Björn Hendrig: BVB und Rheinmetall: Kriegsvorbereitung mal anders
Von webmaster • Juni 5th, 2024 • Kategorie: AllgemeinBjörn Hendrig: BVB und Rheinmetall: Kriegsvorbereitung mal anders
Die „Zeitenwende“ schreitet voran: Mit Rheinmetall wirbt nun der erste Rüstungskonzern in der Fußball-Bundesliga. Die Agitation für Krieg findet eine neue Bühne.
Das wurde aber auch Zeit: Deutschland gehört zu den größten Waffenexporteuren weltweit, kurbelt seine Rüstungsindustrie für den Ukraine-Krieg an und rüstet die Bundeswehr für zukünftige Schlachten gegen Russland, China & Co. auf. Doch nicht einmal als Sponsor von Fußball-Bundesligisten durften bisher die ehrenhaften Waffenschmieden in Erscheinung treten. Das ist nun endlich vorbei, Borussia Dortmund übernimmt Verantwortung!
Im Originalton heißt das bei der Aktiengesellschaft Borussia Dortmund (BVB): „Taking Responsibility“. Richtig, denn Kriege sind naturgemäß international. Da sollte man überall verstanden werden. Erfreulich klar auch die Aussage von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: „Sicherheit und Verteidigung sind elementare Eckpfeiler unserer Demokratie. Deshalb halten wir es für die richtige Entscheidung, uns sehr intensiv damit zu beschäftigen, wie wir diese Eckpfeiler schützen. Gerade heute, da wir jeden Tag erleben, wie Freiheit in Europa verteidigt werden muss. Mit dieser neuen Normalität sollten wir uns auseinandersetzen. Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit Rheinmetall und öffnen uns als Borussia Dortmund ganz bewusst für einen Diskurs.“
Rüstungskonzern ein „Eckpfeiler der Demokratie“
Die einen gewinnen Pokale, die anderen Kriege
„Wir in NRW“: Erstklassige Tötungsmaschinen für die ganze Welt
Vom Schlachtfeld Fußballplatz zum echten Schlachtfeld
Die Zeit der Zurückhaltung ist offiziell vorbei
Lob von ganz oben kam auch prompt. „Dass Rheinmetall jetzt einen Fußballverein sponsert, ist in der Tat erst einmal ungewöhnlich, aber es zeigt, wo wir stehen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von Bündnis 90/Grüne. „Wir wissen und müssen es leider zugeben, dass wir in einer anderen, bedrohlicheren Welt sind.“ Die „ja eingeübte und auch so verständliche Zurückhaltung“ im öffentlichen Umgang mit der Rüstungsbranche sei nicht mehr haltbar.
Endlich sagt es mal einer: Sport und Politik gehören zusammen. Wenn die Regierung Kriegsvorbereitung ansagt, können und sollen sich die Vereine gern daran beteiligen. Waffen schmieden muss eine genauso ehrbare wirtschaftliche Tätigkeit sein, wie, sagen wir mal, Waschmittel herstellen. Deutschland braucht beides! Und wenn sich der eine oder andere Fußballfan für den Sponsor seines Klubs noch mehr erwärmt, könnte sogar das Personalproblem der Bundeswehr behoben werden. Dann schaut er nicht mehr beim Tore schießen zu, sondern schießt selbst. Mit bestem Gewissen. Mats und Nico drücken sicher die Daumen.
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