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Kritik an Ideologien, Aufklärung über populäre Irrtümer, Kommentare zum Zeitgeschehen

Buchankündigung

Von • Aug. 20th, 2010 • Kategorie: Allgemein

Buchankündigung
Franz Sauter: Die Musikwissenschaft in Forschung und Lehre – Kritik einer bürgerlichen Wissenschaft
296 Seiten, EUR 22,00 · SFR 36,90
ISBN 978-3-8391-8353-3

Die Musikwissenschaft präsentiert sich inzwischen mit einer ganzen Palette von Fachrichtungen, in denen spezielle Betrachtungsweisen der Musik institutionalisiert sind:
– Musikästhetiker übersetzen musikalische Schönheit in Vorstellungen von einer sinn- und bedeutungsvollen Ordnung;
– Musiktheoretiker konstruieren phantasievolle Modelle einer solchen Ordnung;
– Musikpsychologen forschen nach kognitiven Mustern zur Erklärung der konstruierten Strukturen;
– Musiksoziologen beweisen die strukturbedingte Angemessenheit der Musik an den gesellschaftlichen Bedarf nach Sinn und Orientierung;
– Musikethnologen gewinnen Erkenntnisse über musikalische Ordnung aus echter Mystik und Kosmologie;
– Musikhistoriker beweisen die historisch verbürgte und unauflösliche Identität von Musik und Sinnstiftung.

Dabei geht jeder Musikwissenschaftler davon aus, dass sein Spezialgebiet oder gar seine spezielle Theorie den entscheidenden Beitrag zur Erklärung der musikalischen Phänomene liefere. Diese Erklärung selbst wird aber systematisch – und systembedingt – Gesichtspunkten der Pflege ideologischer Weltbilder untergeordnet und damit zielsicher verfehlt. Wie weit die Musikwissenschaft in dieser Hinsicht inzwischen gekommen ist, welche Erwartungen und Anforderungen sie erfüllt und welche nicht, darüber will dieses Buch ausführlich informieren.

http://www.tonalemusik.de/

http://www.tonalemusik.de/Musiktheorie/musikwissenschaft.htm

http://www.landplage.de/

16 Responses »

  1. Der atemberaubende Dogmatismus, mit dem Franz Sauter versucht, dem Musikliebhaber „Klanggenuß“ als einzig gültige Rezeptionsform vorzuschreiben, angeblich weil es sozusagen ind der Natur der Musik liegt, ist in der Tat weit weg von allen sogenannten „bürgerlichen“ Theorien der Ästhetik. Wenn überhaupt, dann zeigt Sauter höchstens, wie nahe seine Art kommunistisches Denken dem faschistischen steht. Zur entarteten Kunst ist es da wirklich nicht mehr weit.

  2. freemusic unterstellt meinem Buch, es wolle andern etwas „vorschreiben“. In Wirklichkeit weist es auf die Widersprüche hin, in die sich die funktionalistische Betrachtungsweise der Musik verwickelt. Jegliche Erinnerung an ästhetische Bestimmungen, welche die Musik als Objekt des Genusses ausweisen, wird in einer Verhimmelung der gesellschaftlichen Funktion ersäuft. Gegen die Funktionalisierung der Musik durch den Faschismus verwahrt sich der Demokrat nur, weil er die demokratische Funktionalisierung befürwortet. Dass Musik höheren Zwecken dienen müsse und jeglicher Materialismus eines simplen Interesses an Musik verächtlich zu machen sei, ist das Dogma der Musikwissenschaft. In der Musiksoziologie erscheint es in der grundlegenden Behauptung, Musik könne nur durch die Entzifferung ihrer gesellschaftlichen Funktion begriffen werden. Selbst Adorno, der das instrumentelle Denken der Bürger zur Genüge kannte, möchte die Musik für eine bessere Welt instrumentalisieren. Einwände gegen die Selbstverständlichkeit, Musik für moralische Bedürfnisse in Beschlag zu nehmen (von der freiheitlichen Selbstinszenierung als kulturell höherstehendes Individuum bis zur Musiktherapie gegen die Folgen der alltäglichen Unterwerfung unter die gesellschaftlichen Zwänge), gelten als Angriff auf die persönliche Freiheit. Zur Verteidigung dieser Freiheit gehört es offenbar, dass man Leuten, die sich dagegen verwahren wollen, dass man Musik unbedingt „rezipieren“ müsse, einen Hang zu Dogmen und Vorschriften andichtet, den man in der bürgerlichen Wissenschaft nie und nimmer bemerken will.

  3. Das zweite Buch des Autors fasst eine Reihe von „Buchbesprechungen“ zusammen, die ihr Verfasser über mehrere Jahre hinweg auf seiner privaten Homepage publiziert hatte (diese Artikel wurden mit dem Erscheinen des Buches natürlich aus dem Netz genommen). In dem vorliegenden, himmelschreiend respektlos-gehässigen Rundumschlag gegen etablierteste und hochverdiente Fachwissenschaftler der Vergangenheit und Gegenwart tritt erneut die ans Absurdeste grenzende musiktheoretische Anschauung des Autors zutage, die, zwar nicht aller systematischen und historischen Grundlagen entbehrend, diese aber substantiell unbegründet verleugnend, die Grundfeste musiktheoretischen Basiswissens erschüttern zu können meint. Gleichzeitig vermag Sauter es freilich nicht, die eigentlichen grundlegenden Schwierigkeiten einer musikalischen Fachwissenschaft (die es zweifellos gibt), in allzu offensichtlicher Ermangelung höherer Studien derselben (!), zu erblicken. Vielmehr fragt man sich, ob der Autor tatsächlich auf seiner verbissenen Suche nach Sätzen, in denen er (nachem er sie ihres Kontextes und Sinnes entraubt hat) polemisierend jedes Wort verdreht, um sich mit seinen eigenen dubiosen Vorstellungen als überlegen zu präsentieren, überhaupt inhaltlich verstanden hat.
    Mit dem Rüstzeug seiner im Buch „Die tonale Musik“ vorgestellten (und in einem ähnlich dubiosen Online-Lexikon überblicksweise beschriebenen) musiktheoretischen Privatideologie galoppiert Sauter als Don Quijote de la Musica über keine geringeren als Hanslick, Riemann, Dahlhaus, Eggebrecht u.a. hinweg und reitet seinen fundamentalistischen Sturmangriff gegen von ihm unreflektiert und nebulös missbrauchte Windmühlenbegriffe wie z.B. „tonale Musik“ und „Musikwissenschaft“.
    Es ist überaus bezeichnend, daß sich der Autor fernab der Kenntnisnahme größerer akademischer Kreise bewegt (worin er selbst eine Bestätigung seiner obskuren Phantastereien sehen dürfte) und auch diese Schrift im BoD-Verfahren vertreibt, denn ein „normaler“ Verlag – erst recht ein musikwissenschaftlicher – würde die Veröffentlichung eines derartigen, jeglicher Manieren entbehrenden Pamphlets niemals in Erwägung ziehen. Zu wohlbegründet wären die Sorge um den Verlust der eigenen Seriosität sowie Bedenken hinsichtlich juristischer Konsequenzen, die diese heillos deplazierte Schmähschrift nach sich tragen könnte.
    Wenn man schon geneigt ist, ins Geschmackloseste reichende, unverfrorene Streitschriften über Musik sich zu Gemüte zu führen, dann lese man doch besser Peter Jona Korns „Musikalische Umweltverschmutzung“ oder Alois Melichars „Musik in der Zwangsjacke“. Diese Autoren waren immerhin wissenschaftlich wie künstlerisch hochgebildete Fachleute und können daher noch irgendwie als ernstzunehmend gelten. Der Dilettantismus Sauters überschreitet hingegen die Grenzen zur Peinlichkeit.

  4. Selbst wenn das stimmen würde, so befände sich Sauter damit immerhin in bester Gesellschaft mit dir und anderen bürgerlichen Idioten. In deiner „Rezension“ steht kein einziger klarer Gedanke, keine inhaltliche Richtigstellung oder Widerlegung dessen, was Sauter behauptet, kein Argument, keine Kritik – stattdessen ist sie eine einzige lange Beschimpfung und Beleidigung.

    Wenn die Musikwissenschaft, gegen die Sauter in seinem Buch polemisiert auch sonst so einen Quark hervorbringt, ist er mir immerhin sympathisch.

  5. (In der Vermutung, es hier mit dem anonym antwortenden Buchautor zu tun zu haben, denn ohne Zögern bringt „Apple“ eine Antwort, bei der er sich auch noch des Jargons aus dem Buch bedient…)
    Es nützt nichts, gegen einen solchen, sich selbst disqualifizierenden Unsinn mit sachlichen Argumenten entgegenzutreten. Sauter zeigt in jedem seiner Texte, sei es gedruckt oder online, wie wenig zugänglich er für wirkliche Sachlichkeit ist. Eine Richtigstellung und Widerlegung wäre daher schlichtweg um die Zeit schade und würde öffentlich suggerieren, daß der Autor und die Inhalte seiner Schriften eine ernsthafte fachliche Auseinandersetzung und Kenntnisnahme verdienten. Davon kann natürlich keine Rede sein.
    Der Autor wäre zudem nach der Veröffentlichung seiner beiden Bücher in keiner Position, Meinungsäußerungen (von ihm offenbar als „Rezension“ verstanden) zu seinen Texten als Beleidigung zu kritisieren – sich selbst für sympathisch zu halten bleibe ihm unbenommen, denn immerhin wird sich dazu kein halbwegs allgemein gebildeter Leser seiner Schriften durchringen können.

  6. Du musst dich mit deinen Richtigstellungen auch nicht an den Autor wenden, wenn du das nicht willst und ihn für unrettbar hälst. Mich als Leser regt es aber schon auf, wenn du mich offensichtlich für nicht würdig erachtest, eine sachliche Kritik an den Inhalten des Buches geliefert zu bekommen und ich stattdessen so einen beleidigenden Scheiß lesen muss. Dass dieser Blog von dir wie selbstverständlich als Hetzplattform wahrgenommen und benutzt wird, muss ich mir ja wohl nicht gefallen lassen.

    (Zu deiner verdrehten Verschwörungstheorie über meine Identität werde ich mich mal nicht äußern – würde ja eh nichts bringen. So viel: Sauter hat weiter oben schon unter seinem eigenen Namen gepostet.)

  7. Ein normaler Leser wäre wohl würdig, sachliche Kritik an Inhalten zu bekommen. Das wurde keineswegs angezweifelt, sondern nur die Angemessenheit in Bezug auf den Autor, den ich, ganz wie Sie schreiben, für „unrettbar“ halte. Mit anderen Worten: Der Grad der Unangemessenheit einer sachlichen Auseinandersetzung mit dem Autor überwiegt den Grad der Angemessenheit einer Richtigstellung seiner Aussagen für andere Leser. Wieso Sie sich davon allerdings derart persönlich angesprochen und beleidigt fühlen entzieht sich meinem Verstehen.
    Als „musica theoretica“ (soweit nur zur Möglichkeit, einen anderen Namen anzugeben…) kritisiere ich ausschließlich Sauter, nicht aber andere Leser seines Buches, die ich freilich gar nicht kennen kann! Was an der an sich irrelevanten Annahme, der Autor könne sich unter einem anderen Namen äußern, „Verschwörungstheorie“ sein soll, ist mir auch unbegreiflich.
    Aber damit Sie, Apple, einmal einen wirklichen Grund haben, sich direkt angesprochen zu fühlen: Da ich überzeugt bin, daß Sie, ganz im Stile Sauters (die Frage nach Personalunion sei dahingestellt) es unter keinen Umständen lassen können werden, das letzte Wort bei diesem Hin und Her zu haben: Mich würde durchaus interessieren, worin Sie konkret eine Beleidigung der Leser des Buches sehen.

  8. Wenn ein normaler Leser damit rechnen könnte ein sachliche Kritik von dir zu bekommen, dann hast du wohl beim Verfassen deines Beschimpfungs-Beitrags oben fest damit gerechnet, dass dieses Blog nur von nicht-normalen Lesern gelesen wird – von totalen Idioten, nehme ich an, die auf inhaltliche Argumente eh nichts geben. Oder – und diese Variante halte ich für wahrscheinlicher – du hast mit gar nichts gerechnet, sondern wolltest einfach mal mit negativer Meinungsmache gegen das Buch aufwarten. Ganz egal, was es war – beides wäre blöd – das Ergebnis ist eine klassische argumentfreie Hetze geworden, die niemandem etwas inhaltliches erklärt (und es auch nicht will), sondern nur deine Aversion gegen das Buch ausdrückt. Das ist häßlich und bescheuert und – beleidigt zwar nicht die Leser des Buches, aber – regt mich als Leser dieses Blogs auf.

  9. Ungeachtet dessen, was eine „klassische Hetze“ überhaupt sein soll und ob es sich bei meinen Äußerungen um eine solche – und nicht eben um eine Privatmeinung – handelt (insbesondere im Vergleich zum ersten Beitrag von „freemusic“, der Sauter einen „atemberaubenden Dogmatismus“ und eine geistige Nähe gleichermaßen zu dunkelrotem wie braunem Gedankengut bescheinigt), ist und bleibt das Internet ein Forum der freien Meinungsäußerung, auch wenn Sie sich damit offenbar nur schwer abfinden.
    Aber damit Sie in diesem Blog weiterhin Ihr geistiges Refugium behalten und weitere, vielleicht sogar gar positive Äußerungen zu Sauter ersehnen können, ziehe ich mich in der Annahme zurück, Ihnen damit einen doppelten Gefallen zu tun – wenngleich ich annehme, dass unbeteiligte Leser sich an diesem unseren Austausch durchaus belustigen, insbesondere dann, wenn ihnen Sauters Texte bekannt sind. Denn erstens ermögliche ich Ihnen damit ihr ersehntes letztes Wort und überlasse Sie zweitens Ihrer Ruhe und Ihrem fortdauernden Lauern auf neue Beiträge in diesem seit Monaten sonst unbeachteten Blog. Wenn alles, was sie „bescheuert“ finden, eine Reaktion von einer derartigen Unverhältnismäßigkeit hervorruft (ich weiß ja nicht wie es andere Leser von Blogs und Artikeln halten, aber wenn ich etwas im Internet lese, das mir nicht gefällt, dann klicke ich einfach woanders hin und poste nicht über mehrere Tage hinweg gegen irgend eine in einem Blog geäußerte Meinung, zumal dann nicht wenn ich diese unsachlich fände. Das würde nur dann Sinn machen, wenn ich gezielt Meinungsäußerungen abwarten würde, etwa weil ich der Buchautor wäre – aber lassen wir das; sonst werde ich gleich wieder zum „Verschwörungstheoretiker“…), erscheinen Sie Angesichts Ihres offenbar außergewöhnlich leicht erregbaren, empfindsamen Gemütes schließlich besonderer Geborgenheit bedürftig …

  10. Ich muss zwar ehrlich zugeben, das mir eine Musiktheorie nicht gerade wichtig ist – Musik höre ich lieber -, aber wenn man ein Buch kritisiert, sollte man schon dazu schreiben, was man schlecht findet. Vielleicht auch nur ein Beispiel. So nach dem Motto: Behauptet wird folgendes:…. Das ist falsch, weil… . Dann kann man sich dazu wenigstens was denken. In anderen Worten: wenn es stimmt, dass „die ans Absurdeste grenzende musiktheoretische Anschauung“ von Sauter dermaßen Schrott ist, kann man das ja einfach mal an einem Beispiel bewegen.

  11. Ich habe das Generalbeispiel und das Argument von musica th. gefunden: Alles Unsinn, weil es sich selbst disqualifiziert. Es disqualifiziert sich, weil Sauter respektlos, gehässig, nicht etabliert, nicht hochverdient und überhaupt geschmacklos ist, polemisiert, dubiose Vorstellungen und gar nichts verstanden hat, eine musiktheoretische Privatideologie betreibt, fernab größerer akademischer Kreise und ganz und gar kein wissenschaftlich sowie künstlerisch hochgebildeter Fachmann, was ja an seinem Unsinn zu erkennen geht, und weil er keine Geltung besitzt, vertreibt er seine Schriften doch glatt über BoD-Verfahren…

  12. Hoschi sieht das völlig richtig: Ein Parteigänger der von mir kritisierten Wissenschaft hat es nicht nötig, meine Behauptungen zu prüfen oder zu widerlegen. Für ihn ist klar, dass die etablierte Wissenschaft schon deswegen über jede Kritik erhaben ist, weil sie etabliert ist. Ihre Exponenten bewegen sich in ständiger „Kenntnisnahme größerer akademischer Kreise“, sind hochverdient, seriös, werden in der bürgerlichen Gesellschaft gefördert und unterstützt. Sie haben keine Probleme einen Verlag zu finden für die Veröffentlichung ihrer „Beiträge“, mit denen sie sich gegenüber konkurrierenden Lehrmeinungen unter Beachtung der gebotenen „Manieren“ in Szene setzen. Was sich in dieser Wissenschaft schickt, ist nicht die Kritik von Fehlern, sondern untertänigste Anteilnahme an den „grundlegenden Schwierigkeiten einer musikalischen Fachwissenschaft (die es zweifellos gibt)“. Wem dieser verlogene Tonfall nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist, bei dem kann die an Zitaten belegte Kritik an der Musikwissenschaft nur eine dubiose Wortverdreherei sein. Wörter wie „tonale Musik“ oder „Musikwissenschaft“, die in die Zuständigkeit der Etablierten gehören, dürfen nicht von Kritikern „missbraucht“ werden. Musica theoretica verteidigt die Rechtsposition einer bürgerlichen Wissenschaft. Die wird nicht mit sachlichen Argumenten erstritten, sondern mit Hinweisen darauf, was sich gehört und was Geltung beanspruchen kann. Auch die Befürwortung „juristischer Konsequenzen“ passt zu einer Wissenschaft, deren Ideologien auf staatlichen Vorgaben beruhen.

  13. hallo,

    ohne, herr sauter, ihr buch gelesen zu haben (was ihnen missfallen wird, ich aber noch tun werde, da man hier und andernorts ja nur getrolle liest), möchte ich ihnen doch meine eindrücke von ihnen vermitteln.

    ihr system, das sich in der harmonielehre auf tonika, subdominante und dominante beschränkt und dennoch jegliche tonale musik darstellen kann, leuchtet mir auf den ersten blick ein.

    was ich aber nicht verstehe, ist diese rigorose ablehnung jeder anderen darstellungsweise. letzenendes kann man jeden harmoniefortgang auch mittels beziffertem bass, stufenziffern oder eben riemann´schen funktionen darstellen – und in allen darstellungsweisen beispielsweise Ihren regeln zur modulation folgen, wenn nicht sogar _allen_ ihren regeln. warum also diese (anscheinend schon recht krasse) ablehnung?

    und ihr MuWischafter: warum nicht sich auch mit „kruden theorien“ auseinandersetzen? der kerl wird sich schon was dabei gedacht haben, auch wenn er vielleicht protzig, revoluzzerhaft und selbstherrlich wirkt. anstatt selbst selbstherrlich, inhaltslos und vernichtend abzulehnen solltet ihr der öffentlichkeit schon sagen, warum ihr das ganze ablehnt – dabei vielleicht von hilfe: man stelle sich vor, noch nie mit einem erklärungsansatz für harmonien konfrontiert gewesen zu sein und betrachte mit dieser vorstellung im kopf das buch.

    das werde ich (selbst riemann´sch ausgebildet) jedenfalls tun, sobald ich schönbergs harmonielehre durchgeackert habe (nebenbei bemerkt ist dieses werk schönbergs lehrreich und neue dimensionen öffnend, ohne andere ansätze dekonstruieren oder andere theriotiker diffamieren zu müssen. unbedingte leseempfehlung.), es sei denn jemand hier bringt überzeugende inhaltliche argumente dagegen.

    grüße
    bs

  14. Hallo bs,

    wenn es nur um Darstellungsweisen der selben Sache geht, sollte man tatsächlich nicht „rigoros“ sein. Schon gar nicht, wenn es nur um Notationsweisen geht, also um Formen, ein Musikstück reprozierbar zu machen. Da kann auch ein bezifferter Bass nützliche Dienste leisten. Etwas anderes ist es, wenn es um Urteile über harmonische Sachverhalte geht. Zwar kann man auch da für den selben Befund verschiedene Darstellungsweisen wählen; aber ob in einem Urteil die Sache richtig „dargestellt“ ist, das ist keineswegs gleichgültig.

    Insofern hängt die Frage, ob man Schönbergs Harmonielehre und eine Kritik der etablierten Musikwissenschaft gleichermaßen als „Erklärungsansätze“ nebeneinander bestehen lassen mag, davon ab, inwieweit man wirklich etwas wissen will.

    Gruß
    FS

  15. hallo alle,

    ich bin nur zufällig auf diese seite gestossen und hab sonst beim lesen selten so gelacht. glückwunsch an alle poster! das buch muss ja echt der wahnsinn sein wenn es nichts als derbe reaktionen hervorruft.
    zur übersicht nur mal eine kurzfassung der postings (bitte seid nicht bös, wenn ich etwas kürzen muss…):

    freemusic:
    sauter (!) schreibt klanggenuss als einzig gültige rezeptionsform vor. er ist dogmatisch und steht dem kommunismus und faschismus nahe.

    sauter:
    freemusic kritisiert das buch (!) falsch. in wirklichkeit weist es auf widersprüche einer funktionalisierten musikbetrachtung hin und lehnt diese ab. wer die funktionalisierung kritisiert, den brandmarkt „der betrieb“.

    musica theoretica:
    das buch ist durch und durch schei$$e! sauter hat keine ahnung und macht alles nieder, er ist ein privatidiologe und wird eh nicht für voll genommen.

    apple:
    musica theoretica ist ein bürgerlicher idiot. er hat keine klaren gedanken, stellt nichts richtig, widerlegt nichts, bringt kein argument und keine kritik. der arme sauter wird nur beschimpft und beleidigt. sauter ist mir sympathisch.

    musica theoretica:
    apple ist sauter! sauter kann nicht mit sachlichkeit umgehen. richtigstellen oder widerlegen ist bei ihm sinnlos. sauter verdient das sowieso nicht und darf nach diesem buch ohnehin gar nix als beleidigung kritisieren.

    apple:
    musica theoreticas richtigstellung braucht sich nicht an sauter wenden (?). ich (=apple) fühle mich als leser von musica theoretica beleidigt. musica theoretica macht aus dem blog eine hetzplattform. musica theoretica ist ein/e verschwörungstheoretiker/in

    pear=musica theoretica:
    ätsch, ich (= pear) kann auch unter einem anderen namen schreiben! sauter ist unrettbar und verdient mehr totgeschwiegen zu werden als es ein leser verdient, darüber aufgeklärt zu werden, daß sauter blöd ist. warum eigentlich fühlst du (=apple) dich beleidigt, wo ich (=pear) doch nur sauter beschimpft hab?

    apple:
    ich (=apple) will kritik lesen, bekomme aber nur beschimpfung und eine klassische hetze. das regt mich auf! du (=musica theoretica) glaubst wohl, jeder leser ist ein idiot? du bist blöd! du hast was gegen das buch.

    musica theoretica:
    es kann doch jeder seine meinung sagen! puhh, ich (=musica theoretica) gebe auf. du (=apple?) bist hysterisch und gehörst in die klappsmühle.

    irgendwer:
    wer ein buch (!) kritisiert, soll sagen was man schlecht findet und beispiele nennen.

    hoschi:
    das generalbeispiel und argument von musica theoretica ist: alles unsinn, sauter (!) ist …[ganz viel – eben durch und durch schei$$e]

    sauter:
    hoschi hat recht. ein böser verschwörer aus der bösen bürgerlichen wissenschaft hat es halt nicht nötig, mich (=sauter, „durch und durch schei$$e) lieben armen zu widerlegen, weil sie ja selbst über aller kritik stehen. musica theoretica ist genauso verlogen wie die wissenschaft und befürwortet juristische konsequenzen.

    bravesentry:
    ich kenne das buch zwar nicht, aber das was drin steht leuchtet ein. sauter ist zwar [vieles], aber die musikwissenschaft ist es auch. riemann kenne ich (=bravesentry) und schönbergs harmonielehre ist toll. danach lese ich sauter.

    sauter:
    bei der darstellungsweise der selben sache soll man nicht rigoros sein. aber man soll es schon beim urteil über harmonische sachverhalte sein. ob man also schönberg und mich nebeneinander stehen lassen mag, hängt davon ab, inwieweit man wirklich was wissen will.

    damit schliesst diese runde mit sauters hauptaussage: „schönberg oder sauter: es kann nur einen geben!“

    …bin schon sehr gespannt, wie’s weitergeht…

    ich hab von musik eigentlich keine ahnung, drum will ich mich hier nicht inhaltlich äußern. auch ihr buch, herr sauter, habe ich nicht gelesen. ehrlich gesagt musste ich riemann bei wikipedia nachschauen – und ist schönberg nicht der erfinder von dieser zwölftonmusik? hat der auch eine harmonielehre geschrieben? aber ist bei zwölftonmusik nicht eh alles egal?
    meiner meinung nach: musica theoretica mag ja eine heftige meinung haben, aber er(?) schreibt schon ziemlich komisch. das muss man ihm(?) lassen.

    sonnige grüße,
    has

  16. Der Blog ist ja nach Jahren immer noch erheiternd.