[update-2] Das Kapital lesen
Von webmaster • Dez. 15th, 2012 • Kategorie: AllgemeinDas Kapital lesen
Übersicht zu Kapital-Lesegruppen, Texte zur Kritik von Wertkritik und „neuer Marx-Lektüre“ und Mitschnitte von Diskussionsveranstaltungen zur Kritik der politischen Ökonomie.
Warum das Kapital lesen?
Am Kapitalismus, den Marx in der Phase seines Entstehens analysierte und kritisierte, hat sich seit seinen Tagen dies und das, aber nichts Wesentliches geändert. Immer noch ist die Vermehrung des Geldes der beherrschende Zweck, für den gearbeitet wird – und das ist keineswegs ein geschickter Umweg zur besseren Befriedigung der Bedürfnisse; noch immer sind die Arbeiter Kostenfaktor, also die negative Größe des Betriebszwecks; noch immer findet die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit, der größten Quelle des materiellen Reichtums, ausschließlich statt, um Löhne zu sparen und Arbeitskräfte zu entlassen – also um den Arbeiter ärmer zu machen.
Wegen dieser Aktualität, und nur wegen ihr, lohnt es sich, den alten Marx zu lesen. Das Kapital hilft, die ökonomische Wirklichkeit heute zu erklären.
Update:
Zwei Kommentare zu:
Karl Marx: „Das Kapital“, Erster Band (MEW 23)
Zusammenfassung der wesentlichen Argumente zum kapitalistischen Reichtum und seiner Produktion
http://farberot.de/texte.html#kapital
Update-2:
Aktueller Link zur Zusammenfassung der wesentlichen Argumente aus:
„Das Kapital“ von Karl Marx, Erster Band (MEW 23)
http://www.farberot.de/texte/k1kommneu/KI_Kommentar_neu.htm
sowie
Protokolle des Studienkreises Politische Ökonomie (München) zu »Das Kapital« von Karl Marx:
http://landplage.de/protokolle/
Wenn ich „Arbeit, der größten Quelle des materiellen Reichtums“ vor mich hin sage, fühle ich mich irgendwie mitten auf einem Leim.
Wie schon Marx in seinen Randglossen zum Gothaer Programm schrieb:
„Die Arbeit ist nicht die Quelle alles Reichtums. Die Natur ist ebensosehr die Quelle der Gebrauchswerte (und aus solchen besteht doch wohl der sachliche Reichtum!) als die Arbeit, die selbst nur die Äußerung einer Naturkraft ist, der menschlichen Arbeitskraft.“
Insofern sollten die Autoren mal über den Sinn des Halbsatzes „der größten Quelle des materiellen Reichtums“ dringend nachdenken.
Thema ist hier doch gar nicht die Arbeit, sondern die „Produktivkraft der Arbeit“ und die unschönen Konsequenzen von deren Entwicklung auf die Existenzbedingungen der Lohnarbeiter.
„Die Produktivkraft der Arbeit ist durch mannigfache Umstände bestimmt, unter anderen durch den Durchschnittsgrad des Geschickes der Arbeiter, die Entwicklungsstufe der Wissenschaft und ihrer technologischen Anwendbarkeit, die gesellschaftliche Kombination des Produktionsprozesses, den Umfang und die Wirkungsfähigkeit der Produktionsprozesses, und durch Naturverhältnisse.“ [MEW 23 | 54]
Was ist daran auszusetzen? .
Ich finde an der Kurzeinladung auszusetzen, dass es für jemand in die sachliche Besichtigung des Kapitalismus nicht so Eingehausten nicht sofort erkennbar ist, dass es bei der Bestimmung „größte Quelle des materiellen Reichtums“ um die für Produktivität fürs Eigentum zugespitzte Arbeit geht und nicht um Arbeit an sich.