu nennende Summe andient, der nützt dem
kapitalistischen Wachstum der Nation. Wer als Arbeitsloser künftig
ALG II bekommt, der entlastet den Bundeshaushalt oder den Haushalt
der Bundesanstalt für Arbeit usw.
Warum
braucht es eigentlich staatliche Gewalt, um das Programm umzusetzen?
Gestanzt ausgedrückt, weil er sich auf den „stummen Zwang der Verhältnisse“
nicht mehr verlassen kann, was nix weiter heisst, als dass die Leute
eigentlich ein Eigeninteresse an Arbeit haben, weil sie keine andere
Einnahmequelle haben. Dieser Zwang funktioniert nicht mehr! Warum
sollten die Leute denn Arbeit wollen, die ihnen künftig nicht mehr
einbringt als das ALG? Also muß der Staat schon Zwangsmaßnahmen
erwirken, die Leut zu einer Arbeit zwingen, die ihnen in ihrer
Rechnung nicht mehr lohnend erscheint.
Zumindest für das produzierende Gewerbe gilt, daß der Anteil an
Personalkosten am Produkt noch nie so niedrig war wie heute!
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IX.
Jobcenter
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Es
wird ein Jobcenter geschaffen. Eine zentrale neue Stelle, die das
Zwangssystem, das es bisher auch schon gab – Stellen anbieten, bei
Nicht-Annahme Geld kürzen usw usf. – zunächst mal ausbaut und
verschärft. Des weiteren ist ein zentrales Element des Jobcenters,
daß es gleichermaßen für arbeitslos gewordene Mitglieder der
Arbeitslosenversicherung wie für arbeitsfähige Sozialhilfeempfänger
zuständig ist. Der rechtliche Unterschied zwischen ihnen wird
eingeebnet. Dies ist inzwischen auch finanziell mit dem Beschluß des
sog. Arbeitslosengeldes II, der Zusammenlegung und Angleichung von
Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe (ALH), selbstverständlich in Höhe der Sozialhilfe,
umgesetzt. Die „echten“ Arbeitslosen bekommen dafür zusätzlich
noch eine Neuregelung der Zumutbarkeit und eine neue Art von
„Stellenvermittlung“. Es ist ja schon lange nicht mehr so, daß
man als Arbeitssuchender mal beim Arbeitsamt vorbeischaut, um zu
gucken, ob die vielleicht eine passende Stelle anbieten. Nein, der
nette Mensch vom Arbeitsamt macht ein „Bewerberprofil“, d.h. er
taxiert, wofür der Arbeitssuchende überhaupt noch bloß in Frage
kommt und dann muß der Taxierte sich bei den ihm zugewiesenen
Stellen bewerben – und er muß sich bedingungslos um diese Stelle kümmern,
denn er bekommt drittens noch eine Nettigkeit an den Hals, nämlich
die Umkehr der Beweislast im Falle, daß das Bewerbungsgespräch
nicht erfolgreich war. Er muß beweisen, daß es nicht an seiner
evtl. schlampigen Bewerbung lag, sondern der Unternehemr ihn wirklich
nicht brauchen kann; sonst droht zeitweiser Entzug des ALG/ALH oder Kürzung.
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X.
Personalserviceagenturen (PSA)
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Sind
die „Arbeitssuchenden“ nach 6 Monaten nicht untergebracht werden
sie einer wirklichen neuen Einrichtung überantwortet, der PSA. Das
ist kurz gesagt eine riesige, staatlich geleitete Zeitarbeitsfirma,
in der Zwangsarbeit organisiert wird, in der das Arbeitslosenheer
selbst bewirtschaftet wird. Die Arbeitslosen stehen der PSA zur Verfügung
und können für Tage, Wochen oder auch längere Zeiträume an Unternehmen
verschickt werden. Anders als das alte Arbeitsamt oder das neue
Job-Center ist die PSA ein im rechtlichen Sinne echter Arbeitgeber
und kann wie jedes andere Unternehmen auch alle bewährten Sanktionsprinzipien
des Arbeitsrechts nutzen, beispielsweise Lohnkürzungen bei
Arbeitsverweigerungen. Also: die Angestellten der PSA müssen
im Falle eines Falles arbeiten. Aber: wie macht man das, daß die
Unternehmer so einen neuen Zeitarbeiter auch nimmt? Ganz einfach: man
befreit die Unternehmen von allem, was als Beschäftigungshindernis
gelten könnte.
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26/2002
Spiegel: Dass man so schnell einen
Job findet, bleibt doch eher die Ausnahme. Was passiert mit den
anderen?
Hartz: Viele von denen machen wir
praktisch zu Angestellten des Arbeitsamts.
Spiegel: Das müssen Sie uns erklären.
Hartz: Jedem Arbeitsamt gliedern wir
eine sog. Personal-Service-Agentur an, die wie eine private
Zeitarbeitsfirma arbeitet oder möglicherweise sogar eine ist. Dort
werden die Arbeitslosen angestellt – mit allen Rechten und
Pflichten. Praktisch sind sie dann nur eine logische Sekunde
arbeitslos.
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Und
das ist in erster Linie die Lohnhöhe. Die Lohnhöhe wird künftig
zwischen der PSA und dem Industrie- oder Handelsunternehmen
ausgemacht, das den Angestellten der PSA ausleiht – und die kann
Null betragen (kein Scherz). Maßgabe ist bei der PSA, beim
Unternehmer nachzufragen: „na, wieviel darf er denn kosten, daß Du
ihn noch nimmst“. Im letzten halben Jahr ist dann gefeilscht
worden, ob der Lohn, den die PSA-Angestellten vom PSA bekommen,
Tariflohn sein soll oder nicht usw. Herausgekommen sind
Extra-PSA-Tarife, die weitweit unterhalb der üblichen Tariflöhne
liegen. Wichtig ist es an dieser Stelle klarzubekommen, daß hier der
Lohn, den ein Unternehmer zahlt, getrennt wird von dem Lohn, den der
Arbeitslose als Angestellter der Zeitarbeitsfirma des Arbeitsamts
kriegt. Und die Finanzmasse, mit der dieses Sonderangebot an die
Unternehmer finanziert wird, speist sich aus dem Vermögen der
Arbeitslosenversicherung, also aus den eingesammelten Beiträgen der
Lohnarbeiter, die eigentlich mal für Notzeiten für diese zur
Verfügung stehen sollten...
Ein
zweites „Beschäftigungshinders“ sind die Lohnnebenkosten (s.a.
oben). Deshlab ist es völlig konsequent, die Unternehmer davon gänzlich
zu befreien. Wie wird das gemacht? Ganz einfach, indem die PSA ihren
Status als Arbeitgeber ernstnimmt: Die Arbeitslosen sind ja schon
beschäftigt, nämlich bei uns! Also: jetzt muß auch die
Krankenkasse und die Sozialversicherung und die Beiträge zur
Arbeitslosenversicherung aus der Finanzmasse des Arbeitsamts gezahlt
werden.
Und
schließlich nimmt die PSA den Kapitalen auch noch den Kündigungsschutz
ab, wieder mit demselben Gedanken wie eben schon: der Arbeitslose
braucht ja auch keinen Kündigungsschutz, der Arbeitslose,
der ist ja schon bei uns angestellt.
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XI.
Ich-AGs
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Die
Hartz-Pläne sehen nicht nur vor, mehr Arbeitslose zu vermitteln,
sondern auch zusätzlich Beschäftigung zu schaffen. Was fällt ihm
dazu ein? Die Schwarzarbeit! Interessant – denn ein echtes
„Mehr an Beschäftigung“ ist das natürlic nicht, die
Schwarzarbeiter-Jobs gibt es ja schon! Hier wird sehr schön
deutlich, was mit „Beschäftigung schaffen“ überhaupt gemeint
ist, nämlich: daß sich der Staat zusätzlich Reichtumsquellen erschließen
will! Darüber wird Hartz ein echter Fan von Schwarzarbeit, ein
Wirtschaftssektor auf dem sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf einem
echt-freien Markt, frei vom Korsett der Tarifverträge, frei vom
Korsett des Arbeitsrechts gesucht und gefunden haben – da sieht
man doch: es kann klappen! Daß es zu Bedingungen klappt, die den
sonst so verteufelten Manchester-Kapitalismus fast noch rosig aussehen
lassen – extem untertarifliche Bezahlung, Prinzip des hire
& fire, keine Mögliichkeit den Lohn einzuklagen, keinerlei Arbeitsschutz
usw. – weiß auch Hartz. Dieser unkonventionelle Denker nimmt eben
genau dies als Chance!
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26/2002
Hartz:: ...Natürlich wollen wir auch
mehr Beschäftigung schaffen. Sie müssen sich nur die
Wachstumsbranche Schwarzarbeit ansehen. Was für ein Potenzial!
Spiegel: Aber leider unerreichbar.
Hartz: ... Man muss sich was einfallen
lassen. Unsere Umfragen zeigen uns, dass niemand gern illegal
arbeitet. Die Frage ist, welche Abgabenlast so erträglich ist, dass
ein Schwarzarbeiter bereit ist, legal zu arbeiten.
Spiegel: Und? Wo liegt die Grenze?
Hartz: 10% akzeptieren alle. Deshalb
wollen wir Arbeitslosen die Möglichkeit geben, sich unkompliziert
selbständig zu machen, wir nennen das die „Ich-AG“. Künftig dürfen
Arbeitslose bis zu einer bestimmten Grenze dazuverdienen., wobei nur
ein teil gegengerechnet wird. Abzuführen ist nur eine
Pauschalsteuer von z.B. 10%. Im Vergleich zur Schwarzarbeit gewinnen
alle: der Steuerzahler, das Finanz-, das Arbeitsamt und der
Arbeitslose.
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Es
gibt nur einen Mangel: das ganz ist illegal und bringt dem Staat nix
ein. Also muß man Schwarzarbeit legalisieren! Und wie? Natürlich
nicht, indem man diese Beschäftigungsverhältnisse in die
bisherigen legalen überführt; das würde die Lohnkosten so hochschrauben,
daß die Arbeit nicht mehr stattfünde (die schwarze Arbeit findet
eben nur statt, weil mit dem Umgehen aller Bestimmungen sensationell
gübstig ausgebeutet werden kann); nein, man muss die Bedingungen und
das Niveau dieses Beschäftigungsverhältnisses selbst
legalisieren. Mit der Legalisierung von Schwarzarbeit wird von staatswegen
der moderne Tagelöhner geschaffen; Menschen, die sich selbst
besitzen („Ich-AG“) und sich selbst mal hierhin, mal dorthin
ausleihen. Einen kleinen Preis hat die Sache: 10 %, die die künftigen
legalen Schwarzarbeiten von ihrem eh schon lächerlich geringen
Lohn abgeben dürfen; dafür erhalten sie tatsächlich das Recht,
Lohn einklagen zu können – und sie dürfen, sofern sie überhaupt
noch anspruchsberechtigt sind, etwas zu ihrem ALG (II) dazuverdienen.
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XII.
Der Job-Floater
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Der
JobFloater ist bereits umgesetzt im sog. Programm „Kapital für
Arbeit“. Gucken wir es uns an (http://www.kfw-mittelstandsbank.de)
Kapital
für Arbeit
Das
Programm der KfW Mittelstandsbank unterstützt die Initiative der
Bundesregierung zur Verringerung der Arbeitslosigkeit. "Kapital
für Arbeit" soll helfen, dass die Einstellung von Arbeitslosen
oder die Schaffung von Ausbildungsplätzen nicht an Kapitalmangel
scheitern.
So
kann Ihr Unternehmen mehr unternehmen
“Kapital
für Arbeit” steht mittelständischen Unternehmen mit einem
Jahresumsatz von höchstens 500 Mio EUR und Freiberuflern offen. Sie
können einen Antrag auf ein integriertes Finanzierungspaket stellen,
wenn Sie Arbeitslose, von Arbeitslosigkeit Bedrohte oder geringfügig
Beschäftigte dauerhaft (Vertragslaufzeit mindestens zwölf Monate)
in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis
einstellen. Dies gilt auch für die Einstellung von
Auszubildenden. Die Unternehmen müssen insgesamt kreditwürdig
sein und positive Zukunftsaussichten haben.
Welches
Ziel hat das Darlehen?
Am
Markt etablierte Unternehmen können zur Finanzierung
ihrer Vorhaben ein integriertes Finanzierungspaket erhalten, wenn sie
Arbeitslose, von Arbeitslosigkeit Bedrohte oder geringfügig Beschäftigte
einstellen. Dies gilt auch für die Einstellung von Auszubildenden
Was
wird gefördert?
Alle
Investitionen und Aufwendungen im Rahmen Ihres Vorhabens einschließlich
der Kosten, die mit der Schaffung der Arbeitsplätze und mit
Qualifizierungsmaßnahmen verbunden sind. Zu einem Vorhaben gehören
z.B.
Das
Vorhaben und die Gesamtfinanzierung sind im Antrag zu spezifizieren.
Es
werden bis zu 100 % der förderfähigen Kosten des Vorhabens, maximal
100.000 EUR je neu geschlossenem Arbeitsverhältnis finanziert. Für
Teilzeitbeschäftigte gibt es bis zu 50.000 EUR.
Die
Finanzierung umfasst einen klassischen Kredit (Fremdkapitaltranche)
und ein Nachrangdarlehen (Nachrangtranche). Mit dem
Nachrangdarlehen erhalten Sie Mittel zur Verbesserung der
Kapitalstruktur Ihres Unternehmens.
Eine
Förderhöchstgrenze pro Unternehmen besteht nicht. Der Umfang der
geplanten Einstellungen muss jedoch im Einklang mit den
Zukunftsaussichten des Unternehmens stehen.
Wann
und wo werden die Darlehen beantragt?
Der
Kreditantrag muss immer vor Abschluß des Einstellungsvertrages
bzw. vor Beginn des Vorhabens (z.B. erster verbindlicher Auftrag,
Abschluss eines Kaufvertrages) gestellt werden, denn Umschuldungen
und Nachfinanzierungen sind nicht möglich.
Sprechen Sie also so früh wie möglich mit Ihrer Bank über den
Kredit der KfW Mittelstandsbank.
Das Antragsformular erhalten Sie
bei Ihrer Bank.
Prüfung
des Antrags bei der Bank
Die
Bank finanziert die Schaffung eines Arbeits-/Ausbildungsplatzes
"aus einer Hand".
Der Kredit der Hausbank muss banküblich besichert werden, für den im
Nachrang gewährten Anteil sind keine Sicherheiten zu stellen. Art
und Höhe der Besicherung verhandeln Sie mit Ihrer Bank.
Die
Entscheidung über die Kreditvergabe trifft Ihre Bank nach Objekt-
und Bonitätsprüfung. Fällt die Prüfung positiv aus, befürwortet
die Bank den Kredit auf dem Antragsformular und reicht es bei der KfW
Mittelstandsbank ein.
Prüfung
des Antrags bei der KfW Mittelstandsbank
Die
KfW Mittelstandsbank prüft die Bonität des Unternehmens und die Erfüllung
der Fördervoraussetzungen.
Der
Kreditvertrag
Der
Kreditvertrag wird zwischen Ihnen und Ihrer Bank geschlossen. Die
Bank zahlt den KfW-Kredit an Sie aus und leitet auch Ihre Rückzahlungen
an die KfW Mittelstandsbank weiter. Außer dem Kreditzins entstehen
keine weiteren Kosten, z.B. Bearbeitungsgebühren.
Ihre
Vorteile:
- Eine
langfristige, günstige Finanzierung.
- Ein
integriertes Finanzierungspaket mit einem klassischen Kredit und
einem Nachrangdarlehen, das die Kapitalstruktur Ihres Unternehmens
verbessert und Spielraum für neue Fremdfinanzierungen
schafft.
- Je
besser die Bonität Ihres Unternehmens, desto günstiger der
Zinssatz.
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