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Kritik an Ideologien, Aufklärung über populäre Irrtümer, Kommentare zum Zeitgeschehen

GegenStandpunkt 4-12 erscheint am 14.12.2012

Von • Dez. 4th, 2012 • Kategorie: Allgemein

GegenStandpunkt 4-12 erscheint am 14.12.2012

Beschäftigung“ – „Globalisierung“ – „Standort“ …

Anmerkungen zum kapitalistischen Verhältnis zwischen Arbeit und Reichtum (II)

Alle brauchen Arbeit – viele finden keine. Man kann das für ein soziales Problem halten und sich vorstellen, „Beschäftigungsförderung“ wäre die passende Antwort.

Allerdings: Wenn es nicht mehr soviel zu tun gibt, das Nötige von weniger Leuten in kürzerer Zeit zu erledigen ist – warum braucht dann überhaupt jeder Arbeit, und auch noch so viele vollgepackte Arbeitsstunden, um leben zu können? Dass weniger Arbeit ersparte Mühe bedeutet: Warum gilt die Gleichung nicht? Es liegt eben doch noch etwas anderes vor als eine „soziale Problemlage“; und jeder weiß auch was: Dass so viele Leute keine Arbeit finden, liegt an einem ökonomischen Problem. Arbeit unterbleibt, wenn sie nicht rentabel ist; dann findet Arbeit aber auch nur deswegen statt, weil und damit sie einem Unternehmen Gelderträge verschafft.

Das gilt auch und erst recht, wenn Unternehmen ihren Konkurrenzkampf um Gewinn weltweit führen. Seit die Unternehmen über die Freiheit verfügen, ihre Investitionen in der ganzen Welt zu tätigen, unterwerfen sie ihre Lohnarbeiter ausdrücklich der globalen Konkurrenz um den Preis der Arbeit. Das bekommt der Arbeit nicht gut. Zumal die Staaten, die den globalen Geschäftsverkehr vereinbaren und regeln, alles in ihrer Macht Stehende tun, dass die nationale Arbeit und das nationale Lohnniveau dem Gebot globaler Rentabilität genügt.

 

V. Der Weltmarkt (1): Preis und Produktivkraft der Arbeit im internationalen Vergleich

1. Konkurrenz über Staatsgrenzen hinweg: Die Unternehmer erfahren ihre Abhängigkeit von der Produktivität des Gesamtkapitals ihres Standorts und nehmen für die Bewältigung der Folgen die Arbeit in Anspruch

2. Die eine Welt der Marktwirtschaft: Multis bedienen sich an den nationalen Bedingungen rentabler Arbeit und schaffen so ein globales Proletariat samt ‚Prekariat‘ und ‚Welthungerproblem

VI. Der Weltmarkt (2): Arbeit und Armut als Mittel der Staatenkonkurrenz

1. Vom Staatsziel ‚Vollbeschäftigung‘ zur Konkurrenz der Nationen um die rentable Arbeit der Welt

2. Standortpolitik (I): Die Konkurrenz der Staaten um den Wert des nationalen Geldes

3. Standort-Politik (II): Wie die Staaten auf Kosten der Arbeit ihre Konkurrenznöte und Krisen bewältigen

 

Die amerikanische Immobilienkrise: Eine Bilanz Aufstieg und Fall des Hypothekenkredits

Fünf Jahre nach dem Zusammenbruch des Immobilienmarktes in den USA hat sich die Krise zum Dauerzustand verfestigt. Über die wachsende Zahl derer, die obdachlos sind oder es noch werden, macht man sich nichts vor. Sozial ist das natürlich schlimm, heißt es. Das muss aber sein: Die Banken müssen ihre Bilanzen endlich bereinigen und faule Kredite abschreiben, die ihren Willen und ihre Fähigkeit zu neuer Kreditvergabe beeinträchtigen. Schädlich sind die massenhaften Enteignungen nach berufener Auskunft vor allem in ökonomischer Hinsicht, weil die zum Verkauf gestellten Häuser zu einem „Verfall der Hauspreise in historischen Ausmaßen“ führen. Warum der Wohnungsmarkt nicht wieder in die Gänge kommt, obwohl seine Preise doch auf ein für Käufer attraktives Niveau gefallen sein müssten, ist kein Geheimnis: Alles hängt an den Banken. Solange deren Kreditvergabe ausfällt, geht gar nichts. Was dem Land fehlt, sind eben nicht Häuser zum Wohnen und Geld zum Leben, sondern Chancen fürs Geschäft, das sich mit seiner Spekulation in die Krise gewirtschaftet hat und mit staatlicher Hilfe wieder in Gang kommen soll. Die Versorgung der Masse mit Wohnraum steht und fällt also mit dem Gelingen des finanzkapitalistischen Geschäfts rund um den Bau und Kauf von Häusern. Dem entsprechend fällt sie aus.

– Das Kreditgeschäft mit dem Eigenheim und seine staatliche Betreuung

– Die Karriere des Eigenheimkredits als Stoff für den Kapitalmarkt

– Die Finanzkrise und der Zusammenbruch des Häusermarktes

– Die staatliche Krisenbewältigung

– Die soziale Katastrophe – ein Fall für den Rechtsstaat

– Der staatliche Kampf um Rettung und Erneuerung des Hypothekenkredits

– Die FED will mit dem Hypothekenkredit die ganze US-Ökonomie aus der Krise herauskaufen

 

 

Noam Chomsky – Radikale Kritik aus und an dem Land der unbegrenzten Freiheit

Noam Chomsky ist schon ein seltener Fall: einerseits Teil der respektierten akademischen Elite, Unterabteilung Sprachwissenschaft; andererseits ein weltweit bekannter linksradikaler Kritiker; einerseits ein bekennender Anarchist, der mit seiner Kritik den üblichen Rahmen anteilnehmender Verbesserungsvorschläge sprengt; andererseits ein Intellektueller, der darauf besteht, mit seinen anarchistischen Ansichten genau das zu vertreten, worum es jedem Menschen von Natur aus geht – um die Freiheit nämlich. Die beinhaltet für ihn ein ganzes Lebensprogramm, die Hebung eines inneren Schatzes an materiellen und moralischen Eigenschaften und Fähigkeiten. Von daher betrachtet er die Welt des Kapitalismus daraufhin, ob er in ihr seine emphatische Vorstellung menschennatürlicher Bestimmung zur Freiheit wiederfindet. Die Antwort, die er in unzähligen Vorträgen und Schriften ausbreitet, fällt äußerst negativ aus. Die Verhältnisse – vor allem in den USA – weichen flächendeckend von dem schönen Selbstbild einer Heimstätte der freien Selbstbestimmung ab: In den „freien Marktwirtschaften“ herrscht Tyrannei; die „demokratischen Institutionen“ sind leere Hülsen für die Diktatur der Reichen; die „freie Weltordnung“ ist ökonomisch ein Raubzug, politisch eine einzige Unterdrückung von Staaten und Völkern. Kapitalistische Gesellschaft, bürgerliche Demokratie, Imperialismus, alles was Chomsky da in den Blick nimmt, dient nur als Material und Bebilderung des einen negativen Urteils: Bürgerliche Demokratie, kapitalistische Marktwirtschaft und imperialistische Staatenkonkurrenz sind nicht das, was sie zu sein vorgeben; sie sind das Gegenteil: eine einzige Verhinderung des menschlichen Freiheitsstrebens, ein einziger Bruch des Freiheitsversprechens der Demokratie. Nichts von dem, was die ökonomisch und politisch Mächtigen anstellen, bleibt von dieser Kritik verschont – und nichts von dem, was das Treiben dieser Mächtigen wirklich bestimmt, vermag seinen Glauben an dieses Versprechen zu erschüttern. Wie untauglich eine solche Kritik ausfällt, darüber bietet Chomskys Werk ein Lehrstück.

 

I. Der Kapitalismus: Keine Demokratie

– „Profit Over People“ – ein Klassengegensatz ohne seinen ökonomischen Inhalt

– Ein Verstoß gegen die Demokratie

II. Der demokratische Staat: Keine Herrschaft des Volkes, aber bitter nötig für die Kinder

– Der Anarchist als Richter über gute Herrschaft

– Die „real existierende Demokratie“: Ein Erfüllungsgehilfe der privaten Tyrannei …

– … und ein unerlässliches Schutzmittel gegen sie

III. Die US-Außenpolitik: „Containing the Threat of Democracy“ – ein Flächenangriff auf die Selbstbestimmung von souveränen Staaten

– Kritik am Imperialismus im Namen von dessen eigenen Prinzipien

– Zwei exemplarische Fälle: der „Kalte Krieg“ und die „neoliberale Weltordnung“

IV. Die freien Medien: Kein Diener an der Aufklärung der Bürger

– Von der Idealisierung der Massen als zu kontrollierende Freiheitskämpfer …

– …. zur ihrer verächtlichen Entschuldigung als Opfer von Manipulation

– Von der Kritik des moralischen Hochverrats der Intellektuellen an ihrer Berufung …

– … zum Bekenntnis zum unbegriffenen Prinzip der Parteilichkeit für Geschäft und Gewalt: zum Patriotismus – am liebsten heimatnah

 

Chronik – kein Kommentar!

 

Inhalt:

 

http://www.gegenstandpunkt.com/gs/12/4/inh124.htm

 

Werbung:

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