Suitbert Cechura: Die Preise steigen …
Von webmaster • Okt. 28th, 2021 • Kategorie: AllgemeinSuitbert Cechura:
Die Preise steigen …
Die EZB-Geldpolitik hat beim Inflationsziel den Plan übererfüllt – und auch an närrischen Narrativen herrscht kein Mangel
Steigende Preise bei Öl, Gas und Strom beschäftigen die öffentliche Debatte. Die Inflation beträgt inzwischen mehr als vier Prozent, vermelden die Experten, wobei die Preissteigerungen sich nicht auf die Abteilung Energie beschränken, sondern so gut wie überall feststellbar sind.
Umso erstaunlicher ist, welche Dummheiten zum einen vonseiten der Zuständigen, also der Fachleute in Politik und Medien, zur Erklärung bemüht werden, und zum anderen, welchen Quatsch sich das Publikum an sinnstiftenden Erzählungen bieten lässt.
Ein finanzpolitisches Irrenhaus
Die Preise steigen, weil sie steigen
Erdöl-Anbieter sind nicht gleich Erdöl-Anbieter
Der Kunde zahlt mehr als früher
Entwarnung und Hoffnung
Es bedarf schon eines gehörigen Maßes an Ignoranz, die Hoffnung gerade auf die zu setzen, die in ihrem Programm weitere Preissteigerungen für Energie vorsehen. Die Wirkung der erhöhten Preise ist ja gewollt und soll nicht aufgehoben werden.
Sicherlich wird es das eine oder andere Trostpflästerchen für besonders Betroffene geben. Da kann man sich dann auf unglaublich ausgetüftelte soziale Maßnahmen wie etwa die Drei-Euro-Erhöhung für Hartz IV-Empfänger freuen – als Ausgleich für vier Jahre gelaufene Inflation. Natürlich alles in Maßen, soweit es refinanzierbar ist. Aber in einem Punkt wird sicher kein Mangel
auftreten: bei dummen Erklärungen für diesen Irrsinn der kapitalistischen Ökonomie!
https://www.heise.de/tp/features/Die-Preise-steigen-6229444.html?seite=all
Suitbert Cechura: Flüchtlinge sterben, „Werte“ nicht
Ein Eiserner Vorhang, eine Mauer – der Westen erwärmt sich für Neuerungen an der Grenze zum Osten und anderswo. Verantwortung tragen sollen aber die „Autokraten“ der Transitländer.
Die Öffentlichkeit ist alarmiert – beziehungsweise: Sie wird es. Flucht und Migration treten wieder in ihren Blickpunkt: „Horst Seehofer (CSU) schlägt am Mittwoch im Kabinett Alarm. Der Innenminister bringt ein Papier, mit sieben Seiten. Sein Haus spricht dort von einer ‚hoch dynamischen Migrationslage‘ mit kontinuierlich steigenden Zahlen“, schrieb die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) am 21. Oktober.
Diesmal sind es nicht die vielen Ertrinkenden im Mittelmeer – die sind allenfalls noch Thema in Kleinstmeldungen -, sondern die Flüchtlinge, die über das Baltikum oder Polen nach Europa kommen. Dabei wird in der Sache, abgesehen vom grenzschützenden Aufrüstungsbedarf, wenig Neues geboten. Erstaunlich ist jedoch, wie die damit verbundenen Fragen in der Öffentlichkeit verhandelt werden.
Flüchtlinge, Migranten oder Grenzverletzer?
Der Ge- und Missbrauch von Menschen
Gute und schlechte Zäune und Mauern
Drohende „Hilfe“
Die Moral stirbt zuletzt
Da macht es offenbar gar nichts, wenn alle Staaten Europas für eine Grenzsicherung eintreten, die sicherstellen soll, dass Flüchtlinge gar nicht erst den Boden Europas erreichen, um einen Asylantrag stellen zu können. Auch die vielen Verträge mit Staaten – die nur einen Inhalt haben, nämlich die Flüchtlinge von einem Versuch des Grenzübertritts abzuhalten, und dafür im Austausch Geld oder die Ausstattung mit militärischen Mitteln bieten -, erregen offensichtlich keinen Zweifel an der Güte europäischer Politik.
Wenn Flüchtlinge weitab von Europa interniert und misshandelt werden, dann ist das ja nicht das Ergebnis europäischer Politik. Man soll das vielmehr den dortigen Machthabern anlasten, die von unseren Werten keine Ahnung haben: „Wenn die nächste deutsche Regierung es nicht schafft, eine ebenso konsistente wie humanitäre Asylpolitik für Europa durchzusetzen“, so die Mahnung und Warnung, dann „werden in der Migrationspolitik die Herren Alexander Lukaschenko oder Recep Tayip Erdogan bestimmen. Nicht mit dem Gesetzbuch, sondern mit dem Knüppel“.
Da können europäische Grenzwächter noch so viel knüppeln. Schuld sind immer die anderen, denn europäische Machthaber gehören zu den Guten, ganz gleich, was sie zur Sicherung ihrer Hoheit an den Grenzen auch immer veranstalten.
https://www.heise.de/tp/features/Fluechtlinge-sterben-Werte-nicht-6237420.html?seite=all