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vml: SZ-Kommentar zum Parteienstreit um die Bezahlung der Leiharbeit

Von • Feb. 11th, 2011 • Kategorie: Allgemein

SZ-Kommentar zum Parteienstreit um die Bezahlung der Leiharbeit

„Die Leiharbeit verschafft den Arbeitgebern (…) den großen Vorteil des entfallenden Kündigungsschutzes. (…) Aber soll man ihnen auch noch zugestehen, dass sie ihren Leiharbeitern erst nach neun Monaten den gleichen Lohn wie Stammarbeiter bezahlen müssen? In der Realität hieße dies: nie. (…) Wer verhindern will, dass die Leiharbeit eines Tages zur Regelarbeit wird, der muss die Unternehmer vor dieser Versuchung bewahren. Das Prinzip der gleichen Bezahlung muss spätestens nach drei Monaten gelten. Oder man bereitet einer Arbeitswelt den Weg, in der es die Marktwirtschaft nur noch in der freien, aber nicht mehr in der sozialen Ausprägung gäbe.“

(Detlef Esslinger, Kommentar „Zwei Welten“, SZ 8.2.11)
Was unterscheidet den guten vom hässlichen Kapitalismus? Esslinger sagt es uns: Exakt sechs Monate, in denen Leiharbeiter entweder genau so wenig oder noch viel weniger Geld erhalten als ihre regulär beschäftigten Kollegen.

Zum Ärger des Experten kriegen unsere Politiker es einfach nicht hin, diese Trennlinie zu ziehen.

http://www.vonmarxlernen.de/index.php/demokratie-a-oeffentlichkeit/301-guter-kapitalismus-verlangt.html

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