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Johannes Schillo: Deutsche Jugend in Kriegsangst?

Von • Nov. 10th, 2024 • Kategorie: Allgemein

Die neue Shell-Jugendstudie hat beim Nachwuchs Einstellungen und Sorgen abgefragt und der Politik wieder Material für die öffentliche Annoncierung ihres Handlungsbedarfs zurückgespiegelt. Sonst noch was?

Seit 1953 macht das Jugendwerk der Deutschen Shell in mehrjährigen Abständen repräsentative empirische Untersuchungen zu Einstellungen, Werten, Gewohnheiten und Sozialverhalten von Jugendlichen in Deutschland; seit der 14. Studie 2002 werden sie unter wissenschaftlicher Leitung der Universität Bielefeld – Autoren u.a.: Klaus Hurrelmann, Mathias Albert, Gudrun Quenzel – durchgeführt (zu den früheren Studien siehe Wikipedia).

Sie liefern den Politikern in der Regel die Stichworte, die dann in der Jugendpolitik, aber auch in anderen Politikbereichen (Bildung, Soziales, Sicherheit…) zur Begründung der aktuellen Vorhaben herangezogen werden. Auch bieten sie eine Projektionsfläche, um den Streit über diverse Problemlagen am Nachwuchs, an dessen Wünschen oder Befürchtungen, auszutragen.

Die 19. Ausgabe der Jugendstudie, von den Herausgebern als „DAS Standardwerk der Jugendforschung in Deutschland“ bezeichnet, hat den Focus auf die neue, von vielen Beobachtern als zentral herausgestellte „multiple Krisenlage“ gerichtet und führt daher als ersten Punkt die Frage auf: „Wie geht es der Jugend in Zeiten von Kriegen und anderen Krisen?“

Das Overton-Magazin hat kürzlich einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der Studie, die zum Herbst 2024 erschien, gegeben und ihn unter die Überschrift gestellt: „Junge Menschen fürchten vor allem einen Krieg in Europa“.

Mit Zuversicht dem Unabänderlichen begegnen

Krisengeplagte Angsthasen statt kriegstüchtige Youngsters?

Die Medienmacht und ihre Reichweite

So sind Jugendliche auch dank des Konformismus ihrer Organisationen heute nicht mehr für unbotmäßige Wortmeldungen gut. Sie weisen vielmehr im Fall des Falles die Verantwortlichen darauf hin, wo sich Dissidenz störend bemerkbar macht.

Alles in allem muss man also festhalten: Die öffentliche Meinung folgt rigoros dem patriotisch-militärischen Aufbruch der „Zeitenwende“, so dass die Nationalerziehung im normalen Ausbildungswesen sowie das staatlich dirigierte Konglomerat von Jugendbildung, Jugend(verbands)arbeit, Jugendschutz etc. hier nahtlos anknüpfen können. Und die wissenschaftliche Begleitung kann der Politik zurückmelden, dass sie die Jugend im Griff hat. Leider.

https://overton-magazin.de/top-story/deutsche-jugend-in-kriegsangst/

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