Suitbert Cechura: Wenn sich Brandstifter als Feuerwehrleute anbieten
Von webmaster • Jan. 20th, 2025 • Kategorie: AllgemeinSuitbert Cechura: Wenn sich Brandstifter als Feuerwehrleute anbieten
Migration: Weltweite Verelendung wird zum heißen Thema, bei dem sich Wahlkämpfer mit Vorschlägen zur Verschärfung der Notlagen wechselseitig übertrumpfen.
Migration als Wahlkampfthema – das schlägt Wellen, die Parteien überbieten sich in Sachen Schikane von Asylbewerbern, Kriegs- und sonstigen Flüchtlingen. Dabei ist es nicht die AfD, die als einsame Vorreiterin auffällt. CDU-Merz will selbst Deutsche abschieben, die eingebürgert wurden, wenn sie zwei Straftaten begangen haben (Bild am Sonntag, 5.1.25). Frau Faeser (SPD) meldet Rekordzahlen bei der Abschiebung (SZ, 8.1.25). Die FDP spricht sich in ihrem Wahlprogramm „für eine neue Realpolitik in der Migration“ aus, denn humanitärer Idealismus ist passé.
Die etablierten Parteien sind im Wettkampf, wenn es darum geht, das Schreckensbild der „irregulären Migration“ an die Wand malen. Sachlich gesehen beweisen sie so, dass die AfD mit ihrer Thematisierung von „Remigration“ goldrichtig liegt. Ja, auch auf diese Weise kann man Wahlwerbung für die Rechten machen, die schließlich immer behaupten, sie wären das Original, während die anderen nur die Kopie liefern. Insofern hat die AfD bereits beim Einstieg in den Wahlkampf entscheidende Punkte gemacht.
Die Frage ist nur, warum diese Form der Wahlwerbung zieht und Bild am Sonntag frohlockend vermelden kann: „Bundesbürger sind für schnelle Abschiebung krimineller Asylbewerber – 76 %“.
Die Herren des Volkes sind seine Diener?
Der Lohn der hart arbeitenden Mehrheit: lauter Härten!
Migration: Ergebnis weltweiten Handels & kriegerischer Einmischung
Da im anstehenden Wahlkampf sowieso keine sozialen Wohltaten versprochen werden – es geht neben dem Aufrüstungsgebot vielmehr ums Auffüllen gewisser Gerechtigkeitslücken beim wirtschaftlichen Aufschwung, den wir alle an erster Stelle wollen und brauchen –, kann man dem eigenen Volk auch einmal seinen Lohn ganz drastisch vor Augen führen: Er besteht darin, dass man mit anderen, den Migranten eben, noch schlechter umgeht als mit den eigenen Leuten. Das treue, „privilegierte“ Eigenvolk, das sich alles gefallen lässt, hat es verdient, beim Wahlkampf dabei zuschauen, wie sich die Parteien mit ihren Vorschlägen zur Schlechterstellung anderer überbieten.
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