Rudolf Netzsch: Krisen – wohin man blickt
Von webmaster • Nov. 22nd, 2024 • Kategorie: AllgemeinRudolf Netzsch: Krisen – wohin man blickt
In sozialwissenschaftlichen Debatten wird immer wieder der Topos einer „multiplen“ Krisenlage bemüht. Dazu ein Publikationshinweis von Rudolf Netzsch, ein neues Statement zur „Vielfachkrise“ betreffend.
Nicht nur in der kritischen, sondern auch in der affirmativen Sozialwissenschaft, die sich um Erhalt und Gedeihen der sozialen Marktwirtschaft sorgt, wird zunehmend der Sachverhalt einer „multiplen Dauerkrise“ festgestellt. So wird etwa danach gefragt, wie die Jugend „in Zeiten von Kriegen und anderen Krisen“ als Ressource der Nation vorkommt, ob sie sich in instabilen Verhältnissen zurecht findet – oder ob nicht die Gefahr droht, dass sie aus dem Ruder läuft.
Letzteres war etwa die Sorge in früheren Jugendstudien, woran Sebastian Friedrich jüngst in der Neuerscheinung „Vielfachkrise“ von Helmut Kellershohn und Wolfgang Kastrup erinnerte. Er führte dazu den „Gammler-Diskurs“ aus den frühen 1960er Jahren an (vgl. „Krisenbewusste Jugend“): alles in allem ein Beispiel dafür, wie (sub-)kulturelle Trends zum Sittengemälde einer gesamtgesellschaftlichen Krisenlage hochstilisiert werden.
Mit dem Focus auf „Kapitalistische Krisendynamiken und geopolitische Umbrüche“ – so der Untertitel der genannten Publikation – ist jedoch mehr angesprochen als das gutbürgerliche Unbehagen darüber, dass gewohnte Bahnen der Alltagsbewältigung von Zeit zu Zeit gewissen Störungen, Disruptionen oder Neuerungen ausgesetzt sind. Zur Analyse dieser kapitalistischen Dynamik im Folgenden einige Anmerkungen.
Wovon ist die Rede?
Die Umwelt in der Krise
https://www.i-v-a.net/doku.php?id=texts24#krisen_wohin_man_blickt