Georg Schuster: Silvesterkrawalle vor Migrationshintergrund
Von webmaster • Jan. 23rd, 2023 • Kategorie: AllgemeinGeorg Schuster: Silvesterkrawalle vor Migrationshintergrund
Die erste Talkshow-Woche: Im neuen Jahr widmeten sich der schon vorher angelaufenen Diskussion über die Randale mit Feuerwerk immerhin dreimal Lanz und zweimal Maischberger. In der Woche darauf folgte eine Bundestagsdebatte. Zeit also für einen zusammenfassenden Kommentar, der die Sache und ihre öffentliche Aufarbeitung auseinanderhalten will.
In Berlin, Leipzig, Essen und anderswo hat eine beträchtliche Menge junger Männer unter 25 in der Silvesternacht vor allem mit delinquenten Handlungen gegen Ordnungskräfte wieder einmal für Aufsehen gesorgt. Neben den Heranwachsenden mit christlich-deutschen Vornamen traten auch auffällig viele mit Rufnamen anderer Kulturkreise in Aktion, die sie dem zugewanderten anatolischen Großvater, der Mutter aus Nordafrika oder dem Zufall der Geburt in einem Landstrich verdanken, dem sie selbst entfliehen konnten.
Ob die Leute mit dem jeweiligen Migrationshintergrund es wissen oder nicht: Gemeinsam sind sie hier gelandet, weil sich ihre Biografien mit dem globalen Ausgreifen der deutschen Marktwirtschaft und ihres staatlichen Betreuers verlinkt haben. Sei es, dass die Eltern oder Großeltern als Gastarbeiter gefragt waren oder als Asylberechtigte für die lebendige Anklage von Staaten herhalten durften, die Deutschland als „Unrechtsregime“ definiert hatte. Sei es, dass ihre Familie oder sie allein als Flüchtlinge Aufnahme oder Duldung fanden und finden, weil diese Menschengruppe zum außenpolitischen Gewicht beitragen soll, mit dem deutsche Regierungen Mitsprache in internationalen Konflikten einfordern.
Konkurrenzgesellschaft
„Jugendliche Devianz“
Parteienstreit
„Ideologiefreie Aufarbeitung“
Wegen der Reibungsverluste, die dieser Rassismus im Konkurrenzleben und an der Wahlurne erzeugen kann, wird er staatlich und demokratisch betreut, nämlich aufgefordert, sich zu benehmen und sich durch „Toleranz“ zu ergänzen. Der Nationalist soll also von einer Ideologie absehen, die mit seiner Vaterlandsliebe untrennbar verbunden ist. Irritationen im guten Volk sind daher nicht zu vermeiden. In der sog. Flüchtlingskrise von 2015 wurden sie dadurch bereichert, dass die damalige christ- und sozialdemokratische Koalition ihre außenpolitische Einmischung in den Nahen Osten als eine humanitäre Großaktion gewürdigt wissen wollte. Nicht wenige Patrioten beklagten das als ungerechte Bevorzugung von Ausländern, als verordnete Pflicht zur Fremdenliebe und mutmaßten ein damit einhergehendes Verbot, zur „Überfremdung“ und zu weiteren „offiziell verschwiegenen“ migrantischen „Angriffen auf uns Deutsche“ „Klartext zu reden“.
Aus diesem Zerwürfnis im nationalen Überbau stammt die wortgleiche Forderung konkurrierender Akteure nach einer „ideologiefreien Diskussion“ der Silvesterrandale mit Migrationshintergrund. Und mit ihren Varianten von nationaler Verantwortung werden auch Wählerstimmen eingeworben. Ausländerfeinde wollen „Ross und Reiter nennen“ dürfen. Die christliche Opposition will damit punkten, dass sie eine Problemlage der Nation, also ein Versäumnis der Regierung „ohne Scheuklappen“ adressiert. Und die Ampelkoalition will zeigen, dass sie in Sachen innere Sicherheit der „Willkommenskultur“ nichts opfert und gleichzeitig – schon wegen „Fachkräftemangel“ – ein gelingendes „Einwanderungsland“ regiert. Dann kann ja im neuen Jahr in der Migrationsfrage alles beim Alten bleiben.
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