contradictio.de

Kritik an Ideologien, Aufklärung über populäre Irrtümer, Kommentare zum Zeitgeschehen

Fukushima

Von • März 13th, 2011 • Kategorie: Allgemein

„Fukushima ist überall – Atomausstieg jetzt!“ ?

Fukushima

Ein Naturwissenschaftler täuscht sich, wenn er einen Zusammenhang zwischen Katastrofe und Widerstand – vermittelt über »Verunsicherung« – in der Bevölkerung erhofft. Die Vermutung, daß aus Betroffenheit Gegnerschaft erwächst, wird auch dadurch nicht bestätigt, daß »Bewegungen« entstanden sind, die vom Staat eine Berücksichtigung von Befürchtungen bei den Staatsbürgern verlangen. Daß sich solche Kritik immer dann zu Wort meldet, wenn der stinknormale Ablauf von Geschäft und Gewalt, also von Kapitalismus und Demokratie, zu Katastrofen führt oder zu Konsequenzen, mit denen man nicht einverstanden ist, zeigt vor allem eines: die prinzipielle »Akzeptanz in der Bevölkerung«, die enttäuscht ist oder auch mal entsetzt über bestimmte Leistungen der Politik oder der Ökonomie, mit der sie ansonsten dadurch ihr Einverständnis dokumentiert, daß sie mitmacht. Im Appell ausgerechnet an die Verantwortlichen, sie sollten Schaden vom Volk abwenden – und darin erschöpft sich auch schon das »Kritische«  an der aktuellen Erregung über den GAU und seine Folgen -, wird gerade das grundsätzliche Verhältnis zwischen Regierung und Regierten bestätigt.

Wer meint, der Bundesregierung »Inkompetenz« vorhalten zu müssen, der muß sich fragen lassen, wie er sich denn als Linker die Kompetenz von Herrschaft wünscht? Für ihre Zwecke und Absichten vertreten Röttgen und Merkel die Sache der Staatsräson gegen jede mögliche Unruhe beim Bürger sehr kompetent. Das greift gerade nicht an, wer ihnen Inkompetenz vorwirft. Es ist ein Fehler, wenn man das Atomprogramm des Staates zu Fall bringen will und dabei gleichzeitig beteuert, man wolle nur des Staates und damit unser aller Bestes. Solcher Protest, auf den viele hierzulande ihre Hoffnung setzen, ist in der BRD längst politisch vertretbar und garantiert die Laufzeiten der AKWs bis an ihre Verschleißgrenze (wobei sich die politischen Parteien lediglich dabei uneinig sind, ob die AKWs diese nach 15, 20 oder gar 30 Jahren erreichen).

 Quelle: KoKa Augsburg

http://www.koka-augsburg.com/

Comments are closed.