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Kein Kommentar: Der Waldhäusl und sein Weltbild

Von • Feb. 9th, 2023 • Kategorie: GSP-Radio

Kein Kommentar: Der Waldhäusl und sein Weltbild

Eine Vorbemerkung: Rassismus, was ist das?

Auch der antirassistische Diskurs ist, heutzutage, pluralistisch. Was unter „Rassismus“ zu verstehen sei oder nicht, das sei eine Frage der Definition. Je nachdem, ob diese nun „enger“ oder „weiter“ gefasst sei, falle ein Phänomen darunter oder auch nicht. Das stimmt definitiv nicht. Denn wenn dieser Terminus einen eindeutigen Gehalt hat, dann die Vorstellung, es gäbe wertvolle und minderwertige Menschen, und zwar gleich im Kollektiv, also verschiedene Menschensorten, die berühmten Rassen. Das ist die Bedeutung; gleichgültig, ob das nun affirmativ oder kritisch verstanden wird. „Rasse“ impliziert die totale Negation des Individuums. Der Einzelne zählt nur als Exemplar „seiner“ Gattung, er gilt als vollständig determiniert, als festgelegt durch die ihm zugeschriebene Zugehörigkeit zu „seinem“ Kollektiv: „Du bist nichts, dein Volk ist alles“, sozusagen; und alles, was du bist, bist du durch dein Volk! Diese quasi-Stammeszugehörigkeit ist die wesentliche Eigenschaft des Menschen, sie macht die Identität des Menschen aus und ist daher auch die völlig hinreichende Information über alle individuellen Exemplare. Damit ist im völkischen Verständnis alles gesagt, über Freund und Feind, loyal und illoyal, gut und böse; und darüber, was jemandem zusteht, und was nicht.

Die Weltanschauung

Zum derzeitigen Flüchtlingsrassismus

Zur „Kriminalität im Asylbereich“: eine self-fulfilling prophecy?!

Ein weiterführender Hinweis, auch in eigener Sache:

„Anfang 2018 wurde auf Initiative des damaligen FPÖ-Bundesparteiobmanns und Vizekanzlers Heinz-Christian Strache eine Historikerkommission eingerichtet, die sich kritisch mit der Vergangenheit der FPÖ auseinandersetzen sollte. In den Medien und vom politischen Gegner wurde dieses Unterfangen mit dem Aufspüren sogenannter ‘brauner Flecken’ der FPÖ verglichen. Konkret ist damit gemeint, dass der FPÖ ein historisches Naheverhältnis zur NSDAP unterstellt wird, weshalb es angeblich auch bis heute immer wieder zu Äußerungen von FPÖ-Funktionären kommt – den sogenannten ‘Einzelfällen’ –, die dieses zu bestätigen scheinen.“ („BERICHT DER HISTORIKERKOMMISSION. Analysen und Materialien zur Geschichte des Dritten Lagers und der FPÖ“, herausgegeben vom Freiheitlichen Bildungsinstitut 2019 Norbert Nemeth / Thomas R. Grischany, S. 643)

Dass der FPÖ ein historisches Naheverhältnis zur NSDAP nur unterstellt wird, das wird vom diesem Bericht ausführlich widerlegt; ein klassisches Eigentor, sozusagen. Als der Bericht erschien, war Strache aber nicht mehr Vizekanzler und die FPÖ nicht mehr Regierungspartei. Daher war der Wälzer inzwischen für die Öffentlichkeit uninteressant, und das ist schade.

Ich bin übrigens derjenige, der ihn gelesen hat, zumindest die wichtigen Kapitel. Die Rezension hab’ ich zu einer kleinen Geschichte der FPÖ und ihrer Weltanschauung ausgebaut, von den Anfängen – damals: Nationalsozialismus ohne Wiederbetätigung – bis zum Neonazi Strache:

https://cba.fro.at/571983/anmerkungen-zum-fpoe-bericht

https://cba.fro.at/608476

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