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Von webmaster • Nov. 22nd, 2010 • Kategorie: AllgemeinDer Verteidigungsminister spricht Klartext
„Die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands müssen laut Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) auch militärisch abgesichert werden. `Die Sicherung der Handelswege und der Rohstoffquellen sind ohne Zweifel unter militärischen und globalstrategischen Gesichtspunkten zu betrachten´, sagte er auf einer Sicherheitskonferenz in Berlin. Dieser Zusammenhang müsse `ohne Verklemmung´ angesprochen werden, auch wenn das in gewissen Kreisen als `verwegen´ gelte“. (Welt online)
Deutschland ist ein kleines Land irgendwo in Mitteleuropa, aber eine Nation, die weltweit wirtschaftliche Interessen hat. Dazu gehört, dass es alle Rohstoffe, die irgendwo auf der Welt verborgen liegen oder gefördert werden, als seine Ressourcen betrachtet. Dazu gehört, dass es jeden Handelsweg auf dieser Erde, ob zu Land, zu Wasser oder in der Luft, als sein Mittel beansprucht. All seine wirtschaftlichen Interessen sieht ein Land wie Deutschland also als ebenso viele Rechte an, die es gegen andere geltend machen muss, um Erfolg zu haben. Deutschland ist also ein imperialistisches Land, das die Welt entsprechend „globalstrategisch“ begutachtet und aufpasst, dass nichts aus dem Ruder läuft. Dass es dafür jede Menge militärische Macht braucht, um dieses Recht auf die freie Benutzung des gesamten Globus im Zweifel mit Gewalt zu verteidigen, sollte nicht verwundern.
Das so hinzusagen, locker und mit einem ausgebufften Grinsen im Gesicht, ist die Leistung eines Guttenberg, der neuen Wind bringt in Deutschlands Politmuff. Mit den moralisch-diplomatischen Verrenkungen der Weltkriegsverlierernation und den ein bisschen altbackenen Formulierungen des Verteidigungsauftrags im Grundgesetz hat er keine Probleme – so was gehört sich heute abgeschüttelt. Der Mann ist eben weder verwegen noch verklemmt.
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G 20-Gipfel in Seoul
Ein interessantes Zwischenfazit im Streit der Nationen um die weitere Krisenbewältigung
Seit Längerem konkurrieren die Nationen darum, wer besser als andere aus der Krise herauskommt. Das ergibt auf dem turnusgemäß einberufenen Gipfel in Seoul, wo die G 20-Länder auch für den Rest der Welt „Probleme lösen“, hinreichend Stoff für diplomatische Entzweiung oder deren Vermeidung: „Dollarschwemme“, „Exportüberschüsse“, „Abwertungswettlauf“ sind nur einige Schlagworte, mit denen die großen Industriestaaten sich im Vorfeld bombardieren und ihre gegensätzlichen Ansprüche anmelden.
Kurzer Rückblick: Von der Finanz- zur Währungskrise
Die Nati onen konkurrieren um die Wiederherstellung ihrer nationalen Kreditwürdigkeit
Diplomatie auch auf dem Gipfel: Keine Überwindung, sondern die Fortsetzung der Konkurrenz
Das Ergebnis des Gipfels: Die Konkurrenz geht weiter
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