Laufzeitverlängerung AKWs | Gorleben | Castor | Gewaltfrage
Von webmaster • Nov. 9th, 2010 • Kategorie: Allgemeinvonmarxlernen.de
Laufzeitverlängerung für AKWs beschlossen
Rot-grün-schwarz-gelbe Energiepolitik
Die schwarz-gelbe Regierung in Berlin hat den Ausstiegsbeschluss von 2002 korrigiert und längere Laufzeiten für AKWs beschlossen. Kommentiert wurde das als „Kniefall vor den Stromkonzernen“, als weiterer Beweis dafür, dass diese Regierung das Wohl und die Sicherheit ihrer Bürger verschachert – entweder weil sie unmittelbar von den Energieriesen geschmiert wurde oder weil sie von deren zusätzlichen Einnahmen mitprofitieren will.
Diese Kritik lebt von einer merkwürdigen Betrachtungsweise. Den kapitalistischen Konzernen traut man nach dem Motto `Je größer, desto fieser!´ ohne weiteres jede Schweinerei zu – Rücksichtslosigkeit im Umgang mit Umwelt und Gesundheit der Leute genauso wie Skrupellosigkeit bei der lobbyistischen Einflussnahme auf Politiker. Den demokratischen Staat stellt man sich dagegen als eine Instanz vor, die zumindest eigentlich die Aufgabe habe, „uns alle“ vor Risiken und Gefährdungen zu bewahren und das Allgemeinwohl über das der wirtschaftlich Mächtigen zu stellen. (…)
Heiße Ware aus Frankreich
Neue Castortransporte und der Protest dagegen
Es ist kein Geheimnis, wie verrückt es zugeht in Sachen Atommüllentsorgung. Abfallprodukt der Stromerzeugung im AKW ist jede Menge schwach-, mittel- und hochradioaktiver Müll, der auf Jahrtausende Ärger machen wird. In den europäischen Staaten wird dieser Müll nacheinander an verschiedenen Orten `behandelt´ (Herunterkühlen, Auseinandersortieren, Umverpacken, wieder Herunterkühlen, Zwischenlagern etc.); zwischendrin finden die leidigen Transporte statt. An jedem Punkt dieser ganzen Kette von Bearbeiten, Verladen und Bewegen gibt es kleine oder größere Umweltverstrahlungen. Und natürlich: Ein Ende der Kette ist nicht in Sicht, es gibt nirgends ein Endlager, in dem der gefährliche Schrott für immer verschwinden könnte (…)
http://www.vonmarxlernen.de/index.php/energie-umwelt-klima/268-heisse-ware-aus-frankreich.html
Demonstrationen gegen die Castortransporte Gewaltfrage?
Freitag Morgen: „Wer gehofft hatte, die Anti-Atom-Bewegung könnte in den vergangenen zehn Jahren eingeschlummert sein, eingelullt durch verkürzte Laufzeiten und eine Pause im Salzstock Gorleben – weit gefehlt.“ (SZ, 5.11.2010) Eine ziemlich große Protestbewegung „einzulullen“ – schon cool, wie der Meinungsprofi jetzt den Zweck des Ausstiegsbeschlusses kennzeichnet, den er damals höchstwahrscheinlich als „unter den gegebenen Möglichkeiten besten Kompromiss“ bezeichnet und für die Herstellung eines gediegenen gesellschaftlichen Konsenses gelobt hat. Aber was scheren einen die Lügen von gestern, wenn es um die Demonstrationen von heute geht. „Bleibt friedlich!“ heißt jedenfalls wieder einmal die stetige Mahnung in Presse, Funk und Fernsehen, sonst wird euer Protest „unglaubwürdig“. (…)