Björn Hendrig: Heute schon an Krieg gedacht?
Von webmaster • Apr. 14th, 2025 • Kategorie: AllgemeinBjörn Hendrig: Heute schon an Krieg gedacht?
Im Gleichschritt stimmen die großen Medien das Volk auf Krieg ein. Neuestes Beispiel für die Propaganda: der Fragebogen „Wendezeiten“ des SZ-Magazins. Dann geben wir mal die passenden Antworten.
Man kennt das von diesen „Lifestyle-Magazinen“: In „Persönlichkeitstests“ kann der Leser endlich herausfinden, wie er wirklich tickt. „Welchen Typ Mann ziehst du an?“ oder „Wähle einen Stuhl und erfahre, welchen Platz du im Leben einnimmst“ bis zur alles klärenden Selbsterkenntnis „Welche Disney-Figur bist du?“ (alle aus Brigitte).
Jetzt gibt es da etwas ganz Neues und sehr Zeitgemäßes im Angebot: Ein Test darauf, welcher Kriegs-Typ man ist. Die Redaktion des renommierten SZ-Magazins hat sich dazu etwas einfallen lassen: „Frieden und Freiheit sind in Gefahr, die Politik spricht von Epochenbruch. Aber was heißt das für jede Einzelne und jeden Einzelnen? 25 Fragen der SZ-Magazin-Redaktion, um sich selbst zu prüfen“ (SZ-Magazin, 28. März 2025, S.22-23).
„Wendezeiten“ überschreibt das SZ-Magazin seinen Persönlichkeitstest. Tatsächlich soll da offensichtlich der Kopf eines bisher hoffnungslos friedfertigen Bürgers gewendet werden. Es kann schließlich nicht sein, dass „Europa“, genauer die Europäische Union und ihre Führungsmacht Deutschland, für einen Krieg aufrüstet – es aber nicht die nötige Bereitschaft im Volk gibt, in eben diesen Krieg zu ziehen.
Das läuft natürlich nicht so plump ab wie früher bei der Gewissensprüfung für Kriegsdienstverweigerer: „Wenn der Russe nachts im Stadtpark Deine Freundin vergewaltigen will und du hast zufällig eine Bazooka zur Hand – da schießt du doch, oder?“ Nein, die SZ-Magazin-Redakteure gehen da viel feinfühliger vor.
Schauen wir uns mal einige besonders gelungene Fragen an. Und versuchen uns an angemessenen Antworten.
„Wie oft liegen Sie in letzter Zeit aufgrund der Weltlage nachts wach?“
„Kennen Sie den Weg zum nächstgelegenen Bunker?“
„Wo wird Deutschland verteidigt: am Hindukusch, in der Ukraine, an der NATO-Ostflanke?“
„Was antworten Sie einem Kind, das seine Angst vor Krieg äußert?“
„Was wird Deutschland sich in Zukunft nicht mehr leisten können? Nennen Sie drei Beispiele“
„Auf welche drei Annehmlichkeiten wären Sie zum Wohle der Gemeinschaft bereit zu verzichten?“
„Angenommen, Deutschland ruft den Verteidigungsfall aus: Wer sollte zur Waffe greifen und kämpfen? Sie selbst? Ihre Kinder oder Enkel? Oder sollte jemand anderes übernehmen?“
„Falls Sie sich stattdessen entscheiden würden zu fliehen: Wohin?“
„Falls in Deutschland die Wehrpflicht wieder eingeführt wird: Wer genau sollte herangezogen werden – nur Männer oder Männer und Frauen?“
„Wenn Sie sich entscheiden müssten: Würden Sie lieber in Freiheit oder in Frieden leben?“
„Gibt es Werte, für die Sie nicht nur zu kämpfen, sondern auch zu sterben bereit wären?“
„Was haben Sie in der vergangenen Woche getan, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen?“
Dieser Fragebogen trägt jedenfalls nichts dazu bei.
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