contradictio.de

Kritik an Ideologien, Aufklärung über populäre Irrtümer, Kommentare zum Zeitgeschehen

Johannes Schillo: Marx, dieser Linksextremist!

Von • Mai 17th, 2021 • Kategorie: Allgemein

Johannes Schillo: Marx, dieser Linksextremist!

 

Auch im Bundestag feierte man unlängst den Welttag der Pressefreiheit. Zugleich warnte das Innenministerium vor extremistischen Abgründen im öffentlichen Diskurs.

 

Als sich der Deutsche Bundestag am 7. Mai im Zusammenhang mit dem Internationalen Tag der Pressefreiheit vier Tage zuvor mit der Lage Medienschaffender beschäftigte, kam auch die Beobachtung der linken Tageszeitung junge Welt durch den Verfassungsschutz zu Sprache. Die Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken bietet aufschlussreiche Einblicke: Darin wird die Überwachungspraxis, zu der die Linksfraktion eine Kleine Anfrage gestellt hatte, verteidigt.

Die Stellungnahme, die in der Öffentlichkeit kaum beachtet wurde – im Blick auf Pressefreiheit machen „uns“ ja andere Länder Sorgen, nicht das eigene –, bringt für alle, die publizistisch tätig sind und frei informiert werden wollen, interessante Klarstellungen. Das betrifft vor allem zwei Dinge.

 

Wo der Extremismus beginnt

 

Redaktionelle Verantwortung neu gefordert

 

Meinungsbildung unter antiextremistischer Kontrolle

 

Man sieht, die Zulassungsbedingungen zum öffentlichen Diskurs werden neu geregelt – und das zu einem Zeitpunkt, zu dem die Bundesregierung nachdrücklich die Unterdrückung der Pressefreiheit in Ländern wie China oder Russland anprangert. Was bleibt, ist die Frage, was man zur Aufklärung gesellschaftlicher Sachverhalte heute noch sagen darf, ohne ins extremistische Fahrwasser und damit ins Visier des hochgerüsteten deutschen Sicherheitsapparates zu gelangen.

 

 

https://www.heise.de/tp/features/Marx-dieser-Linksextremist-6045658.html?seite=all

4 Responses »

  1. Respekt, der Schillo traut sich was:

    „[…] Ich jedenfalls sehe mich durch diese offiziellen Auskünfte direkt in die Verantwortung genommen und habe mich in diesem Sinne an verschiedene Redaktionen gewandt […] Ich habe die Redaktion jetzt darauf hingewiesen, dass ich gelegentlich in der jungen Welt veröffentliche […]“ (https://www.heise.de/tp/features/Marx-dieser-Linksextremist-6045658.html?seite=all)

    Ist das der Übergang zu einer neuen Praxis? Wünschenswert ist das auf jeden Fall!

  2. Hallo Jan,

    Respekt – und dann ausgerechnet dafür? Das ist nicht richtig! Die Artikel von Johannes Schillo sind schon ohne diesen Übergang in den „Aktivismus“ eher schwierig. Mich stört die journalistische Tour der Artikel. Es werden munter vernünftige Publikationen im Fachjournalisten-Jargon besprochen, aber Argumente in seinen Texten sind rar. Rezensionen sind halt keine Aufklärung!

    Gruß, Sarah

  3. Was ist daran wünschenswert? Das erinnert mich etwas an die gelben Sterne die manche Querdenker im Sinn hatten… Soll man sich kenntlich machen, dass man diesem oder jenem Lager vermeintlich angehört?

    Wer quasi um Erlaubnis bitten muss, kann völlig demokratisch auch abgewiesen werden.

  4. Ich habe die Stelle eigentlich so aufgefasst, dass Schillo bloß seinen Punkt gegen demokratische Toleranz und Ausgrenzung usw. an einem Beispiel (in dem Fall ist es er selbst) veranschaulichen wollte.
    Dass er sich wunder was von diesem „mutigen“ praktischen Schritt erhofft, kann ich nicht dem Text entnehmen.
    Aber das ist letztlich auch nur meine Interpretation…