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Georg Schuster: Zum Thema Fachkräftemangel

Von • Juli 22nd, 2024 • Kategorie: Allgemein

Georg Schuster: Zum Thema Fachkräftemangel

Was er ist, was er nicht ist und was sich der öffentlichen Diskussion über diesen sog. „Mismatch“ entnehmen lässt.

Folgt man zwei einflussreichen politischen Machern, dann hat es der Fach- und Arbeitskräftemangel sogar zu einer Schnittmenge mit dem Ukrainekrieg gebracht. Finanzminister Christian Lindner äußerte sich Anfang 2023 zu einer beginnenden Diskussion noch so:

„Die Wehrpflicht steht für die FDP überhaupt nicht zur Debatte. Das ist eine Gespensterdiskussion. Er verwies auch auf den Fachkräftemangel in allen Bereichen: ‚Einen ganzen Jahrgang von Ausbildung und Beruf abzuhalten, würde großen Schaden verursachen.“

Mittlerweile ist die ‚Geisterdebatte‘ dank einem tüchtigen Kriegsminister bei dem Vorschlag gelandet, einen sog. „Neuen Wehrdienst“ schon mal mit 5000 Freiwilligen in die Gänge zu bringen. Lindner ziert sich zwar noch ein wenig, er oder sein Nachfolger werden sich im Fall der Annahme des Vorhabens trotz knapper Kassen bei der Finanzierung aber nicht lumpen lassen. Der CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt denkt da mit und liefert bezüglich der geflüchteten Ukrainer eine konstruktive Idee, mit der dem öffentlichen Fachkräfte- und Geldmangel in einem Aufwasch zu begegnen wäre:

„Es muss jetzt über zwei Jahre nach Kriegsbeginn der Grundsatz gelten: Arbeitsaufnahme in Deutschland oder Rückkehr in sichere Gebiete der West-Ukraine.‘ Das Bürgergeld sei […] längst zur Arbeitsbremse geworden.“

Die wehrfähigen Ukrainer, die hier zu einer Arbeitsaufnahme nicht willens oder in der Lage sind, dürfen sich für ‚unsere Werte‘ natürlich auch in den ‚unsicheren Gebieten der Ost-Ukraine‘ nützlich machen …

Was am „Mismatch“ nicht passt

Von wegen Demographie

Der Staat muss es richten

P.S.

Während also die angestrebte „Kriegstüchtigkeit“ die Kontroversen um den entsprechenden Einsatz des Jungvolks befriedet, hat an einer anderen Front Gefechtslärm angehoben.

Er betrifft eine Anzahl von qualifizierten Ausländern im (geschätzt) unteren fünfstelligen Bereich, denen das neue Wachstumspaket der Ampel einen Steuerrabatt gewähren will. Während die Befürworter betonen, dass „die halbe EU“ bereits so handle und Deutschland nicht das Nachsehen haben dürfe, gehen CSU, BSW u.a. aus derselben nationalen Verantwortung heraus in Opposition. Von „Inländer-Diskriminierung“ reden die einen, vom Undank für zehn Jahre Flüchtlingsaufnahme „in nicht verkraftbaren Größenordnungen“ die anderen, vom Wasser auf die Mühlen der AfD die Dritten. Und wieder andere befürchten, die gemeinten Inder und Filipinos könnten wegen des Lärms um sie zu Hause bleiben …

https://overton-magazin.de/top-story/zum-thema-fachkraeftemangel/

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