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Kein Kommentar: Americafirst an Selenskyj: „Pass auf, sonst bist du gefeuert!“

Von • März 5th, 2025 • Kategorie: GSP-Radio

Kein Kommentar: Americafirst an Selenskyj: „Pass auf, sonst bist du gefeuert!“

Das wurde aber auch Zeit! Indem der Präsident nicht nur innerhalb Amerikas seine Kernkompetenz in vollen Zügen auslebt, wo er den kompletten (Bundes)Staatsapparat mittels einer ordentlichen Brandrodung sozusagen ausmistet – bringt er dieses, sein spezielles Talent, auch im Rest der Welt zur Geltung.

Die vorläufig bloß ideelle Entlassung der Gazawis aus Gaza zwecks ethnisch sauberer Strände einer künftigen glitzernden nahöstlichen „Riviera“, das war offenbar nur eine Übung.

Dabei hätte die nunmehr verblüffte europäische Öffentlichkeit nur seine Antrittsrede studieren müssen:

„Wir haben eine Regierung, die unbegrenzte Mittel für die Verteidigung ausländischer Grenzen bereitstellt, sich aber weigert, die amerikanischen Grenzen oder, noch wichtiger, die eigene Bevölkerung zu schützen.“

Das ist die Frage, die sich Mr. Trump gestellt, und auf die er so schnell keine plausible Antwort gefunden hat: Why the fuck sollte Amerika doch beträchtliche Mittel in den Schutz einer ausländischen Grenze investieren, die mithin noch nicht einmal eine original amerikanische „frontier“ ist?

Da musste es zum Eklat kommen – statt dankbar zu sein, erlaubt sich dieser Selenskyj einen Einwand während der laufenden Befehlsausgabe: (…)

Da liegt ohne Zweifel ein beachtlicher Kurswechsel vor. Die folgenden Bemerkungen dienen wie immer der Erklärung dieses Schwenks, es geht wie immer ums Be-urteilen, das Ver-urteilen erledigen ohnehin alle anderen – aber eines vorweg: Die Reaktionen aus Europa bestätigen auf ihre Weise die Gesichtspunkte, die Präsident Trump zur Geltung bringt.

USA und EU noch vereint unter Biden: Nur der Westen hat ein Recht auf Krieg!

Nach dem Regimewechsel zu americafirst: Die EU als imperialistischer Trittbrettfahrer entlarvt!

Gehalt und Missbrauch der „Globalisierung“

Das Ende der „wirtschaftsfriedlichen Eroberung“ des Ostens, das Ende des Westens

Europa will den Krieg!

Und wo bleiben die „Werte“?

https://cba.media/699954


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Freerk Huisken:
Über den Frieden, der nicht ohne Kriege auskommt (Vortrag und Diskussion)

Donnerstag, 13. März, 19:00 Uhr
Wirtschaftsuniversität WU Teaching Center, Hörsaal TC.1.01
Welthandelsplatz 1, 1020 Wien (U2: Station Messe/Prater oder Krieau)

Kriegsgründe entstehen im Frieden – wann denn sonst. Deswegen rüsten sich Staaten im Frieden kriegsfähig auf – wann auch sonst. Wenn der Ernstfall droht, ist es dafür zu spät.

Mitten im Frieden unterhalten sie stehende Heere, beschaffen sich immer gewalttätigere Waffen, bauen dafür die Rüstungsindustrie auf, zeigen auf Manövern potentiellen Feinden, was sie an Zerstörungspotential haben und einsetzen können, schaffen einen MIK (Militärisch-industriellen-Komplex) geben dafür große Teile des Staatshaushalts unproduktiv für Vernichtungsgerät aus, schmieden Militärbündnisse, um sich zu wappnen – natürlich gegen Ihresgleichen. Solche Mächte – es sind immer zugleich ihre ökonomischen Konkurrenten – gelten ihnen als Bedrohung, wenn sie ihnen verdächtig erscheinen, ihre Souveränität zu gefährden. Dagegen bauen Staaten ihr Militär als Abschreckungsmacht auf und richten sich darauf ein, ihre Hoheit notfalls militärisch zu verteidigen. Theoretisch weisen sie dabei jeden Verdacht von sich, selbst die Quelle von Kriegsgefahr zu sein. Das sind immer die anderen. Die sind dann die Aggressoren, die völkerrechtswidrige Angriffskriege vom Zaun brechen. Gegen diese Bösen muss natürlich die Friedensordnung verteidigt werden – wie die bekannte Legitimation vor und während der Kriege lautet. Allerdings stellen das die anderen ebenso dar.

Das einmal ernst genommen wären alle Kriege immer nur dumme Missverständnisse, weil allein eine irrtümlicherweise angenommene Bedrohung zum Schießen geführt hätte. Praktisch gehen Staaten ohnehin davon aus, dass in der ökonomischen Konkurrenz untereinander und in der dazu gehörenden Absicherung von nützlichen zwischenstaatlichen Verhältnissen die Quelle der Kriegsgefahr liegt, dass sie sich also mit ihrem internationalen Konkurrenzgeschäft Feinde machen. Kein Wunder: Immerhin konkurrieren sie ja als Staatsgewalten miteinander.

Was das im Einzelnen heißt, wird näher zu klären sein

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