Aus immer aktuellem Anlass: Anmerkungen zur Lage der arbeitenden Klasse in Deutschland
Von webmaster • Nov. 29th, 2023 • Kategorie: AllgemeinVon einer werktätigen Klasse und ihrer Lage ist dieser Tage sicherlich nicht die Rede. Von den „Haushalten mit niedrigen und mittleren Einkommen“ allerdings schon, und zwar ziemlich ausführlich.
Um die ärmere, unter dem gesellschaftlichen Durchschnitt liegende Mehrheit dieser kleinsten ökonomischen Einheiten machen sich 2023 nicht nur Sozialverbände und andere erklärte Freunde der „kleinen Leute“ verstärkt Sorgen; auch in Deutschlands Öffentlichkeit wird anschaulich darüber berichtet und als gigantische Herausforderung beschworen, was die Inflation mit dem durchschnittlich-minderbemittelten Haushälter macht und was sie von dessen Berechnungen in Sachen nachhaltiger Lebensbewältigung übrig lässt.
I. Mein Geld
II. Meine Arbeit
1. Gig Economy – ruinöse Freiheit
2. Minijobs u.ä.
3. Mindestlohn sozialversicherungspflichtig
4. Die besseren Jobs
a) Jobs mit Tarifvertrag
b) Fabrikarbeitsplätze
c) Büro
5. Die noch besseren Jobs: hochqualifizierte Kopfarbeit
6. Eine ewige Alternative für Lohnabhängige: Exekution von Herrschaftsfunktionen als Einkommensquelle
III. Mein Sozialstaat
1. Ein gesetzlicher Mindestlohn
2. Schutzrechte im Arbeitsverhältnis
3. Sozialversicherungen und Bürgergeld
4. Staatliche Hilfen in prekären Lebenslagen
https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/anmerkungen-zur-lage-arbeitenden-klasse-deutschland
Nun dachte ich immer, dass das Gegensatzpaar von „Kopf- und Handarbeit“ einmal zur Unterscheidung von kommandierender und ausführender Arbeit eingezogen wurde, und eben nicht im Sinne der Wörter: allenthalben geht es bei den Jobs wenn dann um die Menge der Verausgabung geistiger und körperlicher Arbeit. Nur man kommt in Teufelsküche, dem Handwerker das Rechnen oder dem Ingenieur das Führen eines Bleistiftes bzw. das Tippen am Computer abzusprechen…
Außerdem wäre noch zu erwähnen, dass mit fortschreitendem Arbeitspensum die Tätigkeiten von Lohn-abhängigen (am liebsten hätten sie dafür übrigens heute sogar Studenten) dem Inhalt nach in der Ausführung kaum mehr zu unterscheiden sind. Verkauf ist halt Verkauf – mehr als das braucht es das eben nicht ( zu wissen). Zudem gehen heute die meisten abhängigen Tätigkeiten tatsächlich ins Eingemachte, wenn man weiß, dass die meisten poor workers bei Netto und Co. mit gebrochenen Fingern auf Arbeit gehen, weil eine Palette in 45 min abgeräumt sein muss…
Darüber hinaus wäre noch – neben der Konkurrenz – die für die Agitation wichtige Leistung der abhängig Beschäftigten interessant, sich mit der Firma so sehr zusammen zu schließen, dass bei anderen Beschäftigten jede Abweichung vom unternehmerischen Inhalt als Störfaktor gemeldet und eliminiert werden muss.