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[update] Albert Krölls: Kapitalismus – Rechtsstaat – Menschenrechte

Von • Nov. 15th, 2013 • Kategorie: Allgemein

Albert Krölls: Kapitalismus – Rechtsstaat – Menschenrechte

224 Seiten | erscheint im Oktober 2013 | EUR 16.80 | ISBN 978-3-89965-582-7

 

Kurztext

Das Buch beantwortet die Frage nach der eigentümlichen Verfassung einer Gesellschaft, die eines flächendeckenden Aufsichtsregimes durch eine souveräne, rechtsstaatlich organisierte politische Gewalt bedarf.

Der Rechtsstaat gilt als die zivilisatorische Errungenschaft des modernen politischen Gemeinwesens. Denn im Rechtsstaat regiert nicht der persönliche Wille eines Fürsten oder Diktators, dort herrscht vielmehr ausschließlich das Recht. In Gestalt der Menschenrechte ist der freiheitliche Rechtsstaat, der sich als Kontrastmodell zur »politischen Gewalt- und Willkürherrschaft« präsentiert, sogar zum globalen Exportartikel avanciert.

Freilich sind Rechtsstaat und Menschenrechte ohne Polizei, Gefängnisse und Gerichtsvollzieher nicht zu haben. Warum die Herstellung des Rechtsfriedens den Charakter eines auf dauerhafter staatlicher Gewalt beruhenden Programms besitzt und welchen Nutzen das rechtsstaatliche Procedere für die bürgerliche Konkurrenzgesellschaft stiftet, ist Gegenstand der Untersuchung von Albert Krölls.

 

Aus dem Inhalt

– Welche ökonomischen und politischen Zwecke werden exekutiert, wenn ein staatliches Gewaltmonopol seine Untertanen mit einklagbaren (Grund-)Rechten ausstattet?

– Was heißt es, wenn die politische Herrschaftsausübung als Dienst am Recht organisiert ist, dessen Geltung sich sogar die oberste Gewalt »unterwirft«?

– Was ist und worin besteht der Nutzen der staatlichen Gewaltenteilung?

– Welche Rolle spielen eine unabhängige Justiz und das Bundesverfassungsgericht als Hüter der Verfassung?

– Was bedeuten das Prinzip der Gesetzesbindung und der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz, das Willkürverbot und der Vertrauensschutz, unbestimmte Rechtsbegriffe und das »Ermessen« – und was leisten sie für die Durchsetzung der Räson des freiheitlichen Rechtsstaates?

– Wieso ist der Staat der größte Kritiker des von ihm selber geschaffenen Rechtszustandes?

– Menschenrechte: Bastion gegenüber staatlicher Despotie oder Rechtfertigung bürgerlicher Herrschaft aus der Natur der Beherrschten?

 

Der Autor

Albert Krölls, Jahrgang 1948, Diplom-Sozial­wissenschaftler, emeritierter Professor für Recht und Verwaltung, Veröffentlichungen bei VSA: Kritik der Psychologie, 2. Aufl. 2007; Das Grundgesetz – ein Grund zum Feiern? 2009.

 

http://www.vsa-verlag.de/index.php?id=6576&tx_ttnews[tt_news]=14886

 

Update:

Leseprobe mit Inhaltsverzeichnis und Einleitung: Klassiker der Rechtsstaatsideologie

 

http://www.vsa-verlag.de/index.php?id=6576&tx_ttnews[tt_news]=14886

 

http://www.vsa-verlag.de/uploads/media/www.vsa-verlag.de-Kroells-Kapitalismus-Rechtsstaat-Menschenrechte.pdf

4 Responses »

  1. Offenbar nicht die einzige Neuerscheinung:

    Vortrag und Buchvorstellung
    Demokratie – die perfekte bürgerliche Herrschaftsform
    Referent: Peter Decker
    Datum: Dienstag 17.09.2013
    Beginn: 19:30 Uhr
    Ort: Mehringhof Versammlungsraum (1. Etage) Gneisenaustr. 2, Berlin-Kreuzberg, U-Bhf Mehringdamm

    http://www.kk-gruppe.net/

  2. Noch ein Buch, erscheint aber erst im Januar 2014:

    Suitbert Cechura / Norbert Wohlfahrt: Menschen mit Behinderung in der Konkurrenzgesellschaft. Von der exkludierenden Sonder- zur inklusiven Gleichbehandlung?

    Kurztext: Das moralisch unangreifbare Projekt der Inklusion behinderter Menschen im Kapitalismus wird kritisch hinterfragt.

    Die Forderung nach Inklusion eint Sozialpolitiker und Interessenvertreter behinderter Menschen. Dabei wird die Frage, warum es für diese ein Fortschritt sein soll, wenn sie den gleichen Bedingungen ausgesetzt werden wie jeder andere Bürger auch, schon als Angriff auf das moralisch unangreifbare Projekt der Inklusion verstanden.

    Für behinderte Menschen gilt die Konkurrenzgesellschaft – von der Schule über das Wohnen bis zum Arbeitsmarkt – als ein einziges Angebot zum »selbstbestimmten Leben«. Dass dem nicht so ist, wird zwar an anderer Stelle eingeräumt, soll aber im Inklusionsdiskurs keine Rolle spielen.

    Die radikale Perspektive der Eingliederung behinderter Menschen trifft dabei auf eine politische Diagnose, die das bisherige System der sozialpolitischen Behandlung behinderter Menschen ebenso radikal korrigieren will. Auch hier steht die Durchsetzung von mehr Eigenverantwortung ganz oben auf der Agenda.

    Der Band analysiert in kritischer Absicht diese Inklusionsdebatte und ihre menschenrechtsbegründeten Zielsetzungen. Und er bezweifelt, dass es dabei vor allem um eins geht: das Wohl behinderter Menschen.

    Die Autoren
    Suitbert Cechura ist Professor für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen/Sozialmedizin an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe.
    Norbert Wohlfahrt ist Professor für Sozialmanagement an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe.

    http://www.vsa-verlag.de/nc/buecher/detail/artikel/menschen-mit-behinderung-in-der-konkurrenzgesellschaft/

  3. Heinrich, Michael:
    Wie das Marxsche Kapital lesen? Bd. 2
    Leseanleitung und Kommentar zum Anfang des ‚Kapital‘
    1. Auflage 2013
    250 Seiten, kartoniert
    Schmetterling
    ISBN 3-89657-053-6

    „Die Beschäftigung mit Marx hat weiterhin Konjunktur. Wer sich aber selbst an die Lektüre von Marx‘ Hauptwerk «Das Kapital» machen will, hat mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen, über die auch die Vielzahl einführender Literatur nicht wirklich hinweghelfen kann. Insbesondere die ersten, grundlegenden Kapitel des «Kapitals» gehören zu den schwierigsten des gesamten Werkes.

    Der 2008 erschienene erste Teil von Michael Heinrichs Kommentar Wie das Marxsche «Kapital» lesen? beschäftigt sich ausführlich mit den ersten beiden Kapiteln des «Kapitals», die von der Ware und vom Austauschprozess handeln. In Lektüregruppen und Uni-Seminaren ist dieser Kommentar, der auch schon ins Spanische und Französische übersetzt wurde, bereits zum unentbehrlichen Hilfsmittel geworden.

    Der jetzt vorliegende zweite Teil schließt dieses Kommentierungsprojekt ab. Genauso ausführlich wie im ersten Teil werden die Kapitel 3 («Das Geld oder die Warenzirkulation»), 4 («Verwandlung von Geld in Kapital») und 5 («Arbeits- und Verwertungsprozess») kommentiert. Ähnlich wie im ersten Teil des Kommentars gibt es auch hier wieder mehrere Anhänge, die weitere Marxsche Texte zu den angesprochenen Themen behandeln und eine Vertiefung der «Kapital»-Lektüre ermöglichen.“

    http://www.schmetterling-verlag.de/page-5_isbn-3-89657-053-6.htm

  4. Schon erschienen:

    Heinz-Jürgen Dahme / Norbert Wohlfahrt
    Ungleich gerecht?
    Kritik moderner Gerechtigkeitsdiskurse und ihrer theoretischen Grundlagen
    Hamburg: VSA Verlag 2012

    Kurztext: Gegenwärtige Gerechtigkeitsdiskurse laufen allesamt darauf hinaus, den gesellschaftlichen Institutionen einen Zweck zu unterstellen, den sie in Wirklichkeit gar nicht haben.

    Normative Gerechtigkeitstheorien und darauf fußende politische Diskurse haben in jüngster Zeit wieder erheblich an Bedeutung gewonnen, vor allem seitdem der Wohlfahrtsstaat radikal um- und abgebaut wird. Die Frage nach einer gerechten Konstruktion von Staat und Gesellschaft hat in dem Maße Konjunktur, in dem die Auswirkungen des Kapitalismus soziale Gegensätze weltweit manifestieren und vertiefen.

    Der vorliegende Band analysiert moderne gerechtigkeitstheoretische Theorien mit Blick darauf, was sie an den polit-ökonomischen Verhältnissen erklären und nicht erklären. Er kritisiert dabei vor allem eine Theoriebildung, die an Stelle der Analyse von Kapital, Staat und Gesellschaft deren Idealisierung in Form von falschen philosophischen Abstraktionen betreibt. Die Autoren diskutieren an ausgewählten Beispielen der Gesellschafts-, Wirtschafts- und Sozialpolitik, wie gerechtigkeitstheoretische Bausteine zu Zwecken politischer Selbstbeschreibung benutzt oder eigens dazu produziert werden. Sie hinterfragen zudem, welchen Zwecken sie in der Steuer-, Sozial-, Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik dienen: der Produktion von (mehr) Gerechtigkeit jedenfalls nicht!

    http://www.vsa-verlag.de/index.php?id=6576&tx_ttnews%5Btt_news%5D=13615
    http://www.vsa-verlag.de/uploads/media/www.vsa-verlag.de-Dahme-Wohlfahrt-Ungleich-gerecht.pdf