IVA: Betrifft: Industrie 4.0
Von webmaster • Juni 19th, 2016 • Kategorie: AllgemeinIVA: Betrifft: Industrie 4.0
Experten erwarten von der Verbreitung digitaler Technologien eine neue industrielle Revolution – „disruptive soziale und ökonomische Folgen“ inklusive. Was es mit dem Schlagwort „Industrie 4.0“ auf sich hat, analysiert die neue Ausgabe der Zeitschrift Gegenstandpunkt.
Dazu eine Information der IVA-Redaktion.
Industrie 4.0“ lautet ein aktuelles Schlagwort, das eine neue, nach der Dampfmaschine, der Massenfertigung am Fließband und der Automatisierung der Produktion vierte industrielle Revolution ankündigt oder konstatiert. „Die digitale Revolution ist in vollem Gange“, schreiben Mitarbeiter des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (Rinne/Zimmermann 2016, 3). In Deutschland wird dazu seit einigen Jahren eine Debatte geführt, an der sich die Bundesregierung in Form des Arbeits- oder Wirtschaftsministeriums maßgeblich beteiligt(http://www.arbeitenviernull.de/,
https://www.bmwi.de/DE/Themen/Industrie/industrie-…). „Industrie
4.0 ist kein betrieblicher Begriff,“ betont deshalb ein gewerkschaftsnaher Fachmann, „sondern der Name eines von der Bundesregierung geförderten Forschungsprogramms“ (Schwarzbach 2016a, 11), die Regierung finanziere einschlägige Projekte „bislang mit mehr als 120 Millionen Euro und hat weiteres Geld in Aussicht gestellt“ (Schwarzbach 2016b, 50). Wirtschaft wie Wirtschaftsverbände sind natürlich mit von der Partie. Es handelt sich folglich um mehr als eine Technikphantasie oder die bekannte Beschwörung von Fluch und Segen des technischen Fortschritts, die man aus dem Feuilleton kennt.
Experten gehen angesichts der zunehmenden Verbreitung digitaler Technologien davon aus, „dass sich mit ihnen geradezu disruptive soziale und ökonomische Folgen verbinden… dass ein neues Niveau produktionstechnologischer Entwicklung erreicht sei, dessen zentrale Merkmale die Verknüpfung der virtuellen mit der realen Welt durch ‚Cyber-physikalische Systeme‘, der breite Einsatz von Sensoren und Systemen zur Datenerfassung sowie die systematische Nutzung der damit verfügbaren großen Datenbestände auf der Basis von Big-Data-Methoden seien. Hiernach eröffnen sich grundlegend neue Potenziale für die gleichzeitige Automatisierung und Flexibilisierung von Produktionsprozessen, die Optimierung überbetrieblicher Wertschöpfungsketten sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle mit bislang nicht gekannten intensiven Kundenbeziehungen.“ (Hirsch-Kreinsen 2016, 10)
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Gegenstandpunkt (GS 2/16) hat dem Thema eine umfangreiche Analyse gewidmet (vgl. Decker 2016), die im Folgenden in ihren Grundzügen und ihrer Stoßrichtung vorgestellt werden soll. (…)