Georg Schuster: Aus Anlass der Ostermärsche
Von webmaster • Apr. 1st, 2024 • Kategorie: AllgemeinGeorg Schuster: Aus Anlass der Ostermärsche
Trotz ihrer bekundeten Ablehnung der deutschen Kriegspolitik verwechseln friedensbewegte Mitbürger noch immer ihre Ideale mit staatlichen Aufgaben.
Ein prominentes Beispiel dafür liefert Michael von der Schulenburg, ehemaliger UN-Diplomat, Kandidat des Bündnisses Sahra Wagenknecht für die Europawahl und Hauptredner beim Nürnberger Ostermarsch. Aus dem nachlassenden Engagement der USA im Ukrainekrieg folgert er den Auftrag an die EU, eine historische Chance zu ergreifen – um sich dann bitter enttäuscht zu zeigen. Europa sei „aufgerufen, eine Führung bei der Lösung dieses Krieges zu übernehmen. Zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hätte die EU die Möglichkeit, unabhängig von geopolitischen Überlegungen der USA, das Schicksal Europas […] in eigener Verantwortung mitzubestimmen.“
„Immerhin“
„Besonnenheit“
„Alles nichts ohne Frieden“
„Schlaraffenland“
Die linksalternative „taz“ fügt unter Verweis auf den Kalten Krieg dann noch an, „dass sich Aufrüstung und Sozialstaat nicht gegenseitig ausschließen müssen“, Butter und Kanonen also verträglich seien, wenn man „das Thema Aufrüstung [nicht] den Sparfetischisten überlässt“. „Und wenn an den Börsen wegen Rheinmetall und Co. die Korken knallen, warum nicht endlich Kapitalgewinne [höher] besteuern?“ Auch so geht „konstruktive“ Friedensliebe: Wenn sich Deutschland laut offizieller Selbstkritik von der „Friedensdividende“ nach dem Kalten Krieg hat einlullen lassen, wäre doch der fiskalische Zugriff auf die Kriegsprofite von heute der bessere Ansatz …
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